Geist

Nachtrag zur Technik – Jupiter/Pluto Quadrat entwickelt sich wieder …

 

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Liebe Leserinnen und Leser,

bei Emil Bock (19.05.1895 – Lilith in Wassermann) lese ich: „Selbstverständlich hat die Apokalypse nicht den Sinn und die Absicht, dem Menschen die Technik auszureden. Es wäre töricht, wenn der Mensch sich der Maschine, die seine Intelligenz konstruiert hat, nicht bedienen wollte. Aber wenn er in der von ihm selbst geschaffenen Umwelt wie in Spiegelbildern lesen lernt, wird er sich sagen müssen: nur wenn ich der Technik als äußerer Kultur diejenige Stärkung und Kultur des eigenen Inneren hinzufüge, die der Technik die Waage hält, nur wenn ich die mir entgleitende Intelligenz wieder mit meinem Wesenmittelpunkt verbinde, kann ich mir die Technik leisten und dennoch als Mensch weiterleben.“

Das ist sehr gut gesagt: die entgleitende Intelligenz wieder mit dem Wesensmittelpunkt verbinden. Wie geht denn das? Dieselbe Intelligenz, die Menschen anwenden, um technische Lösungen nach raffinierten Apparaten und Strukturen zu führen, ebenfalls nutzen, wenn es um die Erforschung des eigenen Wesens geht.

Ich glaube tatsächlich, dass es ohne Astrologie nicht möglich ist, sich selbst zu verstehen. Es sei denn natürlich, man kennt vorangegangene Inkarnationen durch Gottes Gnade, aber selbst dann braucht man noch tropische Astrologie. Und dazu noch: viele verstehen sich selbst auch mit Astrologie nicht, weil sie zu sehr mit den Rollenspielen verbunden sind, die ihre Einbettung in einen sozialen Rahmen garantieren. Von Laien aber zu erwarten, dass sie Verständnis für ihr Radix entwickeln sollten, ist unverhältnismäßig, weil unmöglich: man ist entweder drinnen oder draußen.

Fehlt das Hilfswerkzeug Astrologie, wird es sehr schwer, das eigene Wesen hinter der Maske zu erahnen, bzw. zuerst mal, die Maskenhaftigkeit als Fakt zu akzeptieren. Dazu kommt, dass zwei oder drei Nachkriegsgenerationen die psychologisch narzistische Selbstbespiegelung – ich kenne fast niemandem, der nicht einen Psychotherapeuten hätte – für Selbsterkenntnis halten, dabei ist es oft gerade die Psycho-Bauchpinselei, die sowas wie Selbsterkenntnis wirkungsvoll verhindert. Es gehört zur Selbsterkenntnis meist ein Maß an Bescheidenheit, das nicht jedem gegeben ist. Die Maske ist ja das eigene Gesicht, mit ihm verwachsen. Und wer gibt schon gern zu, dass er überhaupt nicht denken kann und nur emotionale Blöcke hin- und herschiebt in seinem Hirn, wie ein Kaugummi von einer aufgeblasenen Backe zu nächsten? An diesem Punkt sind sich Rudolf Steiner und Martin Heidegger einig: Steiner sagt (in „Der menschliche und der kosmische Gedanke“) – dass die allermeisten Menschen überhaupt niemals denken würden, während Martin Heidegger (in „Brief über den Humanismus“) anführt, zumindest „die Wissenschaft denkt nicht“, womit er sie nicht (wie auch Steiner die „meisten Menschen“ keinesfalls) beleidigen, sondern nur kennzeichnen will: denken ist im wissenschaftlichen Sinne subjektiv und nicht ihres Behufs. Die Wissenschaft misst stattdessen; da nun aber wissenschaftliches Messen überall Einzug gehalten hat und wir innerlich erst durch stichhaltige, materielle Beweise von irgendwas zu überzeugen sind, wird ganz allgemein heute sehr wenig gedacht. Ganz allgemein werden überhaupt keine Fragen gestellt, die der Beantwortung lohnten, was daran liegt – wie Heidegger grandios erkannt hat – dass mit der modernen Technik einhergehend gleichzeitig eigentümlicherweise Vergessen einsetzt. Eine kleine, aber sehr aktiv betriebene geistige Zerstreuung, die es schier unmöglich macht, sich überhaupt auf einen einzigen Gedanken zu konzentrieren. Und kommt es einmal zur Diskussion, sorgt gezielte Emotionalisierung dafür, dass sie entweder entgleist oder unterbleibt. Und die FreundInnen, die sich warmen Herzens und guten Willens an der Diskussion beteiligen sollten, halten sich raus. Ich euch aber trotzdem auf dem Laufenden …

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

Mond

Neumond zur Sommersonnenwende


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Liebe Leserinnen und Leser,

Mars, Mond, Merkur und Sonne im Zeichen Krebs – damit sind im Idealfall Kraft, Gefühl, Wachheit und Auffassungsgabe und liebender Urgrund der Ahnen gemeint – alles auf einen neuen Beginn ausgerichtet. Zu Neptun gibt es am späten Abend ein Mond-Trigon: so sind wohl eher die Ahninnen gemeint, denn der Urgrund sei weiblich – zur männlichen Waage-Luft Qualität – Kunst für die Kunst, wäre eine Metapher – bildet sich ein Empfindungs-Spannungsverhältnis – aber Venus ist zuhause in Stier und hat ein Trigon zum Erd-Pluto: gute Anlage für Reales. Saturn in Schütze, immer noch rückläufig, ist einstweilen noch sehr misstrauisch gegenüber visionären Konzepten …

