Mundan

Astrologische Jahresvorausschau 2011

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Liebe Leserinnen und Leser,

das Neujahrhoroskop ähnelt dem zur Wintersonnenwende. Es hat den Vorteil, wie Claude Weiss schreibt, daß es praktisch für die ganze Welt gleich ist, denn immer bleibt überall um Mitternacht die Sonne im vierten Haus. Doch Venus und Mond bilden jetzt den sehr erfreulichen Aspekt der Vereinigung im Skorpion, das Zeichen, in dem auch der Glückspunkt weilt. Faszinierenderweise ist das Skorpion-Zeichen sogar äußerst knapp ein sogenanntes „eingeschlossenes Zeichen“ und der Schlüssel, Venus im Skorpion – die Waage-Regentin ist – nanu!? – im Haus selbst samt unseren leidenschaftlichsten Gefühlen! Und, wie wir sehen, bilden Mond und Venus ein mittig genaues Trigon zur letzten Uranus/Jupiter Konjunktion in den Fischen. Das heißt: die pure und tiefe leidenschaftliche emotionale Befreiung für Anfang 2011 in allen harmonischen Winkeln zu den Wasserzeichen und Planeten dort in der dritten Dekade, aber auch das Zeichen natürlich ganz betreffend – denn in der Astrologie sind die Grenzen jeweils fließend auf eindeutiger Grundlage (symmetrische Teilung des Kreises) – Thema Besitz (Haus 2) und Arbeit/Alltag (Haus 6).

Saturn verlangt einen Neubeginn. Interessanterweise wird dieses Neujahr von zwei bemerkenswerten Finsternissen begleitet: die Mondfinsternis vom 21.12.2010 war bei uns nur im Ansatz sichtbar, die partielle Sonnenfinsternis wird am 04.01.2010 um 09:18 den höchsten Punkt erreicht haben und gut sichtbar sein. Die Sonnenfinsternis ist auf 13:38º Steinbock und nahezu auf die Bogensekunde genau laufen Jupiter/Uranus exakt.

Dieser Rahmen für´s Neujahr zeigt, wie wichtig die kommenden Veränderungen sind: die kardinale Klimax ist durchaus noch wirksam: im Grunde, solange Pluto im Steinbock weilt, also bis  ca. 2024. Und Jupiter zuerst, nachfolgend noch wichtiger Uranus wird aus dem Widder ein Quadrat zu Pluto machen, Uranus fast bereits 2011 einmal im August und dann nächstes Jahr, 2012, tatsächlich zu 100%  ein weiteres sattes Quadrat von einer ganzen Quadratserie zwischen Pluto/Uranus, die praktisch bis 2016/17 anhält. Das ist also ein Aspekt, der Ruhe geradezu fordert: abwiegeln statt aufwiegeln, denn aufgewiegelt wird genug.

Schon allein optisch bildet das Neujahrshoroskop die Planeten in Gruppen alle hübsch aufgereiht einen nach dem anderen dar, und alle unter dem Horizont, im Nacht-Bereich, als wollte sich aus den tiefen des Unbewußten bereits die wahre Revolution  vorbereiten mit Pluto im Wassermann (gesellschaftliche Umwälzungen) ab 2024 und einiges später (ab ca. 2040) Uranus im Löwen, wie zur franz. Revolution: – doch nun erst mal der Saturn in Waage – klares Grundstatement zur Gerechtigkeit – sodann Venus, Mond und Glückspunkt – Gefühl und Besitz, Tiefe, Leidenschaft – allerdings nur von innen zu entdecken (eingeschlossenes Skorpion-Haus).

Vielleicht können wir ja die Revolution friedlich steuern und es wäre jetzt an der Zeit dafür, wenn Pluto noch im Steinbock weilt (also ziemlich lang) und die Ordnung der Welt auf den Kopf stellen dürfte (und damit weiterentwickelt) – eben dies zu gewährleisten!?

Merkur, der Bote im Schützen – nicht eigentlich wesensfremd hier, aber doch astrologisch „peregrin“ – fremd – eine freundlichere Deutung ist die Feder der Weisheit – klarer Hinweis zum Schreiben … dann hol ich mal meine alte Olympia rauf … oder doch besser mit Schönschreib-Feder … ?!

