Geist

Audio: „Sie, die schönere Seele“

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Ermunterung II von Friedrich Hölderlin

Echo des Himmels! heiliges Herz! warum,

Warum verstummst du unter den Lebenden,

Schläfst, freies! von den Götterlosen

Ewig hinab in die Nacht verwiesen?

Wacht denn, wie vormals, nimmer des Aethers Licht?

Und blüht die alte Mutter, die Erde nicht?

Und übt der Geist nicht da und dort, nicht

Lächelnd die Liebe das Recht noch immer?

Nur du nicht mehr! doch mahnen die Himmlischen,

Und stillebildend weht, wie ein kahl Gefild,

Der Othem der Natur dich an, der

Alleserheiternde, seelenvolle.

O Hoffnung! bald, bald singen die Haine nicht

Des Lebens Lob allein, denn es ist die Zeit,

Daß aus der Menschen Munde sie, die

Schönere Seele, sich neuverkündet,

Dann liebender im Bunde mit Sterblichen

Das Element sich bildet, und dann erst reich,

Bei frommer Kinder Dank, der Erde

Brust, die unendliche, sich entfaltet

Und unsre Tage wieder, wie Blumen, sind,

Wo sie, des Himmels Sonne, sich ausgeteilt

Im stillen Wechsel sieht und wieder

Froh in den Frohen das Licht sich findet,

Und er, der sprachlos waltet und unbekannt

Zukünftiges bereitet, der Gott, der Geist

Im Menschenwort, am schönen Tage

Kommenden Jahren, wie einst, sich ausspricht.

Europa, Poetry

Percival

Innen Cecil Percival Taylor, 25.März 1929 (keine Geburtszeit), außen Bekanntgabe des Todes heute in der Presse.

Liebe Leserinnen und Leser,

alle Noten auf einmal spielen – Merkur in Fische – oder wenigstens kurz hintereinander – es steht Jupiter rückläufig über dem Nordknoten – und Venus genau über Venus: perfekter Zeitpunkt, um ins Jenseits zu gleiten. Was Uranus im Widder so macht: was springen hier die Noten, als wären sie elektrisch … Den Waage-Ostervollmond im Horoskop und in der Kunst.

Jazz kann auch mal sein …

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

Freiheit

Hat Recht, pan Specht …

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Liebe Leserinnen und Leser,

weil ich, wie ihr wisst, in Prag an einem Europäischen Projekt arbeite, bin ich des öfteren in den öffentlichen Cafés, denn wo ich wohne, gibt es für mich keinen Netz-Anschluss. Das ist mal gar nicht schlecht, einige grundsätzliche Überlegungen werden dadurch erst möglich, die ohne Abstand zum Netz nicht gemacht werden könnten. Dort, wo ich gerade sitze (Cafebistro Pointa) – Mond nähert sich dem rückläufigen Pluto im Steinbock – und ist deshalb extra „hart drauf“ – dudelt gewohnheitsmäßig jene us-amerikanische Muzak – die überall auf der Welt jaulende, kastratig klingende junge Männer (und Frauen) pseudo-rhythmisch „marschierend“ in den Zivilisations-Abgesang einbindet, dass einem wahrhaft Hören und Sehen vergeht (sofern man nicht abgestumpft ist, wie eine alte Lederschuhsohle) …

In Prag hat man gewissermaßen die Reißleine gezogen, und die Ausübung der Musik im öffentlichen Raum stark eingeschränkt. Natürlich könnte man sich fragen, warum es denn gerade den echten Musikern an den Kragen geht, während das Geplärre aus den Lautsprechern weiterhin alles und jeden mit einem unerträglichen Teppich des akustischen Grauens tyrannisieren darf? Doch seitdem sich die Straßenmusiker voll kommerzialisiert haben und aus ihren Saxophonen immer dasselbe tröten, kann es durchaus als Akt der Notwehr verstanden werden, dass Anwohner sich solches nicht mehr bieten lassen wollen. Auch das aktuelle Festival ändert daran nichts – wie beim Nürnberger Bardentreffen kippt jede Lautsprecher-gestützte öffentliche Veranstaltung sofort in die Belästigung – alle merken es und haben genug: nur die „Musiker“ haben es noch nicht begriffen: Seid doch endlich mal still! Zwar will ich hier den gewaltigen Unterschied von „live“ und „Konserve“ nicht vermischen, aber auch das live vorgetragene immergleiche Klischee des Blues oder Jazz, oder was auch immer – aufmerksame Zeitgenossen können es nicht überhören – ist Vergangenheit, deren Lärm nur die Stille stört und das Neue, das Leise, das Zarte, das da kommen soll und muss. Je eher wir den „Saft“ abdrehen, um so verkraftbarer wird der unvermeidliche Bruch.

Sehr weit entfernt sind wir jedoch von der allgemeinen Erkenntnis, dass Konserven-Muzak im öffentlichen Raum einer schweren seelischen Verletzung gleichkommt. Es hat sich ausgedudelt, maschinelle Musik macht jede Konzentration auf Wesentliches unmöglich: und genau das dürfte die dahinter stehende ahrimanische Absicht sein, der den luziferischen Impuls der Beatles und ihrer Zeit inzwischen gewandelt, gestapelt und gefriergetrocknet hat.

Dem Specht ist das egal, und all den Vögeln sowieso. Sie singen heldenhaft gegen die Technik an, als wäre sie nicht da.

