Foto Termin ©
Liebe Leserinnen und Leser,
wieder gelang es mir, heimlich ein Gespräch zu belauschen zwischen Z und H, hören Sie, wie folgt! – – : !!! – …
Zweiter Dialog
Z: Was denn?
H: Erstmal einen Umweg, o.k.?
Z: Wieso jetzt?
H: Einfach, um bei der Sache zu bleiben. Betrachten wir einmal das Horoskop von Edwin Hubble:
Edwin Hubble 20.11.1889 23:45 Marshfield MO, USA
Z: Und warum jetzt das?
H: Schau Dir doch mal die Konjunktion von Pluto und Neptun in seinem Horoskop an!
Aus seinem Werk, dem beweglichen Observatorium, dem es dadurch gelingt, Langzeitbelichtungen des Weltalls zu machen, daß dieses Mount-Wilson-Observatorium sich gegenläufig zur Erde dreht, wie eine Uhr, die durch Bewegung Stillstand erzeugt, Stillstand, der nunmal nötig ist für eine fotografische Aufnahme jenseits der sichtbaren Lichtmenge und eben zur Belichtung einer Fotoplatte, die als Werkzeug zwischen Auge und Linse zusätzlich eingebracht wird, ist eine Größenordnung, ein Maßstab für die Menschen entstanden, der freilich sofort wieder durch die fehlende Tiefe der Fotografie und die Relativitätstheorie in sein Gegenteil, die Größe eines abstrakten Punktes, geschrumpft wurde.
Weil man zum Schutz vor dieser überwältigenden Entdeckung aus der Physik des Weltalls eine Mathematik zu machen versuchte, begünstigt und parallel angespornt durch die mathematisch erfolgreiche Manipulation der Elektrotechnik und der Chemie.
Diese Methode hat man heutzutage zur absoluten Perfektion gebracht. Sogar Aufnahmen von durch das Weltall pilgernden Satelliten erreichen uns nach der Computerbereinigung in brillanter Schärfe; alles letztlich eine Art Super-Brille, Augenerweiterung, die ägyptische Medizin der Heilkunde des Auges: Techen, Horus schaut in die Unendlichkeit!
Dennoch bleibt jener Schritt Hubbels, uns eine weitere, bislang unbekannte Größendimension des Daseins zu erschließen, unübertroffen, obwohl mir die Entdeckung des äußersten Riesen-Saturn Rings auch eine neue Welt eröffnete.
Z: Hubbel war Plutonier und wies den Weg zur Entdeckung Plutos.
H: Still, Pluto ist jetzt Zwergplanet. Dimensionalität lautet das Stichwort. Lass es Dir schnell erklären. Hubbel hat uns gezeigt, daß nebendran Milchstraßen durch unser Universum gleiten, die wir auch sehen könnten, denn sie sind groß, wie der Vollmond!
Z: Ach so, jetzt weiß ich, was Du meinst! Könnten wir die Frucht der Öffnung des Alls hinein in die sichtbare „Unendlichkeit“ sehen, währen also unsere Augen nur gerade mal so lichtempfindlich, wie die eines Uhus, wir würden uns von einem Weltall umgeben sehen, in dem vollmondgroß und erhaben, wie riesige Medusen Modelle unserer eigenen Heimat, der Milchstraße uns vorgeführt würden, deren gegenüberliegenden Rand wir, wie die gegenüberliegende Kurve in einem Fußballstadion in unsere Abschätzung der Entfernung so einbauen, daß daraus ein „von hier nach dort“ entsteht, Voraussetzung Welt-Raumempfindens überhaupt.
H: So sehe ich es auch. Einmal schon blitzte diese Dimensionalität via Kepplersche Supernova im Bewußtsein der Menschheit auf!
Dieses wird aber sogleich – Regression tarnt sich als Avantgarde – durch die Relativität theoretisch kassiert, und während wir gerade dabei sind, uns an den Gedanken der Unendlichkeit zu gewöhnen, macht man uns klar, daß das Universum bereits vermessen sei, Gewicht, Ränder und Alter hätte, wie ein alter Käse, der dem Kältetot entgegendriftet, voller „dunkler Materie“.
Und das Ganze würde wohl zu Anfang und am Schluss entropisch auf einen mathematischen Punkt schrumpfen, der sich im Prinzip berechnen läßt, wenn einmal die große Theorie von Allem gefunden ist. Daß der „Punkt“ nur das Ergebnis geometrisierter Natur ist, wo doch aus der Natur selbst die Geometrie gewonnen wurde, das merkt der sich selbst in den Schwanz beißende Benzol-Drachen nicht unbedingt.