Das vierte Haus mit Pluto und Sonne und Mondknoten wohl im dritten bereits, doch am IC gleichwohl, jenem Bereich, der den Griechen der Tempel unter der Schwelle des Hauses war, wo man wohl den Wein und die Bilder des Ahnengottes verwahrte. Grund, Grundbesitz sind hier, Mars, der Kämpfer ist dabei, gerade dem Saturn-Quadrat enteilend – die Spannung zwischen Selbst und Herkunft treibt daher doch die Welt um. Immerhin wissen wir, daß die Mars/Pluto Konjunktion im Dezember am kräftigsten war, und können hoffen, daß es ein Auslaufmodell ist, so, wie Neptun und Chiron zwar nun zusammen als vierter Kraftpunkt des Horoskops in die Fische gehen werden 2011, aber ihre Verbindung, die Konjunktion für ein paar Jahrzehnte aufgeben. Mal gucken.

Ja, und dann eben Uranus/Jupiter – der Erleuchtungsaspekt. Später im Jahr sind Saturn und Jupiter – Gesetz und Entfaltung – an entgegengesetzten Seiten des Taues – das bringt manchmal was – entwicklungsmäßig – ein Trigon ist aber bequemer.

Also werden wir ganz schön zu tun haben, nächstes Jahr, nicht wahr!? Morgen mal weiter schauen … draußen krachen sie schon rum …

Mit herzlichen Grüßen,

Markus

Neujahrshoroskop für die Welt: 01.01.2011 00:01

Neptun in die Fische 04.04.2011 16:10 Nürnberg

1848 ging Neptun das letzte Mal in die Fische, nun ist es wieder soweit. Hoch die Tassen! Das Jahr1848 brachte uns eine erste deutsche Revolution, unterdrückt, jedoch bis 1989 die letzte hierzulande. Und Neptun ging in die Fische! Jedoch nicht nur dies: wie wir im Horoskop sehen, stand Saturn ebenfalls im Zeichen Fische und wir hatten – wie 1989 im Steinbock – die Saturn/Neptun Konjunktion Ende 1846 im Wassermann: der „Spül (Neptun) -die-Mauern (Saturn) -hinweg“-Aspekt. Dieser ist nun 2011 nicht zu erwarten, aber es muß erwähnt sein, um die Vorgeschichte zu verstehen.

Revolution von 1848/49 – Wikipedia

16.02.1848 00:11 Nürnberg

 

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Künstler und Priester Captain Beefheart

Liebe Leserinnen und Leser,

wie ich in der letzten Zeit (Rockmusik: Musiker-Legende Captain Beefheart ist tot | Kultur | ZEIT ONLINE) las, ist Captain Beefheart, der wohl MS (Chiron/Merkur Opposition?!) hatte – wußte ich nicht – am 17. Dez. mit dieser sagenhaften Mars/Merkur und Pluto Sache in die ewigen Jagdgründe gegangen, Chiron und Neptun in Opposition zum Mond, der sehr gut Aszendenten-Herrscher sein kann. Ein Musikbeispiel, das wohl nur meinem Geschmack entspricht, ist hier: YouTube – Captain Beefheart – Big Eyed Beans from Venus verlinkt. Seine Melodien und Poesie, mehrmals gebrochen vertrackte Rhythmen, das unglaubliche Mundharmonika-Spiel, die verrauchte, theatralische und doch so Löwe-Mond-warmherzige Poesie, bilden ein eigenwilligstes Oeuvre, das mir den Winter meiner Pubertät als ein Teil des Zweigestirns Beefheart/Zappa orchestrierte, der eine für den Intellekt, der andere für das Herz. Egomanen natürlich allesamt, die Musik bis ins kleineste Detail durchkomponiert, live immer besser als auf Platte und umgekehrt. Und natürlich mega-einflussreich für Musiker, dem Publikum kaum bekannt.

