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Lieber Leser,
wir heutigen sind, wenn wir es genau nehmen, alle Naturwissenschaftler. Was ist damit gemeint? unsere Art, uns von der Wahrheit oder der Realität aller Dinge zu überzeugen, hat sich seit Beginn der Neuzeit (15. Jahhundert nach Christus) so entwickelt, daß wir glauben, durch Prüfen, Vergleichen und Experimentieren zu einem Ergebnis zu kommen, das für uns verständlich und vor allem anwendbar ist.
Wenn Sie zu jenen Zeitgenossen gehören, die der Astrologie ablehnend bis skeptisch gegenüberstehen, aber dennoch nicht einfach ungeprüft sich Vorurteilen anheimgeben möchten, weil das nicht ihre Art ist, oder wenn Sie im Prinzip annehmen, die Astrologie sei so etwas, wie eine überwundene, abergläubische geozentristische Lehre, aber dennoch sich nicht davon abhalten lassen wollen, Argumente zu hören, die dazu erdacht wurden, ihnen zu erklären, warum und wie genau die Astrologie heute dennoch auch eine durchaus wissenschaftliche Seite hat, dann freue ich mich, Ihnen zwei Seiten der Astrologie aufzuzeigen, von der die erste die objektive Seite ist.

Ob meine Argumente auch geeignet sein werden, jemanden zu überzeugen, der der Astrologie in tiefer Feindschaft verbunden ist?! Im Prinzip sicherlich ja, denn Argumente sind ganz neutral und auch prinzipiell emotionalisierten Gegnern zugänglich, wenn sie sich mal einen Augenblick Zeit nehmen.
Die Vertreter der Naturwissenschaft stellen an die Astrologie die Frage, ob es sich bei ihrer Sache um eine objektiv nachvollziehbare Disziplin handelt. Tut es das?
Ganz eindeutig ja. Entgegen allen landläufigen Meinungen, die kursieren, ist die moderne Astrologie für jeden leicht und ohne Geheimniskrämerei objektiv nachvollziehbar. Das Modell der Planeten und Punkte ist ja in den wahren astronomischen Zodiak des astronomischen tropischen Jahres eingebunden – wird also durch das Werkzeug des Horoskops objektiv im Sinne einer nachvollziehbaren Methode dargestellt, die neben jeder anderen objektiven Methode – dem Fernglas oder Mikroskop – oder der Statistik – bestehen kann (Siehe auch Paul Feyerabend „Erkenntnis für freie Menschen“).
Um zu verstehen, auf welche Weise Objektivität auf Astrologie zutrifft, ist es nötig, sich klar zu machen, was Astrologie heute eigentlich ist: der wahre Spiegel des Selbst.
Viele haben schon einmal einen Zodiak-Kreis gesehen, in dem nach den eigenen Geburtsdaten Positionen von Planetensymbolen außen am Kreis angebracht sind. Und es ist gleichfalls bekannt, daß diese Planetensymbole so auf diesen Kreis projiziert sind, daß wir uns die Erde im Mittelpunkt vorstellen. Und weiter haben die Symbole, die Position ihres „Standes“, ihre Bewegungen und geometrischen Verbindungen nach gewissen Symmetriegesetzen, soweit haben wir das beobachtet, für uns eine bestimmte Bedeutung. Wir leugnen nicht das heliozentrische Weltbild, aber wir stellen nicht die Sonne, sondern Dich ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Das Horoskop ist ein Bild Deines Charakters.
