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Der Weg

Nürnberg 13:03 – es ist nicht ausgemacht, ob eine Sonnenfinsternis gute oder negative Wirkungen zeitigt, das kommt auf die beteiligten Planeten an, und darauf, wo im Radix sich die Finsternis bemerkbar macht. Und natürlich auf uns selbst, die wir unser Schicksal immer auch selbst bestimmen können. Für unsere Breitengrade, wo die totale Sonnenfinsternis morgen nur partiell (und nie ohne Schutzbrille!) sichtbar ist, steigt das Zeichen Waage auf, daher regiert die Venus. Und im Löwen, wo die Finsternis auf 9.30º stattfindet, halten sich Merkur und Venus auf. Es gibt eine Opposition zu Chiron; das allein ist weniger erfreulich. Doch mit Waage im Aufstieg kann diese Auseinandersetzung (Opposition) um eine Frage der Heilung durchaus zu neuer Kreativität führen. Venus im Löwen betrifft möglicherweise Frauenthemen. Ich denke dabei an das Thema Frauenverstümmelung, FGM, welches Chiron seit 1977, dem Jahr seiner Entdeckung und Einführung in die Astrologie, begleitet. Im Länderhoroskop für China, wo in einer Woche die Spiele beginnen, und wo der Kernschatten der Finsternis sichtbar ist, gibt es eine (weite) Konjunktion mit Mars im siebten Haus. Hier scheint also die Welt und ihre für China wohl gewohnte Aggressivität kurzfristig ausgeblendet. Vielleicht führt das doch zu Öffnung.

Foto Markus Termin©

Ein weiterer Hinweis auf eine positive Wirkung ist die Gleichmäßigkeit der Planeten, die nach der Sonne aufsteigen. „Der Abstand zwischen zwei Planeten beträgt je 12°, ein Dreißigstel des Tierkreises. Ein außergewöhnliches Ebenmass während der Finsternis. Nur der Abstand zwischen Venus und Saturn beträgt 14°“, liest man im Sternenkalender des Verlags am Geotheanum. Das bedeutet, in der Mongolei, wo der Himmel stark verdunkelt wird, sieht man/frau wie an einer Kette gleichmäßig aufgereiht Merkur, Venus, Saturn und Mars, wie sonst nur in der Nacht. Besonders Merkur würde mich interessieren, den man allerdings normalerweise nur kurz über dem Horizont beobachten kann! Seine Sonnennähe bringt das vermittelnde Prinzip in dieser Finsternis zu hoher Bedeutung. Psychisch ist so eine Verdunkelung das unmittelbar auftretende Gefühl der Verlorenheit im All. Beide Lichter, unsere Wiege: plötzlich dunkel, neutralisiert! Die ganze Natur wird still. Indirekt werden Sterne sichtbar. Horoskop zweimal anklicken zum Vergrößern!

1. Spruch

Der Weg, der sich aussprechen läßt,
ist nicht der ewige Weg.
Der Name, der sich nennen läßt,
ist nicht der ewige Name.
Leere nenne ich den Anfang von Himmel und Erde.
Fülle nenne ich die Mutter der Einzelwesen.
Darum führt die Richtung auf die Leere
zum Schauen des wunderbaren Wesens,
die Richtung auf die Materie
zum Schauen der räumlichen Begrenztheiten.
Beides ist eins dem Ursprung nach
und nur verschieden durch den Namen.
In seiner Einheit heißt es das Geheimnis.
Des Geheimnisses noch tieferes Geheimnis
ist das Tor, durch das alle Wunder hervortreten.

Aus Laotse „Tao te king“

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Zwischen Gut und Böse

Nürnberg, 15:09 – die Wirklichkeit bietet häufig ganz erstaunliche Bilder, die immer wieder unsere Botschaft von der „Lesbarkeit der Welt“ illustrieren. Das ist nur schwer zu vermitteln, weil wir uns so sehr daran gewöhnt haben, dass es einen Unterschied zwischen innen und außen gibt. Hierzu bedarf es eines Sinnes, den Rudolf Steiner treffend die „Bewußtseinsseele“ genannt hat. Das ist schlicht die Seele, die sich dessen bewußt ist, dass sie ist. „Wieso“, werden Sie vielleicht sagen, „das ist doch ganz selbstverständlich?“