Unten ist ein berühmtes Plattencover von 1968 abgebildet, und darunter ein babylonisches Rollsiegel mit dem Fisch-Gott Ea: so ist es, wenn Künstler in archaischer Phantasie tauchen, dann bergen sie den Schatz tiefster Erinnerungen, gerade da, wo sie sich in freiester Assoziation befindlich dünken.

Merkur geht heute direkt!

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

Captain Beefhaert, Don van Vliet innen: 15.01.1951, k.Zt. in Glendale, USA, außen Transite Todestag 17.12.2010


Poetry

Stanley Beckford

Liebe Leserinnen und Leser,

ups … ihr habt es gemerkt, ich war zwei Tage lang offline. Eine absolut verrückte Merkur-rückläufig story – die ich euch erspare, jedenfalls habe ich jetzt einen neuen speedport, und es wird mir ein weiterer zugeschickt, den ich dann zum T-Punkt tragen darf, wo ich mein Geld für den aktuellen zurückbekomme und den zugeschickten quasi im Austausch dort wieder abgebe, was nur daran liege, daß man nicht befugt sei, einen neuen speedport zur Miete rauszugeben, und und … phuu! Aber: da ich wußte, es ist dieser Merkur, ging ich auch in mich und nutzte die Zeit, mir ein paar grundsätzliche Gedanken zu machen. Werde ich absichtlich gebremst? Auf jeden Fall! Außerdem habe ich jetzt schnelleres Internet. Diese kleine Pause kann ich auch als Dankeschön für euer anhaltendes Interesse an diesem Blog im letzten Jahr nutzen und euch einladen, mit meinem aktuellen Lieblingslied zu feiern. Und wer den Stil mag und noch keine absolute Wohlfühl-Platte für die Party hat, dem sei der Kauf einer CD dieses Musikers, der bis 2007 direkt auf der Erde weilte und ein Wassermann war, wärmsten ans Herz gelegt:

YouTube – STANLEY BECKFORD @ marseille 2004

YouTube – Stanley & The Turbines – Dem A Fe Squirm.flv

Mundan

Mars Quadrat Saturn

Liebe Leserinnen und Leser,

Mars/Saturn Aspekte sind bedauerlicherweise auch heute noch – obwohl das Mittelalter vorbei ist – kein Spaß: Kraft prallt auf Sturheit, und je nachdem, in welchen Häusern des individuellen Geburtsbildes dies stattfindet, ist maximale Vorsicht angesagt! Auch, wenn der Aspekt am 29. Dezember exakt wird, lehrt die Erfahrung, daß das Schwungrad des Mondes bereits am 28. auslösend sein dürfte, wenn Mond über Saturn läuft.

Drum passts auf euch auf! Merkur steht im Schützen rückläufig, man kann es an so mancher weltanschaulichen Eulendiskussion (Schütze) nachvollziehen, die nach der Direkläufigkeit wieder so richtig in Gang kommen dürfte. Über die praktischen Auswirkungen seiner Rückläufigkeit zu sprechen (Bahn, Flug, Technik, Info) ist schon nahezu banal; jede/r, der dies verfolgt, kennt zahlreiche und, wie üblich, kuriose Beispiele aus dem Alltag. Jupiter und Uranus treffen in der Silvesternacht aufeinander: explosive Mischung, aber keine verstärkenden Aspekte, für die/den ein oder andere/n ist auch die Erleuchtung drin … Frau Venus liebt nach wie vor die verführerische, tiefgründige und leidenschaftliche Liebe im Skorpion … Sie bildet am 03.01.2011 ein Trigon zu Jupiter/Uranus – und wer dann offen ist, darf auch so frei sein, dies zu genießen … Neptun und Chiron, das schwierige Pärchen, sind, sich zum ersten Mal seit langem wirklich trennend, unterwegs in die Fische. Harmlos sind sie beide nicht, aber so ein großes „leak“ (Deepwater, wikileaks) kann man anhand dessen nicht mehr voraussagen.

