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Liebe Leserinnen und Leser,
wenn wir es mit dem Begriff Technik zu tun haben, stutzen wir. Was ist denn Technik? Heidegger schreibt:
„Alles Technische gelangt nie in das Wesen der Technik. Es vermag nicht einmal seinen Vorhof zu erkennen. Darum beschreiben wir, indem wir versuchen, den Einblick in das, was ist, zu sagen, nicht die Situation der Zeit. Die Konstellation des Seins sagt sich uns zu.
Aber wir hören noch nicht, wir, denen unter der Herrschaft der Technik Hören und Sehen durch Funk und Film vergeht. Die Konstellation des Seins ist die Verweigerung von Welt als die Verwahrlosung des Dinges. Verweigerung ist nicht nichts, sie ist das höchste Geheimnis des Seins innerhalb der Herrschaft des Gestells.“
„Ob der Gott lebt oder tot bleibt (?*), entscheidet sich nicht durch die Religiosität der Menschen und noch weniger durch theologische Asprirationen der Philosophie und der Naturwissenschaft. Ob Gott Gott ist, ereignet sich aus der Konstellation des Seins und innerhalb ihrer.“
Wir merken hier auf, weil der Begriff direkt in die Astrologie führt, und an dieser Stelle gleich dreimal gesetzt ist. Der altersweise Heidegger 1949/50 hat so – Wort für Wort abgewogen – tief, wie kein anderer, dem Wesen der Technik nach-gestellt:
„Wenn also der Mensch forschend, betrachtend der Natur als einem Bezirk seines Verstellens nachstellt, dann ist er bereits von einer Weise der Entbergung beansprucht, die ihn herausfordert, die Natur als einen Gegenstand der Forschung anzugehen, bis auch der Gegenstand in das Gegenstandslose des Bestands verschwindet.“
Heidegger denkt in diesem Buch japanisch. Alle Worte sind ein Papierhaus, das ganze ein Gedicht. Von höchster, auch sprachlicher Vollendung. Es gehört zum genialen Spätwerk und ist ebenso verdichtet, wie kurz.
τεχνικός – ist auf hellenisch Techniker – und Heidegger denkt die Technik ganz griechisch und entdeckt in ihr eine Art des Entbergens.
Wie ernst müssen wir seinen Hinweis auf die Astrologie nehmen? Was entbirgt Astrologie – im Sinne des Wesensbildes des Menschen, wie es sich erfahrenen Astrologen zeigt?
Sie entbirgt die astrale Wesenheit des Menschen, seine Wesenseinheit mit der astralen Welt. Stern und Planet und Spähren. Das ist der wahre Grund der Feindschaft vieler – unvernünftig erscheinender – Astronomen: denn diese sind ja auch τεχνικοί, Entberger im Heideggersschen Sinn – doch was entbergen sie? Sie entbergen die menschliche Verlorenheit, seine Bindung an den Heimatplaneten. Aus vorausschauender Sorge um einen Flut-auslösenden Impakt versucht sie – Naturwissenschaft im Verbund mit Technik – für 144 000 Passagiere Platz in einer Arche zu schaffen. Schon winkt das Versprechen, sich selbst zu klonen, mit ewigem Leben in der Materie.
Und damit hätte die Astrologie nichts zu tun? In gewissem Sinn doch – wenn wir an die hellenische Astrologie-Schule des Bel Priesters Bêl-re’ušunu aus Babylon bedenken, der ein umfangreiches Werk der babylonischen Könige vor und nach der Flut hinterlassen hat, von dem vielleicht irgend ein geheimer Zirkel Kopien hat, uns aber sein Inhalt durch einen römischen Historiker Flavius zuverlässig aus weiteren Quellen überliefert ist: Buch 2 “ … beschäftigt sich mit 10 vorsintflutlichen Königen, schildert Flutberichte (Berossos – Wikipedia).“
Natürlich ist das zentrale Thema dieser Astrologie die Zählung bis zur nächsten Katastrophe, Und Technik ist es, die retten soll.
Nun bringt aber – besonders in unseren Tagen – die Astrologie als Verborgene, nur in dem Sinne esoterische Disziplin, als dass sie sich ohne Studium und Selbststudium nicht erschließt, gerade den astralen Menschen in den Vordergrund, während ein Teil des kollektiven Unbewußten sich zu retten versucht durch das mechanische Erzeugen ewigen Lebens und einer technischen Einrichtung, die gestattet, einer gewissen, angeblich ausgewählten Anzahl von Menschen das konkrete Überleben der nächsten Flut.
Ich gebe aber zu bedenken: Um solches zu denken, bedarf es eines sehr kollektiven, wenig individuellen Willens, denn der Einzelne kann mit seinem Überleben konkret nicht rechnen unter Auswahlbedingungen.
Emmerich (Pluto/Jupiter Konjunktion im Löwen, Mond, Mars, Neptun Waage, Venus Schütze, Sonne Skorpion) hat mit seinem 2012 Film die Waage-Vision bereits verfilmt, womit die Realität durch die Simulation gedeckt wird: wie es grundsätzlich ist, denn die Simulation verhält sich zur Realität wie eine Dopplung, und Dopplung, Replikation, scheint das Thema der Technik zu sein – …
Wir werden dennoch nicht dabei stehen bleiben – Heidegger hat die Technik hellenisch/japanisch gedacht – wir werden sie ägyptisch denken müssen, wenn wir ihr auf den Grund kommen wollen, und klären können, ob Astrologie – vielleicht – der gute Ursprung der Technik als Spiegel, Simulation der bereits gespiegelten Wirklichkeit ist …
Mit freundlichen Grüßen,
Markus Termin
* :-)
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