Der große Astrologe Kepler spricht sich hier gegen die Vorhersage von „Particularsachen“ mittels Astrologie aus – worüber sich streiten läßt, denn auch seine Deutungen zum Wallenstein weisen auf solche – er sah sich aber gehalten, die Astrologie in seiner Schrift „Von den gesicherten Grundlagen der Astrologie, Neue Erörterungen im Rahmen der Kosmotheorie mit einer Prognose für das Naturgeschehen zu Beginn des Jahres 1602 nach Christi Geburt: Für die Philosophen geschrieben“ im Jahr 1601, dem Todesjahr Tycho Brahes, ausdrucksstark gegen ihre Feinde zu verteidigen:
„Was über beide Teile der Astrologie jener (Cicero, M.T.) sagte, das glaube ich heute am ehesten im Falle der deutenden, die ein Teil der Naturkunde ist, sagen zu müssen. Denn wer Horoskope berufsmäßig aufstellt, muß vor allem zwei einander entgegengesetzte verbreitete Ansichten mit hoher Gesinnung übersehen und sich gegen zwei Angiffe niederer, verächtlicher Gesinnung wappnen, die Ruhmsucht und die Furcht. Denn da die Wißbegier der Menge groß ist, ist derjenige im Geiste unrein, der um der Gunst der Menge willen und wegen eitlen Ruhmes entweder etwas verbreitet, was die Natur nicht zeigt, oder die wahren Wunder der Natur verkündet, ohne die tiefren Gründe zu beachten.
Dagegen stehen diejenigen, die meinen, es zieme sich für einen ernstzunehmenden Mann und Philosophen nicht, daß er an einem Gegenstand, der den Schmutz so vieler alberner und sinnloser jährlicher Wahrsagerei an sich trage, den Ruf seiner Geistesgaben und die Ehre seiner Bildung auf´s Spiel setze und der Neugier des Volkes und dem Aberglauben von Schwachköpfen Nahrung gebe, indem er gewissermaßen Öl ins Feuer gieße. Ich gebe zu, daß dies mit großer Wahrscheinlichkeit eingewandt wird und geeignet ist, einen auf seine Ehre bedachten Mann, wenn er schwerwiegendere Gründe nicht hat, von der Verfassung solcher Schriften abzuschrecken.
Wenn jedoch jemand für seinen Entschluss genug Gründe hat, die in ihrer Art Leuten mit offenem Blick gegenüber für sich sprechen, kann er für nichts anderes als ein Feigling gelten, sofern er sich durch die genannten von anderen und von außen kommenden Widerwärtigkeiten von seiner Absicht abschrecken läßt aus Sorge, es könnte Gerede entstehen, und aus Furcht vor Verleumdung. Denn wenn auch ein großer Teil der Lehren in dieser Kunst durch die Spielereien der Araber seinen Wert einbüßt, so sind deshalb dennoch nicht die darin enthaltenen Geheimnisse der Natur Nichtigkeiten, noch dürfen sie zusammen mit Nichtigkeiten ausgeteilt werden: Vielmehr gilt es, die Perlen aus dem Schmutz zu suchen, die Ehre Gottes zu offenbaren, indem man sich Naturbetrachtung zur Aufgabe macht, durch sein Beispiel andere zu ermuntern und seine Mühe darauf zu richten, daß dasjenige, was einst zum besonderen Segen des Menschengeschlechtes dienen konnte, unter allen Umständen aus dem Dunkel der Unwissenheit ans Licht gehoben wird.“
Übrigens sind die Horoskope noch nicht lange rund; noch bis zur Entdeckung des Uranus etwa – da steht er in den Zwillingen/Zeichen des Wissens – also bis 1781 – wurden die Horoskope quadratisch erstellt, und da man diese Technik in Indien auch ausübt, wurde sie seit Alexanders Zeiten, denn er brachte die Astrologie aus dem Westen in den Osten, quadratisch gezeichnet.
Mit Uranus veränderte sich die Astrologie entscheidend. Eine Kunst, von der man schon Abschied zu nehmen sich angeschickt hatte, weil sie so schwer zu verteidigen schien, wurde völlig erneuert.
