… als die Wissenschaftler glauben.

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… als die Wissenschaftler glauben.
Giulio Romano, Sturz der Giganten, Mantua
Liebe Leserinnen und Leser,
Was ist Leben? Die Welt ist eingeteilt in belebte und unbelebte Wesen und Dinge; zwar haben wir eine Definition für Leben; sie lautet: Autopoiesis – αὐτός autos, deutsch ‚selbst‘ und ποιεῖν poiein „schaffen, bauen“ – doch im Grunde ist unsere Definition eine fast hilflose Ansammlung von Attributen oder Eigenschaften (Selbstorganistation, Fortpflanzung, Wachstum, Vererbung) mit denen wir beschreiben, oder besser: umschreiben, was Leben eigentlich ist, weil uns Leben selbst, sein eigentliches Sein zwar zukommt – z.B. wenn wir diese Zeilen lesen („I am not a robot“) – dessen Wesen, seine Art zu sein im wahrsten Wortsinn aber ein μυστήριον (mysterion – myo, den Mund schließen) sprachlos bleibt, weil zwar der Begriff „Leben“ uns durchaus schon alles gibt, was er meint – wollen wir aber seinen Grund und seine Wahrheit kennen, so müssen wir, wie durch einen Spiegel, durch uns selbst greifen – um ein surreales Bild zu verwenden.
Wir stehen hier vor einer Paradoxie (παράδοξος parádoxos – παρά – neben, δοξος – erwarten) – und nun?
Sehr schlimm ist das Problem nicht, weil wir mit dieser versteckten Paradoxie nicht allein sind – es gibt noch eine begrenzte Anzahl weiterer Paradoxien, die Kant (Taurus) auch Antinomien nannte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Antinomien_der_reinen_Vernunft
„Die menschliche Vernunft hat das besondere Schicksal in einer Gattung ihrer Erkenntnisse: daß sie durch Fragen belästigt wird, die sie nicht abweisen kann; denn sie sind ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben, die sie aber auch nicht beantworten kann, denn sie übersteigen alles Vermögen der menschlichen Vernunft.“
Immanuel Kant: AA IV, 7
Ich führe diesen Link hier nicht an, weil ich an seine Wahrheit oder auch nur Vollständigkeit glaube – Kants Antinomien (ἀντί anti ‚gegen‘, νόμος nomos ‚Gesetz‘) sind meines Erachtens falsch aufgelöst und unvollständig aufgestellt und erwecken nur den Anschein einer logischen Vollständigkeit – aber es kommt Kant das Verdienst zu, sie aufgestellt und darauf hingewiesen zu haben (obwohl natürlich jeder große Denker von Parmenides an dies in seinem System auflösen und bedenken muss – je auf seine Art). In jedem Fall gebrauche ich hier die Begriffe Antinomie/Paradoxie synonym.
Was man aber machen kann: die Paradoxien als Ausgangspunkt auf der Suche nach Wahrheit zu nehmen. Denn wenn man genau darüber nachdenkt, ist nämlich jede Wahrheit hinter das Tor der Paradoxie gestellt, um poetisch zu umschreiben.
Was ist damit gemeint?
Ein Beispiel: so sicher, wie ich hier für Sie und mich – in die Tasten tippe, oder wir wissen, dass es hier auf Erden Ort und Zeit gibt, so sehr führt uns genau diese Sicherheit – auf´s große Ganze „berechnet“ – in die Irre. Denn weder – zu Ende gedacht – das begrenzte, noch das unbegrenzte All passen logisch zu den uns gefügten Lebensbedingungen (Ausdruck von Jupiter/Quadrat Neptun). Wollten wir annehmen, es wäre überall so, bekommen wir rasch Schwierigkeiten, die uns durchaus um den Verstand bringen. Denn jede Annahme eines begrenzten Raumes (Urknall) stellt die Frage nach dem Dahinter – und wie das Wasser so fließt, hat sich unsere Tage der wahrlich irre „Ausweg“ der „Multiversen“ gezeigt – es kippt also die hart erwirtschaftete Vernunft der Aufklärung in eine Art kalte Wissenschaftsreligion (dazu gehören auch „Gottesteilchen“ und „Gravitationswellen“, beides einfach ausgedacht).