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

Freiheit

Jungfrau leeres Lehrer-Zeichen – Neptun & Chiron dazu in Opposition

Liebe Leserinnen und Leser,

es sind keine Planeten in Jungfrau und Merkur, der Herrscher steuert von den Zwillingen aus sonnenverbrannt (also nicht objektiv). Passend dazu diese gewiss ungerechten, aber aus der Verzweiflung geborenen Gedanken:

die Generation Neptun & Uranus in Steinbock (also grob 1988 – 1995) – und noch mit Pluto in Skorpion obendrein – wird langsam erwachsen, so dass wir erfahren, wie Realitäts-kompatibel die sind.

Immer ist es ungerecht, alle über einen Kamm zu scheren: sicher gibt es viele Ausnahmen hoffnungsvoller junger Menschen und dafür massenhaft vor allem geistig völlig verkommene „Alte“. Doch im Großen und ganzen sind die Rückmeldungen und auch eigene Erfahrungen von der „Erziehungsfront“ folgende: viele Eltern, ganz gleich, ob heroisch alleinerziehend oder heroisch gemeinsam, haben versucht, ihren Kindern eine freie, unkonventionelle Pipi-Langstrumpf Erziehung zukommen zu lassen. Solches kollidierte bald parallel – zunächst unbemerkt – mit einer Spaß- und Entertainment-Gesellschaft, die – das Versuchungs-Potential betreffend – mit Sicherheit alles in den Schatten stellte, was es an so genannter Unterhaltung jemals auf Erden gab – und die sehr kraftvoll (Harry Potter) jeden möglichen spirituellen Ansatz vernichtete.

Der Staat, mit seiner Schulpflicht im dialektischen Materialismus durch die DDR frisch befruchtet und deshalb unbemerkt aufgepeppt, ist schon seit Napoleons Volks-Militarisierung immer darum bemüht gewesen, sich potentielles Kanonenfutter heranzuziehen. Den deutschen Nachkriegseltern (der 2. Generation) – denen das historisch naheliegend nur zu bewusst war – war auch klar, dass es eine Erziehung dagegen geben musste: um allerdings bald festzustellen, wie unmöglich es war – fast gleich in welcher Schulform – familiäre Vorstellungen auf den Staat zu übertragen – der seine militante Vorbereitung einfach in die Kriegsspiel-Sucht verschob (und auch in der Schulform preußisch militaristisch den Ursprüngen der Volksbildung treu bliebt, unfähig, sich zu reformieren) – und der aktuell Verwunderung heuchelt, wenn die gröbsten Klötze sich von den Perversen in der Levante rekrutieren lassen.

Im Ergebnis danken es die Kinder den Eltern nicht, sondern nehmen bereitwillig das staatliche Angebot der Unmündigkeit und Unfreiheit an – hinter all den Verlockungen, die der Staat bietet: Alkohol, Tabak, Computerspiele, perverses TV, etc. pp. – lauert eine „Vogel-friss-oder-stirb“ Mentalität, die nur heuchelt, dass es überall tolle Mitmach-Angebote gäbe. Viel zu früh (wilde und daher lebendige Jungs und Mädchen haben  kaum eine Chance) führt die Gemeinschaft eine Klassen-Gesellschaft ein: die oberen Plätze für die mehr oder weniger zufällig durchs Gymnasium nach oben Gefallenen und die Anpasser, die unteren für die mehr oder weniger zufällig nach unten Gefallenen und Rebellen. Vom Lehrling zum Direktor wird heute keiner mehr.

Nachdem nun der Staat fleißig mit erzogen hat – oder besser: mit aller Kraft jede sinnvolle Erziehung verhinderte – sind nun – zur Schadenfreude – die Eltern doppelt gestraft: sorgen doch in Deutschland Gesetze dafür, dass Kinder ihre Eltern schröpfen dürfen, bis zum Sankt-Nimmerleinstag: ohne Beispiel auf der ganzen Welt.

Das ist natürlich alles sehr klug vom Staat für seine Interessen eingerichtet: der Sohn denkt anarchistisch und lässt sich aushalten. Aus der Geste der Freiheit und des Aufbruchs der 70ger und 80ger-Jahre wurde dröge Unterhaltung; früher Botschaft, heute style. Vater und Mutter waren ja auch Anarchist und gegen die Bundeswehr, jetzt sollen sie die Suppe ihrer missratenen Brut auslöffeln, die Verräter – der nächste anpassungsbereite Nachwuchs kommt aus der Levante oder sonst wo her.  Dass Vater denkt, Staat sei für den Menschen, nicht Mensch für den Staat, kehrt sich im vermessenen Anspruch nicht gegen den Staat, sondern gegen den Vater. Und Staat wiehert dazu heuchlerisch und höhnisch von „Selbstverantwortung“.