So hält sich Astrologie aus uralten Zeiten beharrlich in unserer Gegenwart und beansprucht – scheinbar wider alle Vernunft – einen Platz in Herz und Hirn unserer Gesellschaften. Für viele Zeitgenossen ist die Existenz einer solchen – Wissenschaft?/Religion? – eine bis zur Unerträglichkeit gesteigerte Beleidigung der menschlichen Vernunft, ein Widerspruch zum Zeitalter der Aufklärung. Sie sehen in Menschen, die sich der Astrologie verschrieben haben, bestenfalls solche, deren Intelligenz sich selbst einen Streich spielt. Und gerade das Beharren am ewig Gestrigen – so denken diese Zeitgenossen – hat für sie zu tun mit der mangelnden Kraft und Entschlossenheit, auch das Elend dieser Welt zu bekämpfen, das in „selbstverschuldeter Unmündigkeit“ auf seiner Abhängigkeit besteht. Solche, die den astrologischen Beruf ausüben, halten sie deshalb entweder für Verrückte, die dem sogenannten „Barnum-Effekt“ (allgemeine Aussagen über sich persönlich nehmen; – P.T. Barnum war Zirkus-Direktor und Politiker in den USA) aufsitzen und Glaube mit Vernunft verwechseln, oder – schlimmer noch – für Scharlatane, die sich mit Lügen das Vertrauen ihrer Mitmenschen erschleichen, diese quasi hypnotisch manipulieren: – zu dem Zweck, einen rein materiellen Vorteil davon zu haben.
Vollkommen abwegig ist für diese Zeitgenossen die Vorstellung, Astrologie könnte irgendwie real sein. Und zwar so abwegig, daß die zu überbrückende Lücke wie ein Abgrund erscheint, in dem manche versinken würden, währen sie gezwungen aus vernünftigen und logischen Gründen anzuerkennen, daß sie die Astrologie falsch beurteilt haben.
Was ist Astrologie?
Es reicht zunächst, wenn wir uns das Horoskop als Uhr vorstellen, hübsch bunt und mit einigen Zeigern dran. Ob Sie wissen, was die Zeiger bedeuten, spielt zunächst keine Rolle. Nun stellen Sie sich vor, ein jeder Mensch, Frau & Mann und alle – trügen eben so eine Uhr mit sich. Sodann: Menschen treten miteinander in Beziehung, oder sind sogar miteinander verwandt. Wenn sie das tun, können Astrologen das Horoskop lesen, in all diesen Beziehungen Muster erkennen, die deutlich die Art der Verbundenheit aufzeigen, mit verblüffender Klarheit.
Messbar ist das z.B. durch einen Faktor: „auffallend unzufällige Verknüpfungen“, denn diese Verknüpfungen sind nicht beliebig oder gar nur leicht statistisch relevant, sondern sie sind – gedeutet nach klarem astrologischen Regelwerk, für jeden Astrologen sofort nachvollziehbar – und höchstens in der Deutung abweichend.
Im Grunde war die Zusammenarbeit zwischen Astronomie und Astrologie insbesondere seit der Entdeckung von Uranus durch Wilhelm Herschel ausgezeichnet (auf 24 Grad Zwillinge in Opposition zu Saturn/Mars im Schützen am 13. März 1781 zwischen 22:00 und 23:00 Uhr in Bath, GB), denn obwohl viele Jahre lang oft nicht klar war, wie ein neuer Planet benannt werden sollte – bei Uranus war Herschel im Gespräch und „Georgium Sidus“, „Georgsstern“, bis schließlich, wie bei Neptun (sollte heißen: „Janus“, „Oceanus“, „Le Verrier“), Pluto („Kronos“, „Minerva“) und sogar Chiron („1977 UB“) – später jedoch sich die Namen der Planeten auf wundersame Weise genau dort einpendelten, wo sie im Gebäude der Astrologie/Psychologie/Mythologie eben jenen Platz fanden, der perfekt durch die mythologische Bedeutung der Namen repräsentiert wird, weil sie Geist und Zeitgeist spiegeln und nach Beobachtung weiterführen. Man kann also wirklich von einer wunderbaren Zusammenarbeit sprechen zwischen Astronomie und Astrologie, bis in die jüngste Zeit hinein.
Den Sinn-Leugnern, genannt auch Nominalisten (Parmenides nennt sie die „Doppelgesichtigen“, die nicht unterscheiden könnten zwischen „Sein und Nicht-Sein“), entspricht Naturwissenschaft als Ideologie. Die Auseinandersetzung mit den Realisten z.B. zu Zeiten von Jan Hus – Hus war Realist – an der Prager Universität, die Karl IV als erste Universität nach Paris auf der Alpennordseite gründete, wurde fundamental-religiös ausgetragen – die Nominalisten brauchen aber immer eine Metaphysik – das sind z.B. die „Naturgesetze“ – die über allem stehen und quasi verklärt nicht weiter philosophisch hinterfragt werden dürfen, wie die Opferweihe in der katholischen Kirche.