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Allein, hier fängt die Schwierigkeit an. Denn, um zu wissen, dass sie ist, bedarf die Seele eines Punktes, der außerhalb ihrer normalen Bahnen liegt. Logisch: wollen wir etwas beobachten, wahrnehmen, so muss es etwas geben, von wo aus dies gelingen kann. Ein scheinbar ganz einfacher Gedanke, und doch der Eingang in die Höhle der Philosophie. So ist der Mensch ein durch sich selbst Erkennender, mit Fremdworten: einer, dem die Transzendenz immanent ist. Als Bild wäre das ein Tunnel, durch den wir hindurchblicken und die andere Seite sehen: die Wirklichkeit. Die Wirklichkeit ist Jenseits und Diesseits. Doch der Tunnel, durch den wir blicken, das sind wir auch selbst! Als würden wir nicht nur mit Augen schauen, sondern auch das Auge selbst schauen. Das Betrachtende betrachtet sich selbst, unser Sinn ist selbst ein Spiegel. Wir sehen also nicht nur die andere Seite, sondern wir nehmen gleichfalls den Vorgang, den Tunnel, unser Ansinnen als Teil des ganzen Vorgangs wahr. Der Ort, von dem aus dies möglich ist, kann nur der Geist sein. Doch Geist nicht in einer so gern gebrauchten Polarität zum Begriff „Materie“, sondern Geist im Sinne eines wahren Wesensortes mit Bezug und ohne Abstand zu allen anderen Dingen, einschließlich der Materie. Solches macht das neue Menschenglied: die Bewußtseinsseele. Begreifen tut man dies erst durch das Erfassen von Zeiten, wo die Menschen, zumindest allgemein, so etwas noch nicht kannten. In Zeiten der Verstandesseele dachten die Menschen (Kant, Hegel, Schopenhauer), doch sie dachten nicht, dass sie dachten. In Zeiten der Empfindungseele (Platon, Aristoteles) gab es die Bewußtseinseele wie heute schon auch, doch nur bei sehr sehr wenigen. Dafür war es kaum möglich, Denken vom Empfinden zu sondern; es war eines. Die Metapher vom Tunnel paßt treffend gut zum neuen Cern-Forschungsprojekt in der Schweiz, das diesen Sommer in Betrieb gehen wird. Ich will hier nicht zum Menethekel blasen, wie Enzensberger, der von „einer Kathedrale der Technik“ sprach. Auch ist der genaue Zeitpunkt der Inbetriebnahme mir nicht bekannt, und so muß dies nicht mit der Sonnenfinsternis am 1. August zusammenhängen. Doch Finsternisse sind bekanntlich Tunnel-Phänomene, und diese läuft synchron zu einem Großversuch, dessen Ausgang ungewiss ist. Der Tunnel ist unter der Erde 27 Kilometer lang, und er hat nur den einen Zweck: Teilchen (gemeint sind nicht die Quarkschnitten vom Bäcker, wohl aber schon die Quarks der Physik) mit irrsinniger Geschwindigkeit aufeinander prallen zu lassen, um dann das Ergebnis zu analysieren, und Rückschlüsse über die Entstehung „unseres“ Universums ziehen zu können. Das ist natürlich sehr sehr vereinfachend dargestellt. Schon der übliche Gebrauch des stehenden Begriffs „Entstehung des Universums“ setzt voraus, das Universum sei entstanden. Solche Begriffe dokumentieren nur unsere Bemühungen, dem Unbegrenzten doch noch Grenzen zu geben, und haben seit den Zeiten, als manche die Erde für eine Scheibe hielten, bei aller technischer Entwicklung nicht an geistiger Tiefe gewonnen. Nur immer bombastischer werden die Argumente, die uns vergessen lassen wollen, wie hohl der Sockel der Astrophysik in Wirklichkeit ist; und dass es wieder nur darauf hinauslaufen dürfte, neue Bomben zu bauen. Das Ding hat 3 Milliarden Euro gekostet, und davon hat unsere Regierung – wir wurden nicht gefragt – den fünften Teil übernommen. Die Forscher nennen dieses Ding „Alice“, eine Kurzform von Adelheit, und es ist also von edler Gesinnung. Sie wollen eine Hitze von einigen Billionen Grad erzeugen. „Was soll so eine Zahl noch bedeuten?“, fragt der Spiegel. „Das Universum ist vor 13,7 Milliarden Jahren entstanden, das ist wissenschaftlich erwiesen“, will auch der Spiegel wissen. Fein: – und was war davor? Man will also, faustisch, wissen, „was unsre Welt im Innersten zusammenhält …“ Schön, wenn sie uns dabei nicht um die Ohren fliegt. Die Zeitangabe des Entstehungszeitpunkts des Universums, können wir getrost – es liest auch Astrophysiker Florian Freistetter, der am 28. Juli Geburtstag hatte, diesen Blog (zumindest, wenn es um Fußballergebnisse geht) – anzweifeln. Nimmt man doch hier – leider typisch – das Ergebnis der Untersuchungen bereits vorweg. Und ob nun etwas, wie das Universum, wirklich einen Anfang und ein Ende hat, das sei einmal – trotz des erstaunlich exakten Messergebnisses – dahingestellt. Es kann jedoch verwundern, welch enormen Aufwand man zu betreiben gewillt ist, um, statt in die Seele und ihre Geheimnisse, ins Innerste der Materie einzudringen. Eine russische Puppe, zu der es stets noch ein weiters „Inneres“ gibt, das dem Vorangegangenen ein „Äußeres“ ist. Ich habe sogar den Verdacht: je größer dieser rein materielle, also reduzierte Aufwand ist, um so gewaltiger ist gleichbedeutend damit die Anstrengung, die eigentlich billionenfach heißere Bewegung, die der Seele selbst, zu verdrängen. Naturwissenschaftler lachen gern gemeinsam. Es gibt auf ihren Versammlungen einen „good old buddy!“-Verhaltenscode der guten Laune und des Sports. Man darf sogar an den Lieben Gott glauben, schließlich hat dieser Fische-Spinner, Einstein, trotz seiner praktischen Wahnsinns-Theorie auch an den Lieben Gott, der nicht würfelt, geglaubt. Das steht also jedem Wissenschaftler frei. Doch gibt es eine feine Linie zwischen Spinner und Etat-Empfänger, da wird hart gegoogelt! So primitiv es sein mag, einfach nur mit der schnellst möglichen Geschwindigkeit Quarkteilchen aufeinanderprallen zu lassen, sie machen es, ohne uns zu fragen. Viel Spaß bei der Party (zu der wir nicht eingeladen sind) und: Gott beschütze uns im Diesseits (vor denen)!