Aber auch die andere Seite ist problematisch: Giordano Bruno, den man anno 1600 dafür in Rom verbrannte, verkündete die „Unendlichkeit der Welten“ – und er wusste sehr gelehrte Dialoge darüber zu schreiben (auch wird von den Astronomen – je feiner die Instrumente werden – um so tiefer die Grenze verschoben, bestätigt also scheinbar Bruno) – nur mündet das geistig in Nietzsches „Ewige Wiederkehr des Gleichen“, denn wenn Sie sich echte Unendlichkeit auch nur eine halbe Minute lang vorstellen, dann gibt es auch Sie selbst und die Vorstellung davon unendlich oft in unendlichen Variationen – als würde nicht schon der Blick durchs Fernrohr allein schwindlig machen.
Und das ist auch der Normalzustand gewöhnlicher Kosmologen, die sich, weil sie´s nicht aushalten können, in einen mathematischen Käfig gesperrt haben (verkappter Geozentrismus mit viel weitreichenderen Folgen, als man gemeinhin glaubt) und von uns verlangen, dort ihre Gemeinschaft zu teilen. Entgegen landläufiger Meinung ist dieser Käfig – überflüssig zu nennen, dass er ART heißt – nicht logisch, d.h. wir sind nicht in der Situation, zu sagen: „Was uns die Kosmologen sagen, ist logisch, aber so abstrakt, dass wir es nicht verstehen können, wie manche glauben und geradezu für ein Kriterium der Wahrheit halten:
… sondern unsere Wissenschaftler haben in Ihrer Not vor den Paradoxien zur Lüge gegriffen, sympathischer ausgedrückt: zum Selbstbetrug. Einsteins Schamanisierung (er war, wer hätte es gedacht: Fische) ist darüber hinaus ein schwarzmagischer Coup ersten Ranges: benutzt wurde ein genuin astrologisch konnotiertes kosmisches Ereignis: die Sonnenfinsternis 1919. Wer sich die Mühe machen will, den Kampf um die Wahrheit nachzuvollziehen und zu verstehen, lese sich hier durch den Kommentar-thread (wer nicht soviel Zeit hat – der Einsteinsche Trick ist die falsche Definition des Stillstands, es fehlt zum Messen der Maßstab – er fällt der Theorie zum Opfer:
Doch ist das nur eine der möglichen, ich nenne sie mal grundkonstitutiven Paradoxien – eine andere ist (vielleicht) das Leben selbst: sind wir doch vollständig aus Materie gebaut, doch die Summe aller materiellen Bausteine ergibt – anders, als die Deus ex machina (Gott aus der Maschine) Philosophen der Aufklärung noch glaubten und hofften (allen voran der monströse René Descartes) – eben nicht ein lebendiges Wesen. Das ist aber – recht bedacht – keine Paradoxie, sondern ein Geheimnis.
Während die Philosophie sich durch Idealismus, Konstruktivismus, Phänomenologie, Strukturalismus und weiteren Denkrichtigen, die zu verstehen und zu studieren bereits ein Leben in Anspruch nimmt, Auswege aus einem Problemfeld gesucht hat, das der normale Mensch noch nicht einmal kennt – und sich so den Zeitgenossen fast vollständig entfremdet hat – hat Rudolf Steiner mit seiner „Geisteswissenschaft“ einen praktischen Weg gesucht – und auch für sich mit Jungfrau-Mond gefunden – daraus wurde in seiner Nachfolge eine Gemeinschaft, die neben vielen schönen und Blüten auch problematische Aspekte hat, die man um der Blüten willen oft in Kauf nimmt.
Wenig bekannt ist die Steinersche Erkenntnistheorie der sehr frühen Jahre, in der er – unbewusst – ihre spätere persönliche Überwindung als logische Grundlage vorbereitete.
Steiner (natürlich Fische) schreibt zu Kant:
„So liegen in der Kantschen Fragestellung zwei Voraussetzungen: erstens, daß wir außer der Erfahrung noch einen Weg haben müssen, um zu Erkenntnissen zu gelangen, und zweitens, daß alles Erfahrungswissen nur bedingte Gültigkeit haben könne. Daß diese Sätze einer Prüfung bedürftig sind, daß sie bezweifelt werden können, dies kommt Kant gar nicht zum Bewußtsein. Er nimmt sie einfach als Vorurteile aus der dogmatischen Philosophie herüber und legt sie seinen kritischen Untersuchungen zum Grunde.“ (aus „Wahrheit und Wissenschaft“, 1892)
Damit verlagert sich die Frage und die rein logischen Paradoxien bekommen einen anderen Zugang: nur kann dieser Zugang nicht mehr Philosophie genannt werden – die Philosophie spaltet sich – der eine Teil wird Kybernetik (auch nach Heidegger), letztlich künstliche Intelligenz – dies ist der metaphysische Teil, der dogmatisch und dualistisch begründet ist, also von der Warte höherer Gesetzmäßigkeiten (Naturgesetze, Gottes Wille, Nihilismus) – und der andere Teil wird wieder gelebte, unmittelbare Erfahrung des „Geistesforschers“ – man könnte auch sagen Magiers, Schamanen. Nur, dass Steiner eben den Schamanismus wissenschaftlich systematisieren möchte nach klaren, nachvollziehbaren Regeln, die viel Mühe machen, aber im Prinzip jedem erreichbar seien (Bologna-Vortrag, 1. April 1911).