Da den Nominalisten logisch immer der Sinn verwehrt bleibt – denn man kann ihn nicht haben, wenn man ihn leugnet – ; — : ; … braucht ihn aber bereits, um ihn überhaupt leugnen zu können: und entkommt dem Sinn, dem logos – λόγος – nie – neigen sie natürlich in kompensatorischer Ohnmacht des sich selbst leugnenden Geists zu allen Formen der Gewalttätigkeit, die sich auch in ihren Werken (Atom-Bomben z.B.) kundtut – und die nach 1975 durch das „Statement von 186 führenden Wissenschaftlern gegen die Astrologie“, das in der September/Oktober Nummer 1975 der amerikanischen Zeitschrift „The Humanist“ erschien, zu einer neuen Entwicklung des Konflikts führte (siehe Paul Feyerabend, „Erkenntnis für freie Menschen“ S. 181).
Die stille Freundschaft zur Astrologie, mit der man sich seit Beginn der Neuzeit in einen hellenisch antik begründeten humanistischen Gegensatz zur klerikalen Welt stellen konnte (erwachsen aus der bis WWII noch halbwegs intakten klassischen Bildung der „Forscher“), wurde aufgekündigt – besiegelt vielleicht noch durch den letzten im hellenischen System – Chiron 1977 – entdeckt durch Charles Kowal auf 3 Grad Stier – wo er übrigens auch stand bei Uranus Entdeckung durch die Geschwister Herschel.
Nun verstand es aber in Folge der Religionskriege und der Krankheiten aus der neu entdeckten neuen Welt und der damit einhergehenden Glaubens-Erschütterungen namentlich der Nominalismus („Dinge sind nur Namen, Namen haben nichts mit Dingen zu tun“), sich zu verbinden mit dem Materialismus („Nur das Ding existiert“): sich damit aus der Alchemie das Äquivalenzprinzip des chemischen Materialismus zu borgen – und wurde so aus praktischen Gründen zu der Philosophie der Naturwissenschaften, damit diese sich ungehemmt entfalten könnten und frei von Verantwortung & Metaphysik zu wirken glaubten.
Doch, wie wir alle wissen: auf der Suche nach dem, was wir Materie nennen, begegnet uns im Allerkleinsten, das wir durch Quantifizierung mysteriöser Weise nach ganzen Zahlen zu berechnen und zu steuern gelernt haben (Chemie, Quantenphysik) letztlich keine Materie, sondern nur Energie in nur meist berechenbaren Zuständen.
Der Maßstab zur Berechnung jeder Formel löst sich im Unendlichen auf, die Relativität wird als universeller Begriff automatisch paradox, weil sie sich selbst relativiert, löst sich in der Irrationalität des eigenen widersprüchlichen Maßstabs, auf sich selbst angewendet, auf.
Je tiefer wir forschen, desto weniger wissen wir von „Materie“ – desto mehr wird sie reine Gedankenform – ein metaphysisches „virtuelles Austauschteilchen“ – bloße Grafik auf dem Bildschirm und Teil der unerkannten astrologischen Symmetrie der Zahl 12 – dem Jupiter-Jahr.
Daß es einen Sinn-Zusammenhang zwischen Mensch und Sternen gibt, behauptet nun die Astrologie ganz offen – und benennt sich deshalb auch so mit Namen.
Nachdem die Nominalisten zu einer neuen Runde der Feindschaft erwacht waren, weil der Verlust der klassischen Bildung im wahrsten Sinn des Wortes keine Rückbindung, keine Religio, also Rückbindung an die eigenen Wurzel mehr ermöglichte, stellt sich die Astrologie als ein im Schatten des Unbewußten der Wissenschaft selbst perfekt wiederauferstandenes, uraltes, aber frisch modernisiertes Mysterium dar, das ganz im Sinn des neuen Menschen Europas, des Individualisten, sich im Dreiklang Psychologie – Mythologie – Astrologie zur neuen Königin der Bewußtseins-Wissenschaften erhoben hat.