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Schöllkraut, Sonne-Jupiter

Nürnberg 20:24 – Blatt, Stengel und Saft und Blüte des bemerkenswerten Schöllkrauts sind hier zu sehen. Ich weiß nicht, ob das was mit der Firma „Schöller“ zu tun hat, deren traditioneller Sitz hier ist, aber wahrscheinlich schon. Wie wir sehen, sondert das Kraut einen tiefgelben, fast orangenen Saft ab, der früher zum Färben genutzt wurde. „Das Schöllkraut“, schreibt Susanne Fischer-Ritzi, „scheint eine Vorliebe für Schlösser und Burgen zu haben.“ Das ist wohl gegeben!

Fotos Markus Termin ©

„Es hält sogar die ‚Stellung‘, wenn wir Menschen schon lange den Platz verlassen haben.“ So eine Mensch-Natur Symbiose weist im Besonderen darauf hin, dass im Grunde die ganze Natur in Symbiose mit dem Menschen lebt. Ich glaube, selbst der Amazonas ist nur ein verwilderter Garten. Und der Irrglaube, Menschen und Lebewesen seinen ein Produkt der Mineralien, hat wohl seinen Ursprung in der Genesis. Umgekehrt wird ein Schuh draus: auch Gebirge sind nur Ablagerungen von lebendigen Wesen. Da dies nicht nur für die Erde gelten kann, ist die Frage, ob es mal Leben auf dem Mars gab, eigentlich ein Witz. Doch solches Gedankengut nur ‚by the way‘ …

„Schöllkraut ist den Augen gsundt‘

Das wird uns von den Schwalben kund“

So heißt es in den Schriften der Schule von Salerno. Das geht darauf zurück, dass Aristoteles behauptete, junge Schwalben, die erblindet sind, würden von ihren Müttern mit Schöllkraut geheilt. So wurde Schöllkraut im Mittelalter zur Heilung des Stars, der Nachtblindheit und der Bindehautentzündung verwendet. Als Allheilmittel für Augenkrankheiten galt es lange Zeit, schreibt Susanne Fischer-Ritzi. Und Schwalben suchen schließlich auch die Nähe zu Menschen, wie viele Vögel. Daher wohl auch die Bezugnahme zu Sonne-Jupiter. Die Jupiter-Affinität betrifft zusätzlich die Verbreitungsart. Denn wo es wächst, da tut es dies gleich massenhaft, wie jene andere Jupiter-Pflanze, das Gänseblümchen. „Gleichzeitig“, schreibt Fischer-Ritzi weiter, „wirkt das Schöllkraut fördernd auf die Entleerung der Galle, steigert die Gallenabsonderung, wirkt hautreizend, bakterientötend, harnsäurelösend und zellteilungshemmend (!)“. Der gelbe Saft, auf Warzen geträufelt, ätzt diese weg. „In der heutigen Natürheilkunde“, so erfahren wir weiter, wird das Schöllkraut hauptsächlich als Leber- und Gallenmittel gebraucht. Ein Rezept sind in Eierkuchen eingebackene frische Schöllkrautblätter für Leberkranke. Doch Vorsicht! Schöllkraut will wohl dosiert sein. Das Sonnen-Jupiter Kraut ist bei unachtsamem Gebrauch und in Mengen hochgiftig! Fragen Sie also ihren Arzt oder Apotheker, und glauben sie nicht, ich dürfte hier verbindliche Ratschläge geben. Albrecht Dürer, einem Sohn der Stadt hier, half das Kraut sogar gegen oder für seine Malaria-Leber, was uns daran erinnert, dass Malaria in den Niederlanden und anderen Teilen Europas noch bis in die 60ger Jahre hin heimisch war, und es also auch wieder werden könnte. Was uns als Astrologen interessiert: wann sollen wir denn das Kraut (welches nicht leicht zu trocknen ist, vielleicht ist die Tinktur besser, oder das Einlegen in Wein) sammeln? Und da gibt es eine alte Angabe von Paracelsus: „Wenn die Sonne im Löwen und der Mond im Widder ist.“ (Also zwei mal Feuerzeichen, sehr gut = gibt also der müden Leber Feuer, Lebensgeist, „I suppose, Mr. Livingstone?“) Das wäre folglich im August jetzt kommend ab dem 19. zwei Tage lang der Fall, denn da haben wir, tropisch, den Mond im Widder. Am besten, sagt Paracelsus, um die Mittagszeit herum. Ich werd´s mal machen, und werd`s mit Anis in Wein einlegen, vielleicht.

