Poetry

„Jesus, was sagst Du zum Christus?“

Liebe Leserinnen und Leser,

ja?  – –  :  und wer findet jetzt das Ei? Und natürlich haben Eier und Hasen – mehr als Du denkst – etwas mit der Auferstehung zu tun, nur Banausen (z.B. gewisse Science-blogs-Leute) wissen das nicht. Beuys und die Dakota und der Ethnologe Claude Levi-Strauss, der über 103 wurde, bevor er letztes Jahr sein Ostern erlebte, wußten das.

„Ja“, sagt Jesus: „ja“.

„Jesus“, frage ich, „träume ich, oder bist Du wach?“ Da lachte Jesus: „Du bist ein blöder Spinner“, sagt er , „aber das passt so“. „Bascht scho?“, fragte ich fränkisch retour: „nein“, sagte er: „passt so. Hochdeutsch muss es sein, with a little respect, ya know … ?!“

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

YouTube hat eindeutig Überlastungszeiten, dann stocken die Videos auch mit schnellem Internet. Aber es kann nur gut sein, wenn sie wirklich durchlaufen, weils ja gerade um Melodie und Bewegung geht. Lieber morgen noch mal versuchen …

Hier die ursprüngliche Version mit Stimme:

Hier unten ist die Version ohne Stimme:

Personen

Bhagwan Shree Osho Rajneesh

Liebe Leserinnen und Leser,

heute hatte ich das erste Mal Gelegenheit, Bhagwan Buddha Osho zu hören. Nicht live, aber per YouTube-Video. (Kann jeder selbst googeln …): –  Wahnsinn! Dieser Mann hat ja die Poesie der Sprache wirklich gesprochen. Es klingt zunächst etwas aufgesetzt, als wollte uns ein freundlicher Herr aus dem fernsten Osten erklären, wie man das „Essss“ und das „Efffff“ spricht. Doch dann, nach einer Weile, beginnt man zu ahnen, daß dieser Professor – was er in der Tat auch war in jüngeren Jahren – mit höchster Konzentration vorträgt. Man erkennt es an den „Brüchen“. Es sind die des Humors und die der „Rede“, eine Art Innehalten, aber kein Kampf um den Gegenstand, sondern eine Schütze-Vorausschau auf das nächste Argument, I suppose.

Er erklärt sein Wandern zwischen der west-östlichen Philosophie (wie Goethe mit dem west-östlichen Divan!), und dahinter versinkt – auch hinter seiner märchenhaften Selbst-Inszenierung – die offenkundig super-magische Tatsache seines tatsächlichen Wanderns zwischen den Welten: mit seinen Anhängern – die, das muss man zugeben, doch auch schon eigenartig brain-washed daherkamen – von Indien nach Oregon und zurück.

Wofür muß ich ihm danken? Ja eben, für sein Ringen mit Gott. Witziger, ernster Mann. Die Verbindung der Sonne im „Du-Haus“ mit dem sprechenden Zwillings-Aszendenten ist seine Wesens-Achse. Und all die Planeten im Steinbock, im Haus des Wandels und der Magie: welch eine Kraft! Uranus wird, wie in Oshos Horoskop, seit langer Zeit wieder in den Widder gehen. Also werden Menschen des befreienden Anfangs geboren.

11.12.1931 17:13, Kutchwada, India

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

Ereignis, Geschichte, Weltbild

Astrologische Prognosen

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Der Stern Davids, das „Magen David“, der Schild Davids, das Siegel Salomons, soll angeblich noch nicht so alt sein:

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hexagramm… das Hexagramm aus Tibet spricht dagegen. Im Hinduismus ist dies ein altes Symbol für Vishnu, den Bewahrer.

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Astrologisch ist aber der Sinn nur die Kardinalstellungen von Jupiter und Saturn zueinander gemäß ihrem Lauf um die Sonne: also Quadrate, Trigone, Oppositionen und Konjunktionen von Saturn und Jupiter zueinander ergeben ein genaues Hexagramm in einem Zeitraum von ca. 60 Jahren, regelmäßig. Dies ist die Darstellung von Walter Bühler aus dem Buch „Stern der Weisen“. Darüber hinaus finden regelmäßige dreifache Konjunktionen von Saturn und Jupiter statt, zuletzt 1981 und eine bekannte auch 7. v. Christus, als Wegweiser zur Geburt von Jesus im Zeichen der Fische, während die Sonne wohl in der Jungfrau stand. Sieben Jahre später, zur Zeit von Jesus Geburt, stand demnach Saturn in den Zwillingen und Jupiter in der Jungfrau und vielleicht die Sonne im Steinbock.

