Nürnberg, 16:20 – bedeckt und wenig Sonne, jedoch mild. Mars ist in die Opposition zu Jupiter getreten , eigentlich war er dort schon eine Weile drin. Die Astrologen streiten sich gerne um sogenannte „Orben“, das ist die Frage, inwieweit ein Planet innerhalb eines bestimmten Aspekts eigentlich Einfluss hat? Dabei gibt es sowohl die Variante, nur wirklich enge Orben von einem oder zwei Grad zuzulassen, als auch, bereits von einem Aspekt der Opposition zu sprechen, wenn sich Planeten in einem gegenüberliegenden Zeichen befinden. Ich glaube, beides ist zutreffend. Einerseits läßt sich wirklich beobachten, dass es exakte „Auslösungen“ von Aspekten gibt. Wird also ein Quadrat genau 90 Grad, so steht den beteiligten Planeten die maximal disharmonische Energie zur Verfügung. Eine Opposition ist jedoch ein „entweder – oder“ Aspekt. Im Geburtshoroskop wird ein solcher Aspekt gerne aufgespalten: Venus – Mars Opposition? Lebe Du meinen Mars, ich behalte die Venus. Und: warum betrügen mich meine Frauen immer mit meinem besten Freund? Bis man dahinter gekommen ist, wie man selbst durch das planetare Muster seiner Geburt diesen „Betrug“ begünstigt, können Zeiten vergehen. Die aktuelle Opposition ist die von Mars im Krebs mit Jupiter im Steinbock, der dort immer noch von Pluto unterstützt wird, geprägt. Nach der alten Astrologie sind beide Planeten schwach. im sogenannten „Fall“. Die neue Astrologie sieht es nicht unbedingt so. Sie fragt nicht, ist der Planet schwach, sondern: „was macht er in dem Zeichen?“ Mars im Krebs bringt Impulsivität und das Streben nach außen für das Zeichen, welches Familie und Vater- oder Mutterland bedeutet. Ich erkenne im Zeichen Krebs vor allem den Energiewirbel, das in sich statische Kraftpaket, wie wir es bei einem Hurricane ebenso beobachten können, wie bei einer Galaxie.
Offensichtlich handelt es sich bei beiden Formen um Erscheinungen des Lebens, denen ein einziges Prinzip zugrunde liegt. Dieses Prinzip stellt die Astrologie als das Zeichen Krebs dar.
Die Kraft, die Mars hier aus dem Zeichen vermittelt oder stört, verbindet sich auch im Menschen mit den tiefsten Emotionen; allein deshalb gilt das Zeichen als Familien- und Vater- oder Mutterlandzeichen, weil wir moralisch an den Code der Familie gebunden sind. Entwickelt sich die menschliche Moral zum Weltbürgertum und im Sinne der christlichen Lehre von der Menschheitsfamilie, so müßte auch die alte Zuordnung modifiziert werden. Steinbock, wo Jupiter ist, ist seit altes her der „Ziegenfisch“, und gehört also wie Zwilling, Schütze und Fische zu den Doppelsymbolen. Manchmal sagen Bilder mehr als Worte. Schauen wir Ernst Barlach, dem Bildhauer der Menschlichkeit ins Gesicht. Er ist am 2. Januar 1870 geboren, und sein Gesicht zeigt den Steinbock auf eindrucksvolle Weise. Ernst Barlach hat Sonne, Mars, Merkur und Mond im Steinbock. Es gehört zu den Eigentümlichkeiten dieses Zeichens, dass die Deutlichkeit der Physiognomie erst im Alter wirklich ausgeprägt ist. Übrigens ein eindrucksvolles Zeugnis für den tropischen Tierkreis; siderisch wäre Barlach Schütze, doch so sieht er wirklich nicht aus:
Können wir nun erkennen, welche Kräfte sich hier, verstärkt durch Pluto, gegenüberstehen? Mars bleibt bis zum 9. Mai im Krebs. Da nun Jupiter im Schützen ist, stehen sich die Kräfte des weisen Zeus (Jupiter), vereint mit Hades (Pluto) und Chronos (Saturn als Herrscher des Steinbocks) mit denen von Ares (Mars) und Selene (Mond) gegenüber. Wieviel davon als Familienstreit und Volkstümelei über uns kommt, hängt maßgeblich davon ab, ob wir uns der Vergangenheit oder der Zukunft zuwenden wollen. Jupiter trifft sich mit seinem Vater Chronos (Saturn), der den Hintergrund des Wachstums, das Jupiter immer bietet, darstellt. Also: nicht wachsen soll das Nationalgefühl, die Familienbande, ect. Das gilt für Tibet und China gleichermaßen. Morgen mehr zum Thema.
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