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The lion sleeps tonight …

Nürnberg 18:21 – ein paar Stunden mehr für den Tag könnte ich schon gebrauchen, und dabei beschenkt uns der Liebe Gott Sommers schon mit langen Tagen. Es ist heiß. Es ist Löwe-Sonne. Sonne hat keine Aspekte, außer der oberen Konjunktion von Merkur, daher „The lion slepps …“ Die Sonnenfinsternis am 1. August wird schon noch kommen: dazu die anderen Tage mehr. Unten die von Johannes Kepler (27. Nov. 1571, Steinbock Sonne, AC-Zwillinge, Mond Zwillinge) selbst entworfenen Grafiken zu den Tierkreiszeichen, wie sie sich am Kepler-Tempelchen zu Regensburg finden, der dieses Jahr 200 Jahre alt wird: der Tempel, nicht Kepler. Dabei sind die Zeichen für die bis dato wohl entdeckten Asteroiden schon angebracht: Kepler kannte die noch nicht. Asteroiden hört sich an, wie aus Raumschiff Enterprise, aber es ist wohl ein Planet, der zwischen Mars und Jupiter einst seine Bahnen zog, und dann schlichtweg explodierte, wie man annimmt.

Foto Markus Termin ©

Die Frage, die uns alle bewegt: wird Barack Hussein Obama gegen den wahren Kriegshelden John Mc Cain (Jungfrau, Steinbock-Mond, AC-Waage) die Wahl zum US-Präsidenten gewinnen? Wenn man Mc Cains Geschichte liest, wäre er der perfekte Verteidigungsminister unter Barack Obama. Er hat Dinge ausgehalten, die niemand sonst ausgehalten hätte. Für bessere Sicht zwei mal klicken:

Es gibt mehrere verschiedene Horoskope für Mr. Obama, aber dieses passt, meine ich, am Besten. Warum? Weil seine Frau, Michele Obama, eine Venus in den Fischen hat, Und Obamas Steinbock-Haus das dritte ist, das Geschwisterhaus, mit Saturn-Mond Trigon zum Partnerhaus. So erklärt dieses Horoskop am Besten die Beziehung zwischen Michele und Barack, die sich sehr geschwisterlich benehmen, meine ich. Denn Fische ist sein Haus 5, also die ideale Geliebte. Und Michele ist eine Steinbock-Sonne, 17. Januar. Ich schrieb an dieser Stelle neulich über magische Zufälligkeiten, die keine sind, auf die tiefe Textur des Logos in der Wirklichkeit hinweisend, wenn z.B. Arsène Wenger Trainer von Arsenal London ist. Ein Würzgeschmack dieser Logos-Magie liegt auch vor, wenn Barack Hussein Obama antritt, der 44. Prasident der USA zu werden, der Löwe der Welt! Warum? Wegen Saddam Hussein, dem Löwen der Wüste, lange der zweit-meist gehasste Mann der USA. Er wurde am 30. Dezember 2006 gehängt. Niemand scheint Saddam nachzutrauern, er ist ja ein Mörder. Allein, auch nicht viel mehr, als Bashar al-Assad (11. Sep. 1965), der im Élysée-Palast auf und abgeht. Der Grund, warum Barack gewinnen wird, ist meines Erachtens „Hussein“. Es ist die altbekannte Weisheit, nach der uns kaum anderes übrigbleibt, als die Eigenschaften unserer besiegten Feinde zu übernehmen. Und der Name des einzigen (sic!) halbschwarzen Senators der Veinigten Staaten wird dafür ein Symbol sein. Es war – schade, dass die Europäer und vor allem die Deutschen darum nicht mehr kämpfen – kein feiner Zug, den Diktator zu hängen. Die Todesstrafe ist unchristlich und falsch.

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Sommerfotos

Nürnberg 14:53 – Kornblume, Hummel auf meinem Basilikum, Pfefferminzblüte von Englischer Minze. Minze, das ist klar, ist eine dem Mars zugeodnete Pflanze. Basilikum Jupiter und Mond (weiche Blätter) und die Kornblume? Zumindest blüht sie, wenn die Sonne im Löwen steht, da liegt es nahe, ihr den Löwen und die Sonne zu geben. Mit den Eintritt in den Löwen hat die Sonne ihr kardinales Zeichen Krebs verlassen, und steht jetzt in einem statischen, fixen Zeichen. Und ich meine, man hat es sofort am Duft in der Luft „geschmeckt“. Plötzlich ist da diese Trockenheit, auch wieder die Stille, denn das Futterkreischen der Jungvögel ist weg, nur die Mauerseegler rasen weiter durch die Häuserschluchten mit ihrem „Folgt mir, folgt mir, folgt mir!“ Ähnlich dürfte das Lebensmotto des gediegenen Helden unseres Tierkreises, dem stolzen Raubtier Löwe lauten. Viele Löwen, schaut man ihnen genau ins Gesicht, haben dort die Visage eines Kätzchens, wie wir es an Karneval in die Gesichter malen. Da wäre im Tierkreis eine Fabelweisheit für die Menschen verborgen, und die Fabel, das sprechende Tier, hätte eine wahre Botschaft zu verkünden (und sei´s, die aus dem Stall zu Bethlehem, wo der König der Tiere nicht da war, dafür aber ein neuer König in der Krippe lag). Doch, wie weit ist das? Monate, bis dahin werden wir wissen, wer Präsident ist in Amerika, und ob es der Löwe Obama geworden ist, oder nicht. Morgen mehr zum Löwen. Und vielleicht auch zu Obama.