Mit herzlichen Grüßen,

Markus

Mars/Saturn Quadrat 29.12.2010 16:29 Nürnberg

Weltbild

Die Geburt des Lichts

Liebe Leserinnen und Leser,

ziemlich lang hat es bei mir gedauert, bis ich einzusehen lernte, warum Jesus tatsächlich der Erlöser der Welt ist. Lange dauerte die Phase, da dachte ich, Jesus sei so eine Art Sozialarbeiter de luxe. Mensch unter Menschen, wie uns das in schöner Eindringlichkeit von den Pfarrern erzählt wurde, das „Licht der Welt“, ein wenig Frieden im Herzen. Aber so ist es nicht. Es ist mehr, viel mehr… Noch immer sperrt sich der ungläubige Thomas in mir gegen die Zwangsläufigkeit der Entwicklung von der Geburt bis zur Kreuzigung … dieser ungläubige Thomas weigert sich, den Akt totaler Barbarei (der mir bei der Geburtsfeier bereits präsent ist) sinnvoll ins Glaubensgeschehen zu integrieren: „Für uns am Kreuz gestorben … “ Warum? Dieser einen Hälfte meiner Ansichten gesellte sich nach einem frühen und konsequenten Kirchenaustritt eine zweite Sicht hinzu, für die ich tief in die prähistorische Geschichtsforschung hinabsteigen mußte, um zu begreifen, was „die Schuld der Welt“ ist. Und plötzlich drehte sich das Bild. Der Gott des Alten Testaments gewann Kontur. Die Frage drehte sich um. Sie lautete nicht mehr spöttisch und anklagend, wie denn der Gott des AT dem Menschen in solcher Grausamkeit zugetan sein konnte, sondern ich lernte die Textur dieser Chronologie als ein langsames, behutsames Hinausführen aus tieferer Abgründigkeit zu verstehen. Hinzu kam das Begreifen durch´s Neue Testament, besonders im Markus-Evangelium, das sich liest, wie eine zwangsläufige Abfolge unentrinnbarer Ereignisse, die keinen anderen Ausweg boten, als die Transzendenz in absoluter Perversion gerade um das entscheidende Ding im Kern zu drehen. Und noch tiefer werden die Menschen erst sehr viel später anfangen zu begreifen, daß wir ohne Jesus überhaupt nicht mehr sehen könnten. Jesus ist im wahrhaftigsten Sinn „Das Licht der Welt“. Ein Kriegergott auf einem spirituellen Kampfplatz, der einen unglaublichen Sieg über die Materie gewonnen hat, gegen Widersacher, die mächtiger sind, als wir Schäflein, und die wir nach wie vor nicht sehen können. Die unglaubliche Entwicklung der letzten 2010 Jahre kann gar nicht ermessen werden, wenn wir Jesus nicht auch als Herrn der Technik begreifen. Als denjenigen, der alles, was Menschen vor jenen Mächten schützt, maßvoll begleitet. Wenn Jesus vom Himmelreich und vom ewigen Leben spricht, ist das nicht metaphorisch gemeint. Wir Menschen sind Doppelwesen zwischen Schlaf und Halbwachzustand: aufgewacht sind wir noch lange nicht. Auch unser Tod ist ein Schlaf und die Geburt ein Erwachen und umgekehrt. Das war einmal anders und wird – so wir siegen – eines Tages wieder anders sein: und zwar mit allem, was wir können, und es wird keinen Widerspruch mehr geben zwischen Wissenschaft und Glauben.

Mit freundlichen Weihnachtsgrüßen!

Markus

Weltbild

Leben und Licht! Ab heute werden die Tage länger! Juchu!

Und hier geht, liebe Leserinnen und Leser,

nun doch weiter mit erwähnter Debatte, denn gerade vor Weihnachten muß man einmal klar dagegen halten, was Kirche und Wissenschaften verbreiten:

Der Unsinn der nichtreduzierbaren Komplexität | Astrodicticum Simplex | ScienceBlogs.de – Wissenschaft, Kultur, Politik