Z: Du bist leicht zynisch, das gewöhne Dir ab, das ist meine Aufgabe!
Hubbels Horoskop zeigt mit Pluto-Neptun im Zwilling, dem Tempel des Wissens im Haus 10, genau diese Öffnung der Welten in die Unendlichkeit, die Bruno noch vor 1600 theoretisch vorausgesagt hatte. Denn unsere eigene Kurve erkennend – so sie trotz Licht in den Städten überhaupt erscheint – ermessen wir die Gewalt und Erhabenheit des ferner Liegenden.
H. Richtig. Und wir haben dafür ein Modell. Denn nicht zufällig erscheinen umliegende Galaxien uns in Vollmondgröße, sondern Mond und Sonne selbst haben dieser Dimensionalität Raum gegeben, indem sie sich in ihrer optisch relativen, für uns absoluten Größe so entsprechen, daß der Mond fürwahr in der Lage ist, die Sonne ganz zu bedecken.
Z: Dimensionalität verstehst Du nicht, wie die Physik?
H: Dazu ein andermal. Auf die Harmonie möchte ich jetzt hinaus. Denn sie ist es, die darauf schließen läßt, daß dem Harmoniegesetz des Himmels und dem Harmoniegesetz unserer Bewußtheit dieselben Regeln gelten, und wir daher auf eine bestimmte Absicht schließen können, die uns Menschen in einen ideal proportionierten Daseins-Raum so versetzt hat, daß wir ihn untersuchend erkennen können!
Z: Was sonst, ist das nicht selbstverständlich?
H: Ganz und gar nicht, denn wenn wir zurückgehen in die Zeit, als uns das Gesetz der Vermessung von Himmel und Erde gegeben wurde:
Urzahl des Raumes « Markus Termin – Astrologisches Stundenbuch
… finden wir rasch auch den Zeit-Punkt, an dem sich Astronomie und Astrologie als gegenüberliegende Fremdheiten entwickelten. Denn aus einem Gesetz, welches uns die Rhythmik der Zeit als Wiederkehr von Planeten in einem Heiligtum, das ein Observatorium war, vermittelt, das Gesetz der geometrischen Figuren durch Licht in den Sand im Zentrum des Heiligtums gezeichnet, nicht anders, wie heute im Observatorium auf die Foto-Platte, die uns das dritte Auge ersetzt, ist ebenso ein Maß für Bodenbesitz im Konkreten und Reichtum im übertragenen Sinne geworden.
Z: Sollte dies der Grund sein, warum Astrologie und Astronomie getrennte Wege gehen?
H: Nein, sicherlich nicht. Astronomen sind ebenso ehrenhafte Menschen, wie Astrologen!
Z: Was aber dann war der Grund für die getrennten Wege und wann wurden sie beschritten?
H: Nein, Grund der Trennung war Angst und Wut, aber auch Widerstandsgeist.
Die Astrologie verbindet den Weltensinn mit dem ganzen Kosmos. Wer sich darauf einläßt, kostet vom verbotenen Baum der Erkenntnis. In Erinnerung an die Vertreibung aus dem Paradies hat man berechtigte Angst davor, den Menschen in einem kosmischen Sinn-Gefüge wirken zu sehen.
Für die Naturwissenschaft ist „das Erkennen das genaue Darstellen dessen, was sich außer unserem Bewußtsein befindet“ * – wollen wir das Bewußtsein selbst erkennen, womit wir zum Sein und Sinn vorstoßen, setzt eine berechtige Angst ein, deren einer mechanisierten Welt angepasste Beschreibung Freuds Bewußtseinsmodell vom sogenannten Über-Ich ist: der Verlust des Selbst vor Angst, als Jaakobs Sohn doch geschlachtet zu werden, wie Jesus auf der Suche nach einem Ausweg. Aus dieser Angst heraus forscht die Naturwissenschaft blind nach einem Ausweg gegen die Gewalt, von der die erste Traumatisierung ausging.
Z: Meteoriten?
H: Es ist eine Tatsache, daß die Menschheit durch mindestens eine Sintflut traumatisiert wurde. Möglicherweise bauen wir in rhythmischen Abständen Archen.
Z: Zuviel Emmerich?
H: Vielleicht.
*(Richard Rorty, „Der Spiegel der Natur“, S. 13)
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