Fotos Markus Termin ©

Poetry

Der Weiße Elefant (im 12. Haus)

Nürnberg 22:02

Der Weiße Elefant

Es folgt mir doch durch`s ganze Land

Ein ziemlich großer Elefant.

Dreh ich mich um

Und schau ins Leere; – ??

Obgleich mir´s ist,

Als ob da eben noch was wäre?


Schon zweifle ich mir am Verstand,

Fata Morgana – Wüstensand:

Des Wahngebilds bleinere Schwere,

Da steht er dort: – und: – frisst!

Der Retter: – meiner Ehre!


Er dreht sich – : um.

Im Rüsssel den Schlüssel:

Der Weisheit!

„Wie ist“, frag ich, „der Stand?

Sind von großen Geheimnissen welche bekannt?“

Fortsetzung folgt! Text und Bild © Markus Termin

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Reisen auf Achse 3/9

Nürnberg 14:04 – Die große und die kleine Fahrt sind natürlich ein traditionelles Thema für die Astrologie, schon allein, weil man oft wissen wollte, welches Risiko mit dem Reisen verbunden war. Von Columbus ist bekannt, dass er, zum Ausfahren wegen der Hafenregeln um Sonnenaufgang gezwungen, auf einer Sandbank zwischenankerte, bevor er wirklich nach Amerika aufbrach, damit Saturn nicht in Haus 7 stünde, womit ja Ungemach verbunden gewesen wäre bei der Begegnung mit den vermeintlichen Indern, die dann Indianer wurden. Es ist auch bekannt, und wird von Plutarch überliefert, dass unsere Vorfahren in der Bronzezeit und wohl schon lange davor, gewohnheitsmäßig in einem 30 Jahre-Zyklus große Fahrten auf die karibischen Inseln, die Inseln des goldenen Zeitalters unternahmen, und auch wieder zurück, den Hinweg wählend über Island. Dort pflegte man einen Kult des Chronos, Saturn, der damals nicht der Schreckliche war, und man fuhr ab, wenn der Mond zunehmend auf einem Sechstel stand, und Saturn im Zeichen Stier. Höchstwahrscheinlich nimmt die bekannte Scheibe von Nebra Bezug auf diesen uralten Reise-Ritus.

Foto Markus Termin ©

In der Astrologie ist die Bewegung auf der Achse Haus 3 – Haus 9 zu erkennen. Alle Fragen, das Reisen betreffend, können mit Bezug zu dieser Achse und Planeten, die sich dort finden, beantwortet werden. Sonnen im Haus 9 leben sehr oft auch tatsächlich im Ausland (zum Vergrößern  2 mal anklicken!):

Dieses Horoskop ist nun kein Beispiel von Sonne in Haus 9, sondern schlicht das Horoskop für diesen Artikel. Man beachte die Mond-Jupiter Konjunktion! Doch auch hier sind Merkur und Jupiter auf der Reiseachse! Nur stehen sie umgekehrt zum mundanen Horoskop: Jupiter in Haus 3 und Merkur in Haus 9. Ist Jupiter für die großen Reisen zuständig, was damit zusammenhängt, dass das Schütze-Haus 9 von weiten Perspektiven und großen Zielen spricht, so kümmert sich Merkur um die kleineren Reisen. Natürlich ist das relativ und bedarf der Interpretation. Da Jupiter, der offizielle Schutzgott der Reisenden, zur Zeit im Erdzeichen Steinbock rückläufig ist, bieten sich Reisen an, die man in der Vergangenheit schon mal gemacht hat. Und vielleicht sollte man im Steinbock über Land reisen? Dann hat man weniger Ungemach mit Umwelt und großen Löchern in Flugzeugrümpfen, wie gestern bei der „Spirit of Astralia“, die ach so deutlich auf den großen Geist hinweist!. Umgekehrt kann man sich verhalten, wenn Jupiter in ein Luft-Zeichen wechselt, versteht sich. Mein Traum währen Luft-Schiffe. Und Merkur in Krebs spricht von Reisen im Rahmen familiärer Besuche. Das habe ich gemacht, war bei Passau, wo meine Eltern wohnen, und man sieht mich (Hand und Fuß) auf dem oberen Bild im Regionalexpress, den ich dem ICE vorziehe. Einmal aus Kostengründen, und dann, weil ich es mag, oft umzusteigen und zwischendurch Pausen zu machen. Der wunderbar selbstironische Artikel in der Zeit von Bjørn Erik Sass über eine Bahnfahrt in Mexiko läßt mich zwischen Regensburg und Neuhaus locker die Ebenen wechseln. Lesen ist doch eine feine Sache. Und mit der Mundharmonika im Gepäck hat man überall den eigenen Blues dabei.

