Europa

Tageshorskop

Liebe Leserinnen und Leser,

im Gegensatz zu anderen Systemen sogenannter numinoser Art – die uns in einer verständlichen Sprache das Wirken der Gottheit vermitteln – kommt die Astrologie – wie schon C.G. Jung differenzierte – ohne den Zufall aus. Bei den anderen Systemen: den Karten oder dem I Ging – ist immer sogar absichtlich ein Zufallsmoment vor die Legung und den Wurf geschaltet, und dieses Element macht geradezu das Wesentliche aus.

Um die Welt der Götter und deren Botschaften überhaupt empfangen zu können – so teilen diese Systeme mit, bedarf es der Drehtür des Zufalls: der kausale Grund öffnet sich nur dann dem Sinn, wenn man ihn verlässt.

Die Systeme des Zufalls mögen ihre Berechtigung haben – die Astrologie jedoch zeigt auch ohne den Zufall ein deutbares Ergebnis. Nur den Zeitpunkt muss man bestimmen. Für mein Tageshoroskop unten habe ich mir drei unterschiedliche aber eindeutig mit Ja/Nein beantwortbare Fragen gestellt, und alle wurden differenziert durch dieses Horsokop auch wirklich abgebildet (Mars im Ausland in Löwe-Stadt, oder Pluto rückläufig in der Nachbarschaft) – also durchaus eine Entscheidungshilfe. Bereits Skorpion aufsteigend zeigt mir das Thema des Tages: Vorstellungs-gebunden – oder positiv: magisch visionär. Ich selbst als Fragender bin der Mars im Zeichen Löwe: und mein gespanntes Verhältnis zu Neptun wird durch den freundlichen Blick gemildert, den Venus aus dem Familienzeichen Krebs auf meinen Aszendenten geworfen hat. Und ich bin ja auch der Mond im Zeichen Fische.

Nun steht schon die Geschichte (die ich aber für mich behalte), die das Horoskop aus der Realität 1:1 überträgt.

Das Mond/Saturn Quadrat stört natürlich ganz schön bei allen Fragen – hier gilt es anzusetzen, um die gegebenen Bedingungen der Realität zu verändern. Da es um (Mond) innere Haltung, Heimat, Exil und die Madonna in den Fischen geht und der Saturn in Haus 2 mit dem Wert und dem Status hadert, zeigt das Quadrat vielleicht im wahrsten Sinn des Wortes die Baustelle an. Morgen weiß ich mehr und mache mir wieder ein Tageshoroskop zu meinen 3 Fragen, die sich zufallsfrei in der Grafik ihrer Klärung anbieten. Hoffnung macht Jupiter als Herr von Haus 5 und 2 – Kreativität und Verdienst gehen Hand in Hand unter harmonischen Winkeln beidseitig und mit einer freundlichen gesellschaftlichen Stellung in Haus 11 – so war das ja auch geplant …

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

Freiheit

„Die verlorene Verbindung zum Himmel“

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist – wenn wir an die Apollo-Falterfrau aus dem Barock denken, schon diese allegorische Darstellung aus himmlischen Perspektiven, die plötzlich als Ausbruch der idealisierenden, simulierenden Malerei betrachtet werden kann: Illusionskunst, Kino. Der Beginn der Trennung – eine Koketterie mit den Wettern – oder zumindest Dokument einer Teilstrecke der Ablösung der Menschen von dem unmittelbaren Gefühl, mit der Natur in Einheit verbunden zu sein. Vielmehr führt die technische Entwicklung offenbar gerade dazu, die Verbindung zur Natur zu unterbrechen.

Technik ist das Gegenteil der Natur, womit sie diese dahingehend herausfordert, dass von nun an – gleich, wie es kommt – und vielleicht schon seit den Tagen der alten Ägypter – Natur von Technik in die Dualität gezwungen wird. Als „parodistische“ Übersteigerung wird daraus der Mensch, der sich einen eignen neuen Raumschiff-Planeten baut.

Fotos Termin ©

Technik, so scheint mir, zumal im Kontrast mit jener Wandmalerei längst vergangener Jahrhunderte, betrachtet die Natur als Resource. Und auch obere Bilder, so unschuldig sie daherkommen, nehmen Teil am alchemistischen Umgestaltungs-Epos: der Mensch mache sich die Erde untertan.

Wir sind ja in vielerlei Hinsicht heute der Meinung, dieser Stadtpunkt sei „respektlos“ gegenüber der Natur – und so wird „Die Natur“ zum einzig akzeptablen Ersatz für die höchste Instanz, die man früher den lieben Gott nannte: sie macht Vorschriften und hat Regeln, sie verhält sich nach naturwissenschaftlichen Gesetzen – zumindest manchmal. Denn hinsichtlich dieser „Gesetze“ bedarf es einer weiteren Resource: Zufall, Chaos, random – den Dom des Randes …

Tiamat https://de.wikipedia.org/wiki/Tiamat#/media/File:Tiamat.JPG

Hier endet die Kompetenz der Naturwissenschaft, weil sie den Zufall, den es zu überwinden gilt, so notwendig braucht, wie das Naturgesetz, das ihn überwindet, und solchermaßen die Dinge in die Konstruktion, die Nachbaubarkeit erhebt.

Damit ist klar, dass es darum geht, eine künstliche Welt zu schaffen, je schneller, desto besser. Denn aus dem Fundus scheinbar beantworteter Fragen ergeben sich neue Fragen, und bereits scheinbar beantwortete wollen sich nicht widerspruchsfrei einhegen lassen, sondern verwandeln den naturwissenschaftlichen Himmel in einer Zoo mythologischer Kategorien, die so, aber auch anders sein könnten.

Bevor wir uns darüber entrüsten, müssen wir ein wenig die Geschichte überbrücken, insbesondere die Geschichtsschreibung. Am Anfang der Geschichtsschreibung steht die Erzählung des Untergangs der Atlantis durch menschliches Versagen. Gleichzeitig wird im platonischen Jahr eine Größe angegeben, die den Wandel der Zeitalter astrologisch strukturiert und dokumentiert, wie die Menschheit von rhythmischen Katastrophen heimgesucht wird. Der Natur, so schön, wie sie ist – und das weiß der Homo Technicus – ist nicht zu trauen.

Ihrer Schwester, der Technik, kann eigentlich nur der Zufall über den Weg laufen, der jedoch im Grunde auszuschließen ist, weil sonst Sicherheit mangelt. Erkenntnis für die Bewusstseinsseele: Zufall und Technik sind ein paar Schuhe.

Mit freundlichen Grüßen,

Markus