O.k. Leute, jetzt bleiben wir mal auf dem Teppich. Erst mal zum Persönlichen – ob ich was von Chemie oder Physik verstehen: also, wenns ich´s brauch, dann ruf ich immer meinen großen Bruder an der Westküste an, und der erklärt mir alles :-) Wir haben da eine Aufgabenteilung. Und Daddy hat seine Diplomarbeit damals über „Germanium“ geschrieben, war bei der Entwicklung der Glasfaserkabel (Dynamit Nobel) beteiligt, für die er, wenn ich nicht irre, sogar ziemlich lang Patente gehalten hat. Auch meine Mum ist Diplom-Chemikerin von einer unglaublichen Gedankentiefe. Nicht, daß dies nun bedeutete, ich hätte gewissermaßen die Naturwissenschaften im Blut, aber es hilft schon sehr, in einer naturwissenschaftlich diskutierenden und kenntnisreichen Familie aufgewachsen zu sein, die außerdem ein unerschöpflicher Quell naturwissenschaftlicher Nachrichten aus aller Welt ist, wie Sie sich denken können … Also mäßigt euren Ton, oder ich hol meinen großen Bruder :-)

Mein eigenes Gebiet ist eher die Philosophie und ich bin Werbefotograf.

Aber nun zu den Fakten, die ich bei sämtlichen oberen Kommentaren nach meinem obigen vermisse: nur, weil Sie davon ausgehen, daß ein physikaler Begriff, Entropie, sich dringend auf alles Physikalische beziehen muß, und damit automatisch das Biologische einschließt, muß das nicht stimmen. Oben habe ich bereits erklärt, daß es keine Möglichkeit gibt, logisch zu begründen, warum das Leben nach der Materie entstanden sein sollte?! Dafür gibt es, auch wenn Ihnen der Gedanke völlig abwegig vorkommt, überhaupt keine Begründung. Deswegen bitte ich wissenschaftlich zu bleiben, und mir nur einen einzigen Grund zu nennen, warum es sich so verhalten sollte, wie Sie alle offensichtlich glauben, daß die Biologie eine Funktion der Physik ist, und nicht umgekehrt. Wenn Sie sich an das Ungewöhnliche dieser Auffassung ein wenig gewöhnt haben, dann diskutiere ich mit Ihnen nach Weihnachten gern, warum das Leben tatsächlich in der Hierarchie höher steht, als die von der Physik zumindest bislang berührten Gebiete und eben jenes Prinzip ist, das die von Ihnen im weitesten Sinne als „Entropie“ bekannte Bewegung umkehrt: das ist sogar die Hauptfunktion des Lebens. Kleiner Tip: wenn wir über „Das Leben“ sprechen, können wir nicht in der von @Monod so bravourös dargestellten quais maschinellen Funktionalität bleiben. Wenn wir wissen wollen, was alle Werkzeuge gemeinsam haben, reicht die Beschreibung von Schraubschlüssel und Bohrmaschine nicht. Ebenso ist es mit dem „Leben“: es ist nicht die Summe seiner Teile, sondern etwas anderes, sonst hätten wir gewiss gar keinen Begriff davon.

Frohe Weihnachten!

24.12.2010: @ Dr. Weihnachtsbebar: Ich schätze Jörg Friedrich außerordentlich als einen Soziologen, der meint, seine Soziologie sei Philosophie. Das macht aber nichts, er befindet sich damit in bester Gesellschaft und hat sicher auch so Interessantes zu sagen und vielleicht kommt er ja eines Tages noch wirklich zur Philosophie?!

Was ich von Messung halte?! Unbedingt und absolut wichtig. Messen ist ein Vergleich. Mindestens zwei Größen werden in Bezug zueinander gesetzt. Nur ist das ja eben der springende Punkt: zum einen, wie bereits ausgeführt und bedauerlicherweise von Dr. Weihnachtswebbär auch nicht so verstanden (?): die Zahl „1“ ist bereits Ausdruck einer von uns rhythmisch erfahrenen Bewegung, mithin auch „Zeitintervall“ genannt. Sie steht zunächst für das Ganze eines tropischen Sonnenumlaufes. Die Verwirrung kommt auf, wenn wir statt „1“ „c“ sagen – die Lichtgeschwindigkeit – und via Erfindung einer Zusatzdimension den Raum konstitutiv um jenes Absolute „c“ gleichsam herumbiegen und die Losung ausgeben: sonst seien alle Größen relativ. Wie finden nun echte Physiker heraus, ob das stimmt? – Sie messen. Und das haben Sie an den zwei entgegengesetzten Enden getan: im Mikrokosmos ergibt sich eine „spukhafte“ Abstimmung der Dinge zueinander offenbar in gar keiner Zeit = Nullzeit (oder unendlich schnell). Im Makrokosmos reflektiert die sich uns zeigende Wirklichkeit am „Rand“ des Universums vielfache Lichtgeschwindigkeit sich voneinander entfernender Galaxien, relativ zum Beobachter. Mindestens bei zweiterem Beispiel zeigt sich offenbar, daß die Theorie auch die Lichtgeschwindigkeit selbst relativiert, und es gibt keinen Grund, anzunehmen, dies sollte nur am „Rand“ des Universums der Fall sein.