So wie die Kypernetik (Steuerungstechnik) physisch die obsolete Metaphysik ersetzt – pflanzt sich gewissermaßen gerade die Astrologie als sinngebende Wissenschaft auf jenen Teil der überwundenen Metaphysik, der sich als Kybernetik unabhängig vom Sinn wähnte, richtungsgebend auf: diktiert der Maschine den Sinn: und der Sinn ist wieder Mensch.
Nun haben wir also von aller Philosophie übrig einzig und allein die Astrologie (und die Kybernetik), die zwar den Menschen abbildet, wie ein Uhrwerk, doch in wundersamer Umkehrung gerade im Extrem der Entwicklung auf dem Computer (dem Super-Uhrwerk) aus dieser geometrisierten und „enträumlichten“ Darstellung des Himmels zum Zeitpunkt des ersten Atemzugs – ein Seelenbild hervorzaubert, das genau das erreicht, was für die Menschheit überlebswichtig ist:
- nur in der Astrologie wird die Technik wesenhaft dem Menschen zu Diensten gemacht, denn nur hier wird die große Maschine zum Spiegel der Seele: und damit der technisch versehrte Mensch wieder menschlich, weil der Mensch sich durch Astrologie „dem Wesen der Technik öffnen“ kann, und Technik doch gleichzeitig – und das ist das Wichtigste und etwas völlig anderes, wie die unmögliche „Beherrschung“ von Technik – aus dem Zusammenhang der maschinellen Funktion gleitet, weil sie eine seelische dazubekommt.
Astrologie befreit Technik aus dem Zusammenhang ihrer Funktion, weil sie im Horoskop die Möglichkeit hat, nur der befreiten Seele des Individuums zu dienen, was ihr eigentlicher Zweck wird.
Das besonders Wertvolle an der Astrologie ist gerade, daß sie zwar ein „Werkzeug“ im weitesten Sinn des Wortes ist, aber im Kern ihrer auf´s höchste entwickelten Nützlichkeit der Gewinn an Selbsterkenntnis den Funktionsgedanken naturgemäß überwindet.
Eine Technik also, die recht eigentlich zum Eingang des modernen Tempels – des Lebens selbst – wurde, eine Mysterienstätte der Selbsterkenntnis an genau dem Punkt, wo der Mensch nicht mehr in den Himmel, sondern nur noch auf dem Bildschirm schaut. Es ist eine Wiedergewinnung, Perfektionierung des mechanischen Zahnradwerks der Antike mit ihren astrologisch/astronomischen Tabellen auf binärer Basis (Mechanismus von Antikythera).
Das nun ist der Grund für die neuen Feindschaft: denn da Astrologie am Ende der Philosophie die wahre Erbin der Metaphysik des Menschen ist, muss der andere Zweig, der ebenfalls erbschaftsberechtigt ist, sich den Werkzeug-Charakter von der Astrologie zuweisen lassen: solchermaßen – wo es keine schwesterliche Übereinkunft mehr gibt – entkommt die Astronomie ihrem alten Fluch – nur Hilfswissenschaft für die höheren Weihen zu sein – nicht, und versucht daher ganz primitiv die eigene Vergangenheit zu leugnen, indem sie die Astrologie, die sich ihrer Nomenklatur nicht grob öffnen kann, einfach entsorgt.
Das kann man schon heute in jeder Ausstellung beobachten („Astronomische“ Tafeln aus Nürnberg, Dürer-Haus 2015), wo es um mittelalterliche Sternenkunde geht: wenn´s möglich ist, wird umbenannt, ansonsten im Ton der Gewissheit die Astrologie als naive Irrlehre vergangener Zeiten ins Märchenhafte entrückt.