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Hermes bald im Löwen

Hartkirchen bei Passau – 12:36 – Hermes Merkur nähert sich wieder der Sonne. Am dreißigsten Juli wird er im Herzen der Sonne, oder besser: hinter ihrem Rücken eine Kunjunktion eingehen. Dies ist nicht die Konjunktion in der Rückläufigkeit. Es geht hier um ganz andere Dinge. Merkur steht nicht zwischen Erde und Sonne, sondern wird, im Gegenteil,  vollständig von der Sonne „geschluckt.“ Die Sonne im Löwen und ihr Sohn, der Logos, Gott der Intelligenz und des Zaubers, sind dieser Tage Eins. Es sind die Tage, an denen man Wahrtraume haben kann, wenn man zufällig grashalmkauend zur Mittagszeit im Schatten einer Eibe schlummert. Menschen mit dieser Konstellation im Geburtshoroskop haben das Glück, ihr Sonnen-Ich und ihren Geist gemeinsam fördern und fokussieren zu können. Alles, was klug ist, läßt auch ihr Wesen erstrahlen. Schön, wenn ein König so sein kann. Der Kult des Hermes kommt ursprünglich aus Samothrake (Σαμoθράκη). Es ist der älteste Kult der alten Hellenischen Welt. Auf der Insel gab es ein Heiligtum, in dessen Mysterien man sich einweihen lassen konnte. Es war das Heiligtum der „großen“ Götter, der sogenannten Kabiren, von denen Hermes einer ist. Einweihung bedeutete, in die Geheimnisse des Jenseits und der Wiedergeburt eingeweiht zu sein. Wenn Jesus sagt: „Die Pharisäer haben den Schlüssel zum Himmelreich selbst nicht benutzt, sondern auch noch weggeworfen (sinngemäß),“ so meint er dies: das der Zugang zu den Mysterien versperrt war. Einweihung war nicht einfach nur Wissen, sondern Erleben. Man wurde geführt, wochenlang vorbereitet, hatte eine Diät einzuhalten, wurde in Tempelschlaf versetzt und bekam wahrscheinlich eine LSD-haltige Droge zu trinken. Wir wissen darüber nicht allzuviel, weil das Stillschweigen über diese Geschehnisse bei der Einweihung während der gesamten Antike gewahrt wurde. Bekannt ist allerdings, dass die Eingeweihten ruhig und gelassen ihrem zukünftigen Schicksal entgegensahen, weil sie nunmehr wußten, was kommen würde nach diesem Leben. Unten finden sich Beispiele einer Sichtweise, die Hermes` Wirken interpretiert. Ein liegender Hermes vor der ehemaligen SchmidtBank: ob dieser Frevel zum Konkurs geführt hat? Auch der obere, klassizistische Flügelschuhgott balanciert zwischen der stacheligen Taubenabwehr; doch ist dies nur im Zoom der Fotografie sichtbar. Er gehört mit seinem blanken Po sicherlich zu den anmutigsten Figuren der Stadt und begleitet den aufmerksamen Beobachter in der Königsstrasse beim Eintritt durchs Haupttor. Die Geste des Winks in den Himmel, mit dem auch Terroristen auf Propaganda-Fotos sich zu legetimieren versuchen, passt wenig zu den merkantilen Absichten, mit denen Merkur von den Kaufleuten (und Dieben) in Beschlag genommen wird. Dies ist eindeutig der Zwillings-Hermes, der auf den Geist verweist. Der liegende Gott unten scheint den oberen zu zitieren. Wenn er stünde, da gebe ich dem Künster recht, käme er nicht so recht vom Fleck. Trotzdem ein Frevel. Von seinem ersten Gehalt als Buchhändler kaufte sich Hermann Hesse (2. Juli 1877 in Calw) einen Gipsabdruck der berühmten Hermes-Büste von Praxiteles. Und tatsächlich lohnte diese Ausgabe, denn Hesse war sein Leben lang frei von materiellen Sorgen. Hermes ist ein „phallischer“ Gott, und so sollen die Bilder unten ihm zur Ehre auch eine „phallische“ Ordnung annehmen. 