Was machen die Physiker? Tun so, als seinen beide Tatsachen nicht vorhanden und schimpfen auf ihre Kritiker, fuchteln auch ein wenig mit Formeln: es werde ja keine Information mit Überlichtgeschwindigkeit übertragen, als wäre Quantenteleportation keine Information, als wäre die Nachricht vom „Rand“ des Universums ebenfalls keine. Man behilft sich andererseits mit gespiegelten Messungen von „c“, die entweder sehr unsicher, oder durchaus anders interpretierbar sind und überhaupt nicht zwangsläufig ein fixes und konstantes „c“ ergeben.

„Raum“ ist heute bloß ein von der „Zeit“ abgeleiteter Begriff, und „Zeit“ selbst könnte mit Recht höchstens jene phanatsievolle Verzerrung der Raumzeitstruktur genannt werden, welche sich imaginär bildet, wenn „Zeit“ mit „Zeit“ definiert wird (denn nichts anderes ist eine Geschwindigkeit).

Nun versucht man – und da hat @naonna eine gute Beobachtungsgabe – mit aller Gewalt systemimmanent die Wahrheit zu kaschieren – womit sie – armer Tölpel von Student, der hier reingeschneit kam – die nächste vollends verwirrte Generation heranziehen. All das erinnert doch sehr an die Scholastik des Mittelalters.

Insofern stimme ich dem Dr. Weihnachtswebbären in der Tat zu, daß die Werte der Aufklärung die allerwichtigsten sind: aber sie müssen heute bedauerlicherweise in Biologie und Physik gegen die Naturwissenschaft verteidigt werden.

@ Bullet: „Nicht jede Ortsveränderung ist eine Bewegung.“ – mal ganz abgesehen davon, daß der „Ort“ ja nach gängiger (und von mir für falsch gehaltener) Theorie durch die Bewegung erst konstituiert wird, zeigen ihre argumentativen Bemühungen recht eindringlich, was ich oben darlege. Sie schränken auf „kontinuierliche Bewegung“ ein und führen eine sprunghafte, also spukhafte Bewegung zum Beweis an, die Sie beobachtet haben wollen: aber genau das ist ja Thema. Um von hier nach dort zu kommen wäre eine Strecke zu bewaltigen oder der „Raum“ quasi „unphysisch“ zu überwinden. Eben genau das, was die Quantenteleportation zeigt.

@MartinB: Ihren Unmut könnte ich wohl nachvollziehen, soweit sich das auf beleidigende Sprache o.ä bezöge … daß Sie hier aber fachlich einer Diskussion aus dem Weg gehen, nicht. Man kann nun einmal nicht physikalisch über Physik oder biologisch über Biologie sprechen, es bedarf der Philosophie. Sich dann aber zu wundern, wenn Sie extrem kontroverse Standpunkte provozieren, daß es aus dem Wald zurückschallt?! Nein: so einfach verziehen wir uns nicht, wir waren geladen. Dann greifen Sie eben zu den Ihnen sicherlich zur Verfügung stehenden Mitteln, wenn es beliebt. In meinem Blog kann ich vor allem die gewohnheitsmäßig ausfallend werdenden Naturwissenschaftler nicht gebrauchen. Ansonsten können wir dort gerne weiter diskutieren, aber jeder, der sich im Ton vergreift, fliegt raus.