Wir armen Menschlein müssen nach Räumen der Stille suchen, die plötzlich so kostbar werden, wie sauberes, klares Quellwasser …

Mit freundlichen Sonntagsgrüßen,

Markus

 

Geschichte, Poetry

Merkur fast still im Stier mit Sextil zu Chiron

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Liebe Leser,

will man Franken verstehen, muss man seine Perlen (die Städte an Flüssen) zählen und besuchen, all die Kraftorte fränkischen Dialekts: man stellt dabei fest, wie anders sie sind. Vollkommen andere Vibes, je: – wo auch oder vorwiegend Geisteswissenschaftler studieren, wie in Erlangen oder Bamberg, ist das studentische Leben zumindest mal gegeben. Ein himmelweiter Unterschied zwischen historisch evangelischen und historisch katholischen Städten, bis hinein in die tiefste Magie …

Und natürlich fehlt überall nahezu alles jüdische, doch überall noch sichtbar, und sei´s im Zeugel-Wesen mit dem salomonischen Siegel als Brauwappen … oder als Stolpersteine, die zu Recht an Namen erinnern.

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Was bedeutet es, wenn Merkur im Still fast still steht? Die Stillstandsphasen sind besonders intensiv, wie der Moment zwischen Ein- und Ausatmen. Im Stier geht es um Besitz. Was ist Dir wert?

Das Sextil zu Chiron bietet – wie immer – den heilenden Kontakt in die Anderswelt, das „Jenseits“ …

Johannnes Paul II (Stier) – „besaß“ so einmal – ganz spirituell – die katholische Kirche … Stier ist zum Glück matieriell. Stier ist zum Glück materiell (sic!). Auch die Liebe ist materiell; – und dort nicht schlecht, wie Jesus Christus lehrt …

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

Personen, Poetry

Serge Gainsbourg

Serge Gainsbourg 02.04..1928 04:45 Paris

Charlotte Gainsbourg 21.07.1971 22:15 London

Jane Birkin, 14.12.1946 11:00 London

Liebe Leserinnen und Leser,

Es gibt einen neuen Film über Serge Gainsbourg, den erotischen Zauberflüsterer unserer Steh-Tanz Parties im Alter von 12. Der Widder als Neptunier, drei mächtige Konjunktionen hat er und obendrein Uranus, den Befreier, die Revolution im eigenen Zeichen Widder und im ersten Haus! Und so sieht sein eigenes Haus aus, das Charlotte, seine Tochter, die gern noch „böser“ sein möchte, als ihr Vater, versorgt:

©: Datei:Maison Serge Gainsbourg.jpg – Wikipedia

Ich meine, das passt nun wirklich zu so einem Fische-Aszendenten. Den seine Tochter ebenso hat, wie er.  Oder den Wassermann-AC, den die Mutter, Jane Birkin lebt: alle drei Horoskope sind in der Zeit sicher etwas ungenau! Die Feinheiten aber sind typisch für einen astrologischen Familienvergleich, den Mars auf nahezu dem selben Grad wie der Vater, sein Haus 5 mit Pluto das Haus seiner sich nun wahrhaft plutonisch gebärdenden Tochter. Nämlich das Haus 5 seines Horoskopes, das Krebs Haus und ebenso bei der Mutter, Haus 5, das Kinder-Haus als Krebs-Haus, wenn ein wenig an der Geburtszeit korrigiert wird. Und nun ist Charlotte sogar doppelter Krebs. Und mit Venus sogar dreifach.

Mond zu Mond beim Paar Jane/Serge ist der verbindende Grund des Paares, seine Fähigkeit, überhaupt etwas ordentlich hinzukriegen bei all dem Fusel und überhaupt der Wunsch, die Jungfrau als Ehefrau zu haben. Und natürlich sein Saturn im Steinbock: er fand einen wohl nötigen Halt an Jane. Doch das Beste: Sie ist genau einen Mondknotenumlauf später geboren, ihr seht dies mit meiner Aspektscheibe eingetragen:

Vergleich: Serge innen und Jane außen.

Was für ein feines Instrument für den Partnervergleich so ein Horoskop ist. Die erwähnten Muster: Mond im selben Zeichen, Saturn im Sonnenzeichen des Partners/der Partnerin, Sonne trigonal – dies sind keine zufälligen oder gelegentlich auftretende Muster, die sich astrologisch zeigen, sondern – zwar leicht variable, aber regelmäßig deutlich sichtbare Symmetrien.

Wer sich auch nur ein wenig auskennt und damit beschäftigt, findet sofort Schlüssel und Wegweiser in die Zauberwelt der Astrologie. Wie einfach wäre hier auch den Ansprüchen wissenschaftlicher Objektivität genüge getan. Denn – wie gesagt – das Beispiel ist ja nicht Ausnahme, sondern Regel im Familienvergleich.

Ganz unten nun noch als Abschluss das Vergleichshoroskop zum Datum des Herzinfarkts der Serge zu seinem Geist zurückbrachte im März 1991. Pluto Opposition Uranus im Quadrat zur Sonne, Mars über Mondknotenachse … und wohl überfordert durch Sonne AC und Venus über Sonne, alles Sonnen-Themen, die bekanntlich ans Herz gehen. Muss dann auch der Infarkt kommen?  Nur, wenn man lebenslangen Raubbau an der eigenen Sonnen-Jupiter Konjunktion betreibt. Ihr kennt Gainsbourg gar nicht? Probierts damit:

Cover oben: aux Armes et cætera, 1971

Innen Serge G., außen Transite für 02.03.1991 12:00

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