Fotos Markus Termin ©

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Am Anfang das Wort

Hartkirchen – 20:58 An dieser Stelle schrieb ich neulich über die Wolken, und auch über den Ibis. Nun kommen nochmal Assoziationen zum selben Thema. Bis in die kleinsten Details hinein hat sich die Mythologie in unserer Alltagswelt einen zeitgemäßen Platz erobert. Die scheinbar unzusammenhängenden Benennungen tauchen in einer Textur der Wirklichkeit auf, die sinngemäß genau dem entspricht, was die Ägypter sich darunter vorstellten. Denn bei ihnen war alles Heilige Schrift. Die große Pyramide selbst war ein Buchstabe Δ , es war alles belebt und alles Teil eines großen Geistes. Die Seelen, an deren Unsterblichkeit zu zweifeln ein Ägypter für schwachsinnig gehalten hätte, gingen im Leben und im Leben danach einen bestimmten Weg, auf dem man sie leiten konnte. Derjenige Gott, der das leistete, war bei den Griechen Hermes, bei den Ägyptern aber Toth, der unter anderem als Ibis angebetet wurde. Von den Werkzeugen, die er uns gab, um unseren Weg zu finden, ist die Astrologie das Wertvollste. Ein Horoskop ist eine Orts-Zeit Landkarte. Sehr vergleichbar mit dem Kompass von Jack Sparrows, der nicht nach Norden, sondern immer dorthin zeigt, wo das Herz am meisten begehrt. Astrologie ist nur als Wegbeschreibung von Leben zu Leben wirklich verständlich. Wir brauchen dieses Werkzeug, weil wir nicht sehen können, weil wir die Fähigkeit verloren haben, durch unser drittes Auge zu sehen. Seth, der Feind, hat uns diese Fähigkeit genommen indem er die Pharaonische Beschneidung gebracht hat, die sich kollektiv auf die gesamte Menschheit auswirkt. Und Jesus ist gekommen, um uns herauszuführen aus unser Verblendung, um gegen den Feind anzutreten: dem offensichtlich fehlt, was wir haben, noch immer: die Liebe.

Bilder Markus Termin ©

Für die Ägypter war es keine Frage, ob es ein Jenseits gäbe. Denn jeder kannte Geister und hatte schon Erscheinungen gesehen. Das „Jenseits“ war offen sichtbar. Es zeigte sich nicht selten im „Diesseits“. Man war, so schreibt Rudolf Steiner allenthalben, noch viel näher dran am „Alten Hellsehen“, einer Fähigkeit, welcher mit der Pharaonischen Verstümmelung langsam aber sicher der Garaus gemacht wurde. Jene Traumwelt, die als Erinnerung des alten Wissens übrigblieb, ist unsere Wirklichkeit. Wir nehmen an, wie wären wach. Doch genau das ist unser Schlafzustand. Was so schwer zu vermitteln ist, dass man denkt, man müsse von dieser Realität ausgehen, ihr vielleicht etwas hinzufügen, und dann hätte man eine Wandlung. Wir können uns aber nicht vorstellen, dass wir tatsächlich Dinge nicht sehen können, weil wir nicht glauben, dass sie da sind, und weil uns das Organ dafür abhanden gekommen ist. Tiere jedoch können das, und das erklärt auch, warum sie für die Ägypter aus bestimmten Gründen heilig waren.  Würden wir auf dieser Welt nicht gründen, wir könnten es erkennen. Wenn Arséne Wenger Trainer von Arsenal London ist, mag man sich denken: „Wie merkwürdig.“ Doch hier, wie oft, blitzt nur ein Spalt weit jene magische Verschlüsselung auf, die dann und wann „zufällig“ überwunden wird, und damit den Wissenden zeigt, dass es sie noch gibt. Als etwa Mitte der 80-ger Jahre die Welt begann, sich im Stil des späten James Joyce oder Arno Schmidt aus dem Wort-Inhalts-Pakt zu lösen, wurde diese Magie befreit, wie der Geist in der Flasche: Heute trägt jemand ein T-Shirt mit der Aufschrift: „University of Bellingham“ oder „University of the West Indies“, und es wird nicht damit in Verbindung gebracht, er hätte mit diesen Orten irgendetwas zu tun. Noch in den 70-ger Jahren wäre man auf so eine Idee gar nicht gekommen. Trug jemand eine „message“ auf der Kleidung, so stand er mit dieser „message“ auch in Verbindung. Um so freier kann sich aber Schrift von selbst zu einer scheinbar zufälligen Textur formen, die für uns die Wirklichkeit tatsächlich lesbar macht, wenn wir den Schlüssel kennen. Ein Hinweis ist dieser: wenn wir sehr aufmerksam sind, können wir wahrnehmen, dass wir Texte, die im Umfeld, z.B. als Werbesprüche oder Straßenschilder auftauchen, mitunter schon ein paar Minuten vorher im Kopf lesen können, ähnlich, wie die halbstündig hellsichtige Schildkröte im Buch Momo von Michael Ende (geb. 12. Nov. 1929 in Garmisch). Wer dies übt, merkt bald: Schrift ist nicht nur Schrift. Freilich kann man über diese Dinge recht ausführlich in der ungeheuren Flut von Phantasie-Literatur lesen, die die letzten Jahre über uns hereingebrochen ist, und deren kurze Klimax bereits bemerkenswerterweise vorbei zu sein scheint, wie ein heftiger geschichtlicher Abschnitt, den man erst später als solchen erkennen wird. Daraus läßt sich immerhin schließen, dass die Menschheit bemerkenswert nahe dran ist: wenn man die Wahrheit verstecken will, dann am besten hinter der Wahrheit, die man als Erfindung tarnt.

