Liebe Leserinnen und Leser,
das ist nicht der indische Ozean, sondern der Staffelsee („Wenn ich den See seh, brauch ich kein Meer mehr … „). Im Ozean selbst scheint es unter anderem deswegen unmöglich zu sein, eine verschollene Maschine zu finden, weil das Meer so offenkundig voller Müll müllt, daß es des Sinns entbehrt, die einen Trümmerteile von den anderen zu unterscheiden:
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Gewiss passt das auf den (naturgemäß) wenig beachteten Neptun in den Fischen, der dort immer noch mit Chiron zugange ist. Und dazu passt – bei aller Brutalität und Schicksalhaftigkeit – ein Flugzeug, das so sehr im Ozean verschwunden ist, daß es nicht mal verschwunden ist, sondern gar keinen Anhaltspunkt bietet: einfach weg und hinterläßt eine Verunsicherung gegenüber der Technik, die in diesen Worten eine Resonanz finden kann:
„Das Wesen des Gestells ist das in sich gesammelte Stellen, das seiner eigenen Wesenswahrheit mit der Vergessenheit nachstellt, welches Nachstellen sich dadurch verstellt, daß es sich in das Bestellen alles Anwesenden als den Bestand entfaltet, sich in diesem einrichtet und als dieser herrscht.
Das Gestell west als die Gefahr. … “ (Martin Heidegger, die Technik und die Kehre, S. 37).
Nun ist natürlich das Flugzeug mitsamt all den Menschen an Bord aus dem Bestand gefallen, gestrichen gewissermaßen. Es gehört nicht mehr zur Flotte. Damit wurde die Tätigkeit des „Gestells“ – Antroposophen sind vielleicht mit dem Begriff des Ahrimanischen vertrauter – in dem Fall nämlich mit Vergessenheit nachzustellen der eigenen „Wesenswahrheit“ – daß nämlich ein Flugzeug kein sicheres Vehikel ist, umweltzerstörend und keinesfalls irgendwie normal hinsichtlich der vernünftigen Abwägbarkeit von Risiken – für kurze und sehr verblüffende Weise bloßgestellt: und eben gezeigt, daß das Gestell wahrhaft als „die Gefahr west“ – und nicht als der Komfort des normalen Luftverkehrs.
Jedes kleinste Trümmerteil des Flugzeugs bedeutet deshalb Erlösung für das Gestell: von der Gefahr, bloßgestellt zu sein. Das totale Verschwinden ist aber ein Wetteifern im Vergessen: schließlich ist das wahnwitzige Risiko im normalen Flugverkehr statistisch nahezu komplett ausgeblendet, das Vergessen ist nahezu vollkommen.
Nun jedoch wetteifert – mit Neptun und Chiron in den Fischen – ein Verschwinden und Vergessen zu außerordentlicher Gelegenheit – mit dem ganz normalen und sehr breit angelegten Vergessen viel größerer Risiken – von denen die Fliegerei ein geringes sein dürfte – die reale Gefahr der Versklavung der Menschheit durch „intelligente“ Maschinen eine größere …
Wie das Flugzeug, so droht auch der Menschheit, durch die Maschine „vergessen“ zu werden. Vielleicht sollte sich die Menschheit so eine Art „White-Box“ installieren – wider das Vergessen ihrer selbst – vielleicht ist das Astrologische Stundenbuch so eine Installation …
Mit freundlichen Grüßen,
Markus
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