Es ist dies auch die Aufspaltung von weißer und schwarzer Magie von Rudolf und Adolf (denn: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“) – ob aber der systematische, wissenschaftliche Zugriff auf den Geist dem lebendigen Gott oder All wirklich gerecht wird, oder ob dieser Ausweg auf der anderen Seite nur ein Ausgang in den Wahn ist, dessen Spur zwar naturgemäß nicht verlogen, wie bei unseren schwarzmagischen Forschern ist, aber doch – nach kurzer Blüte – vor allem in der Nachahmung zu einer Verarmung und Verkitschung der Welt führt – das ist eine andere Frage: denn hier liegt – genau wie bei Einstein – ein Definitionsproblem des Stillstands zu Grunde: der lebendige Geist selbst hält aber nicht unbedingt still – jedenfalls nicht so still, dass er andere Wege und Umwege, denn die ur-gewachsenen rituellen und schamanistischen (Herkules, Odin, Christus: Opferarchetypen) tatsächlich dauerhaft, nachvollziehbar und vor allem objektiv zugänglich halten würde, was zur Verholzung und – die „Lehre“ betreffend – tragischen Einebnung der Anthroposophischen Bewegung geführt hat, aus der zumindest die Gefolgsleute in ihrer Gruppendynamik keinen Ausweg wissen, was zu so grotesken Phänomenen, wie Judith von Halle (und die krassen, protestantisch-verstockt anmutenden Gemeinheiten des Widerstands gegen sie) oder sogar der klammheimlichen Anbiederung an die Urknall-Kosmologen führt, usw.
Eine bewährte Methode, der Wahrheit der Dinge auf die Spur zu kommen, ist die Etymologie – die wertvollste Wissenschaft für den Menschen überhaupt – leider sträflich vernachlässigt unserer Tage, wie alles Wahre. Im tschechischen ist der Begriff für All, Universum „Vesmír“ – frei zu übersetzen mit „Euch Friede“ – darin steckt ein sehr emotionaler, menschlicher Bezug, der uns zur Überwindung der Paradoxien ermutigt, selbst dann, wenn wir heute noch nicht genau wissen, wie das gehen soll – und wir dennoch friedlich verzichten, uns auf eine der beiden polaren Seiten zu schlagen.
Ein Wort noch zur Ufologie: wer an der Existenz von außerirdischen Technologie auf der Erde und im unmittelbaren Kosmos zweifelt, hat sich nicht richtig informiert, relativ aktuell:
http://time.com/5070962/navy-pilot-ufo-california-not-from-this-world/
Gewiss ist das sensationell, wirft ein Schlaglicht auf die offenbar nahezu lächerliche Vorläufigkeit unserer Wissenschaften: nur bleibt man damit natürlich im Rahmen der vorhandenen, scheinbar unlösbaren Paradoxien um die Materialismus/Geist-Frage, und das gibt diesen unfassbaren Sichtungen – es bereitet wenig Mühe, fake von echt zu unterscheiden – eine Stimmung, die menschlich nicht befriedigt. Das ist es, was der Christus meinte mit: „Ihr seid das Salz der Erde“ (des Daseins überhaupt):
– denn so überlegen deren Technologie auch sein mag, den Erd-Menschen – halb Tier, halb Gott – scheint jenseits dessen noch ein anderes Privileg auferlegt zu sein. Die Möglichkeit besteht, dass wir diesen unterschiedlichen hochtechnisierten Anthropoiden aus anderem Grund überlegen sind: der Schatz im Acker – die zu hütenden Lämmer – nur kennen wir diesen Grund – aus Selbstschutz vielleicht – noch nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus
Liebe Leserinnen und Leser,
es bleibt eine ungelöste Frage, wie wir mit der Technik umgehen sollen – und, wenn wir unseren Philosophen glauben dürfen (und da sagen alle Schulen dasselbe, letztlich), dann ist bereits das „umgehen“ ein falscher Standpunkt, weil schon heute nicht geklärt werden kann, ob die Technik nicht – unentrinnbar – mit uns umgeht.