Nun gilt es aber zu bedenken, daß die Astronomie in Wahrheit selbst eine Astrologie ist, insofern Astrologie als Sinn-Deutungs-System des Himmels zu verstehen ist. Denn zwar fordert der Materialismus ganz im Sinne seines Herrn, des Nominalismus, daß alles letztlich Materie sei (oder, was man sich darunter vorstellt) und nach Gesetzen regiert wird, die mit der Realität der Dinge keinesfalls unmittelbar zu tun haben; – zwar beansprucht die Astronomie in diesem Sinn jeden Himmelskörper oder jede diesbezügliche Dynamik neutral einordnen zu können, aber sie muss das alles deuten vor dem Hintergrund einer Vorstellung vom Raum, der, wie alles in der Naturwissenschaft, die idealiter nur Objekte und keine Subjekte kennt, hinter dem Urknall bzw. Multiversum das blanke Nichts ansiedelt, das solchermaßen zum einzig astrologischen Deutungskriterium der Astronomie selbst wird: als Astrologie ist die Astronomie eine nihilistische Astrologie, die statt den Menschen – wie unsere wahre Astrologie – ins Zentrum das blanke Nichts stellt, vor dessen Undenkbarkeit – wie erwähnt – schon Parmenides gewarnt hat.
Was also ist Astrologie?
Mit dem Horoskop, das auf deine Geburtszeit berechnet ist, hältst Du eine Grafik in der Hand, mit der Du alle Gesichtspunkte auf´s genaueste betrachten kannst, die mit Deinem eigenen Wesen, Deinem persönlichen Charakter zu tun haben, und zwar auch – und das macht Astrologie besonders wertvoll – inwiefern Dein Wesen in Austausch und Wirkung mit den anderen und der Welt zu tun hat.
Kritiker der Astrologie werfen ihr vor, dieses Bild sei wissenschaftlich nicht erwiesen und auch prinzipiell nicht überprüfbar, man hätte das soundso oft schon statistisch versucht, und dabei sei nichts rausgekommen.
Das ist aber falsch. Tatsächlich kann Astrologie heute, auch nach strengen naturwissenschaftlichen Kriterien, objektiv erfasst werden.
Wie geht das?
Indem das persönliche des Horoskops zu den anderen in Beziehung gesetzt wird. Erst dann nämlich zeigen sich die Muster, die z.B. in Beziehungen unzufällig sind und ganz eindeutige Bestimmungen und Neigungen des Horoskopeigners offenlegen.
Solches kann mit jedem Horoskop gemacht werden.
Das ist freilich ein bischen komplizierter, als reine Statistik und wird durch deren Möglichkeiten nicht berührt. Naturgemäß sind die Kritiker der Astrologie nicht bereit, sich auf eine etwas komplexere Untersuchung einzulassen, nicht zuletzt deshalb, weil sie ja von vornherein nur beweisen wollen, daß Astrologie nicht „funktioniert“, sie fragen nicht Ergebnis-offen.
Für die Nutzer der astrologisches Weisheit spielt das keine Rolle, denn wenn man einmal erkannt hat, daß das Horoskop ein Spiegel des eigenen Wesens ist, öffnet sich das Tor zur (Selbst)-Erkenntnis.
Die ganze Richtung unserer naturwissenschaftlich/materialistisch ausgerichteten Welt negiert die Existenz von Seele und Individualität, und fühlt sich daher von einer Wissenschaft herausgefordert, die gerade die Seele und das Wesen des Menschen in den Mittelpunkt stellt.
Wer glaubt, er habe kein Wesen & keine Seele, wie viele unserer Naturwissenschaftler, kann deshalb mit Astrologie nichts anfangen.
Aus diesem Grund ist die Astrologie die zentrale Brückenwissenschaft zur Entwicklung eines neuen menschlichen Bewußtseins und wird daher von all denen, die in ihrer Persönlichkeitsentwicklung tief in den Gruppen-Mentalitäten und dem abstrakten Monotheismus der Mathematik stecken geblieben sind, auf´s Erbittertste bekämpft – was nicht bedeutet, Mathematik sei kein gutes Werkzeug! Man muss aber Werkzeug und Meister auseinanderhalten können. Die Welt ist eben keine Zahl …
Mit freundlichen Grüßen,
Markus
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