Natürlich jammert die bodenlose Neptun/Uranus in Steinbock Generation über Inhaltslosigkeit und Leere, zu willensschwach und träge, um zu durchschauen, dass all die Unterhaltungs-Angebote nur seitenverkehrte Gesten der Autorität sind, Larven der Freiheit, welche sehr wenigen Menschen Macht & Profit sichern.

Ein Gutes hat das Ganze: wenn man sieht, wie gewaltig der Aufwand ist, der von den Seelenfängern getrieben wurde und wird, kann auch ermessen, wie gewaltig die Gestalt-Kraft wäre, würde sie nicht so wirkungsvoll unterdrückt. Dann wäre Neptun/Uranus in Steinbock – die vorletzte Konjunktion war ab 1820 ! – mehr als die Auflösung alter sozialer „Gesetze“, es wäre – gerade für diese Generation – der beflügelte Aufbruch; allein: die Entwicklung der 20ger Jahre des vorletzten Jahrhunderts führte – nach Auflösung fast aller Spiritualität – in den wissenschaftlich/technischen Materialismus mit all seinen bekannten und absehbar furchtbaren Folgen: der Teil der Vision von Freiheit und Unabhängigkeit, der immerhin kurz und gerade im Deutschen Volk zur selben Zeit keimte und 1848 blühen wollte, entzieht sich heute geradezu in die Undenkbarkeit – die Alternativlosigkeit der Mächte sichert dem Doppelgespann Tristesse und Ablenkung die Herrschaft über die jungen und alten Seelen.

Freiheit wird nicht mal mehr gedacht. 1820 wähnten kühne Geister (Hegel z.B.) den sogar Staat als zu überwindende Übergangsform, parasitär am Menschen.

Wollte man heute Freiheit denken, müsste das leise sein: jede Geste öffentlichen Widerstands, jeder Aufbruch in die Freude kann morgen schon ein frenchise-Angebot sein, eine Call-Center-Stelle, eine pump-gun-Halle oder der neue „Song“ eines Kinderstars hart am Porno-Rand (Manchester), durch den alle, die sonst nichts zu tun haben, die Chance erhalten, gegen die Erderwärmung anzusingen …

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

P.S: Ehrenamtlicher Coach (m/w) für 23-jährigen jungen Mann in Nürnberg gesucht: frech, langsam, hochnäsig – aber voller Mitgefühl für die Schwachen und Entrechteten – belastet mit schwer erziehbarem Vater …

Europa, Geist, Jupiter

Jupiter aufsteigend

© Hofmann

Lebenslauf

Größeres wolltest auch du, aber die Liebe zwingt

All uns nieder, das Leid beuget gewaltiger,

Und es kehret umsonst nicht

Unser Bogen, woher er kommt.

Aufwärts oder hinab! wehet in heiliger Nacht,

Wo die stumme Natur werdende Tage sinnt,

Weht im nüchternen Orkus

Nicht ein liebender Atem auch?

Dies erfuhr ich. Denn nie, sterblichen Meistern gleich,

Habt ihr Himmlischen, ihr Alleserhaltenden,

Daß ich wüßte mit Vorsicht

Mich des ebenen Pfades geführt.

Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,

Daß er, kräftig genährt, danken für alles lern

Und versteh die Freiheit,

Aufzubrechen, wohin er will.

Friedrich Hölderlin

Europa, Freiheit, Prag

Mars/Merkur Rezeption

Liebe Leserinnen und Leser,

Mars hat ins Zeichen Zwillinge gewechselt, Merkur rückläufig in den Widder – das nennt man Rezeption: einer ist im Zeichen des anderen, eignet sich für kühne, aber wegen Rückläufigkeit auch sorgfältig geplante Unternehmungen (oder solche, die man in Wiederholung ausübt). Kraft/Impuls verbindet sich mit Verstand/Wissen oder Intelligenz. Unter anderem dies nutzend bin ich wieder in Prag. Unten der Blick aus dem Fenster an der israelischen Botschaft vorbei auf den Hradschin in der Nähe.

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Mit freundlichen Grüßen,

Markus

Personen

Werner Herzog, Chiron upon Südknoten

Liebe Leserinnen und Leser,

Herzog hat diesen Film mit Chiron über seinem Fische-Südknoten gedreht. Es ist seine eigene Vergangenheit, die er da beleuchtet. Irgendwas hält mich seit 25 Jahren davon ab, Herzog-Filme anzugucken. Und wenn ich mir den Trailer, insbesondere mit dieser Musikauswahl betrachte, weiß ich auch, warum. Eigentlich aber schade, weil die Höhle astrologisch einiges zu bieten hat.

Sie kann übrigens viel älter oder jünger sein: never trust den Datierungsmethoden der Spezialisten: sie extrapolieren grundsätzlich linear, aber die Wirklichkeit ist voller Überraschungen.

Vielleicht sollte ich mich deshalb selbst überraschen, und in einen Herzog-Film gehen, Kinsky sei´s drum … ?!

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

Werner Herzog 05.09.1942 München