Wer darüber besserwissend lächelt – man müsse doch nur den Stecker ziehen, das stünde jedem frei – hat noch gar nicht verstanden, wie sehr er selbst, oder sie, bereits ein technisch bedingtes, vielleicht sogar teilweise entworfenes Wesen geworden ist.
Im Raum steht ja nichts weniger, als die totale Kontrolle der Technik über den Menschen – und damit die Abschaffung der Menschheit. In anthroposophischer Sprache ist es Ahrimann, der nach der Welt als Ganzes greift und tatsächlich den Menschen durch eine Menschmaschine ersetzen möchte. Der irre Tanz um die schnellste Informationsübermittlung gleichgültigster Botschaften …
… durch elektromagnetischen Missbrauch des ätherischen Raumes, ist nichts anderes, als die Verknüpfung von Ahrimanns Hirn, dem Netz – der Ruf nach schnellem Internet – auch auf dem Land – weiter nichts, als der Versuch, die technische Kontrolle (bei der die Dienste nur Katalysatoren sind) der Welt unumkehrbar zu machen. Zwar ist das Ergebnis noch ein paar Jahrzehnte entfernt, doch die Entscheidung vollzieht sich – vor unseren Augen – in unseren Tagen. Da stellt sich die Frage: was können wir denn tun? Können wir nicht einfach aussteigen?
Nicht Wenige, denen man wegen des lawinenartig anrollenden Wahns nichts mehr vormachen kann, weil sie längst wissen, dass Technik wesenhaft gar kein Apparat ist, sondern ein Geist, wählen diesen vermeintlichen Ausweg: ab und an das Handy ausschalten, den Wagen stehen lassen, kein skype zumindest, oder whatsapp, WLan aus – das ist dann schon der Widerstand.
Andere – zu denen ich gehöre – sagen: lasst uns diesen Drachen reiten. Meine alte mechanische Schreibmaschine ist vielleicht gefährlicher, als skype. Diejenigen, die ein solches Vorgehen skeptisch sehen, behaupten zu Recht: das sagst Du nur, weil Dir gar nichts anderes übrig bleibt. Denn diese ganze Diskussion vollzieht sich immer mit und durch die Technik, das nimmt ihr jede Glaubwürdigkeit. Und deswegen kann „nur noch ein Gott uns retten“ – wie Heidegger sagt. Die Entscheidung ist vielleicht schon im alten Ägypten gefallen. Du kannst sie nur teilnehmend beobachten. „Teilnehmend beobachten“ – möglich; nährt jedoch den Verdacht, mir schwant, wie diese battle noch nicht geschlagen ist. Wie es zur ihrer Kondition des maximalen non-fair-play gehört, uns zu schwächen, indem man uns glauben macht, es wäre alles schon gelaufen. Dann könnten wir nicht „teilnehmend beobachten“ – dann würde der Simulationskessel nicht gerade jetzt, unserer Tage so heiß laufen, dann bereitete sich nicht – im kulturpessimistischen Gefühl – eine so trügerische Gleichgültigkeit über den Warenflussgesellschaften aus, die mit gewaltiger Energie der permanenten maschinellen Ablenkung (jetzt erst verwandelt sich der Pop in den hymnischen Abgesang seiner selbst) bis auf´s äußerste gespannt – gerade da, wo sie vorgibt, in Ruhe zu sein – die Natur und die Wahrheit oft gerade dort, wo das Leben sich entfalten und heilen will – bis zur Unerträglichkeit verzerrt.
Und doch werden wir die Technik nur dann meistern können, wenn wir uns klarmachen, dass wir die Technik – so unerträglich sie unter Ahrimanns Kontrolle ist – zu unserem Schutz brauchen, und dass gerade Christus es ist, der Michaels Schwert auch in Pixeln gegen Ahrimann führt, und dass er sich bei diesem Kampf, über dessen Erfolg – das ist das Wesen unserer Freiheit – wir entscheiden – jeder Wirklichkeits-Ebene bedient, auch des Technischen. Dies ist der tiefere Sinn des Satzes: „Ich bringe das Schwert“. Nur dann, wenn wir die Technik entsprechend schätzen, würdigen, sogar lieben lernen (“ … uns eigens ihrem Wesen öffnen … „ (M.H.) – nur dann können wir den Drachen reiten. Technik ist in erster Linie und bislang – ein Schutz.
Foto gemeinfrei
Es scheint also tatsächlich so, dass jene Verrückten, die ihren Old-Timer lieben und den ganzen steam-punk putzen, schon allein durch ihre Liebe und Pflege des ganzen Retro-Eisens christlich vorgehen in einem sonst ihnen selbst und den anderen bislang unerklärlichem Aspekt.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus
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