Diese Figur ist von Johannes Brus, der sie 1982 schuf. Sie gört zu einer apparten Gruppe, „vier in Beton gegossene Tierchen, auf Baumstämmen montiert“, die er „Tempelchen“ nannte.

 

Foto Termin ©

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Nürnberg im Bardentreffen

Hartkirchen 20:37 – hier einmal eine kleine Werbung für die Aktivitäten der wunderbaren Stadt, die seit dem Mittelalter übrigens dem Zeichen Krebs und Zwillinge zugeordnet wird: „Nämberch“, wie die Einheimischen in einem der breitesten Mundarten der Republik diese Stadt nennen. Zugegeben: ich bewege mich in dieser Burgfeste fast ausschließlich im Altstadtring oder davon nicht weit weg. Die Peripherie mit den Autobahnen und dem üblichen Vorstadt-Zersiedlungsprogramm, ein Kind der Bezinverschwendung – meide ich, ich kann es nicht ertragen, die Stadt zu verlassen, und erstmal eine Autobahnbrücke zu unterqueren. Doch solches gibt es überall, und bald auch in Dresden. Just jedoch in dem Bereich, den ich mit einem Drahtesel praktisch – wie die anderen Nürnberger ständig Verkehrsregeln mißachtend, denn man ist hier nicht so „öko“, zu glauben, Fahrradwege seien ebenso, wenn nicht wichtiger, wie irgendwelche Ost-West oder Nord-Süd Tangenten – den ich also praktisch erreichen kann, dort findet dieses Jahr vom 1. bis 3. August das 33. Bardentreffen statt: http://www.bardentreffen.de/ 

Nun, es ist nicht übertrieben, zu sagen, dass dieses Treffen ein Weltereignis ist. Von den Menschenmassen zu schwärmen, setzte voraus, dass man Menschenmassen liebt. In diesem Fall ist es aber nicht schlimm. Macht es die Musik, macht es der Genius Loci?: tatsächlich sind all die Leute nett, kultiviert, ausgelassen und freundlich. Barden klingt nach Bänkelsängern und Kleinkunst. Tatsächlich hat dieses Fest etwas Intimes, doch die immer gelungene Auswahl auf sieben Bühnen erweitert die Definition des Barden zum tonerzeugenden Meister aller Klassen, oder auch Meisterin, versteht sich.  Diesjähriges Highlight ist Joan Armatrading! Da alles draußen und umsonst ist, braucht man schon manchmal einen Schirm, aber bisher hat die Choreographie des Wetter immer gepasst: „Pasd scho!“, der Nürnberger Universalkommentar, gleich, ob es um eine Zementabschischung oder den Abduft der Schöllerschen Lebkuchenbäckerei geht, den man hier schon im Sommer riechen kann. Tagesgäste erweitern die Besucherzahlen auf über 200 000 Menschen. Man wechselt die Spielorte quasi fliegend, von einer Bühne, wo man gekostet hat, zur nächsten, wo man verweilt. Zwischendurch duftende Leckereien aus Buden überall, indisch, deutsch, italienisch, einfach viel. Die Nürnberger Gastronomie verschließt die Biergärten auch nicht, und so manche Kneipe, O´Sheas sei erwähnt, steuert mit einem privat gesponserten Programm – Irish Folk in diesem Fall, no doupt! – zum Gelingen des Ganzen bei: und das Beste: zwar fordert die Stadt Nürnberg das ganze Jahr über eine Anmeldung und einen Obulus von durchziehenden Musikern, der den Auftritt nahezu unmöglich macht, weil diese freundlichen Zeitgenossen kein Organisationsbüro haben in der Regel, und deshalb übers Jahr hin die Musik gleichförmig und osteuropäisch dominiert ist: macht den Touristen „a weng Frëut“, die Bewohner der Stadt können die ewig gleichen Melodien von Frank Sinatra nicht mehr hören. Doch eben nicht während der drei tollen Tage des Bardentreffens: da ist das Nebenprogramm der unangemeldeten KünsterInnen oft genug das Hauptprogramm, und selbst die Veranstalter machen auf der Straße Entdeckungen, die im nächsten Jahr oft genug von einer Bühne singen. Nebenbei sei erwähnt, dass in Nürnberg so viele aktive Musiker in Proberäumen semiprofessionell arbeiten, wie wohl selten in einer Stadt. Ich selbst stehe während dieser Tage immer vor der Wahl: Musik hören, oder mit meiner Blus-Harp einen der vielen Gitarristen begleiten, vielleicht mit Bekannten in einem Hauseingang jammen. Am Freitag, wenn´s losgeht, steht um 19:00 Mond und Sonne und Merkur und sogar noch die Venus im Löwen. Das Publikum kommt mit großen Erwartungen, es ist ganz kurz nach Neumond. Die Venus ist noch zu nahe an der Sonne, als dass sie zum Abend sichtbar wäre, oder vielleicht gerade mal so! Doch Jupiter, wie schon dieser Tage, wird die ganze Nacht in ruhigem hellem Elfenlicht seine Weisheit verbreiten! Sicher werden es gute Tage! 

Bilder Markus Termin ©