Astrotheme ist anderer Ansicht. Sie veröffentlichen dieses sehr interessante Horoskop. Was darin stimmig ist, ist tatsächlich der Vorabend der großen Konjunktion, und damit Jupiter als Leitstern. Plus natürlich die Pluto-Auslösung mit genau 33 und die Konjunktion von Sonne und Uranus zur Geburt. Mit all den Oppositionen …

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Jesus, geboren am 28. Februar -006 im 3:34 AM in Bethlehem, Israel

Morgen nun endlich etwas zum Thema Prognosen.

Verschlagwortet mit
Fotos, Poetry

Jupiter-Saturn-Tier

Nürnberg 22:09 – das Kamel ist ein Jupiter-Saturn Tier. Mir ist das sofort einsichtig. Zweifelt jemand?

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Foto Markus Termin ©

Spruch 50 aus dem Thomas Evangelium:

Jesus sprach:

„Wenn sie euch sagen:

‚Wo kommt ihr her?‘,

sagt zu ihnen:

‚Wir sind aus dem Licht gekommen,

dem Ort,

wo das Licht aus sich selbst heraus

geworden ist.

Es entstand

und wurde in unserem Bilde manifest.‘

Wenn sie euch sagen:

‚(Wer) seid ihr?‘, sagt:

‚Wir sind seine Söhne,

und wir sind die

vom lebendigen Vater erwählten.‘

Wenn sie euch fragen:

‚was ist das Zeichen

eures Vaters an euch?‘,

sagt ihnen:

‚Es ist, in einem,

Bewegung und Ruhe.'“‚

Mond

Skorpion-Neumond

Nürnberg 17:12 Sonne und Mond in Skorpion, dazu frei von Aspekten. Spannende Sache. Unten sind drei Aspekte fotografisch versammelt, die ein Bild der Weiblichkeit in ihrer ursprünglichen dreieinigen Kompetenz bieten: Jung(e)frau, Mutter, Ernährerin und alte weise Frau. Die groteske Verzerrung dieser Ansichten ist hier Absicht, denn wir sind – meines Erachtens – weit entfernt von einer wirklichen Befreiung der Geschlechter. Dabei machen sich im Patriarchat vor allem die Männer lächerlich, aber auch die Frauen. Anlass darüber nachzudenken ist der Skorpion-Neumond, der nahezu exakt um Mitternacht, also zur „Geisterstunde“ sein Wesen zeitigt. Für die Alten war der zunehmende Mond das Mädchen, der Vollmond die Mutter, der abnehmende Mond die weise Frau und schließlich der Neumond tatsächlich mit Zauberkraft und Hexenwesen verbunden. Niemand weiß darüber mehr zu sagen, als der auf Mallorca begrabene Robert von Ranke Graves in seinem Werk „Die Weisse Göttin“. Menschen, die an Skorpion-Neumond geboren sind, verfügen auch tatsächlich über besondere Kräfte, schreibt Oskar Adler, sowohl zur Autosuggestion, als auch zur Verführung.

Fotos Markus Termin ©

Was Graves uns in „Die Weisse Göttin“ bietet, ist nicht weniger, als der Entwurf einer Welt, in der die Frauen in ihrer Verbindung zur Erde eine erfahrbare und unmittelbare Religion führten. Diese Welt war/ist poetisch verschlüsselt. Unsere Heutige Welt ist davon in vielen Einzelheiten abgeleitet, und die gesamte Struktur der Sprache, also die Grammatik selbst (siehe dazu Jaques Derrida „Grammatologie“) und deshalb mithin die Möglichkeit, sich überhaupt zu verstehen, wurzelt in dieser Zeit und bei diesen mit ihr verbundenen Fähigkeiten, die auch wieder verloren gehen können. In den siebziger und achziger Jahren herrschte oftmals die Ansicht und Hoffnung vor, dass diese versunkene weltumspannende Zivilisation friedlich gewesen sei. Da es aus dieser Zeit keine Schriftzeugnisse gibt, können wir uns nur auf die Interpretation von Bauwerken (Gozo) und Scherben, bzw. Kunstwerken verlassen, vor allem aber Mythen. Standardwerk ist hier Maria Gimbutas „Die Sprache der Göttin“. Sehr lesenswert auch: Barbara Hutzl-Ronge. Friedlich war das Matriarchat – zumindest in der Endzeit – absolut nicht. Es gab ein Ereignis, dargelegt in den Mythologien der Erde, verbunden mit dem Himmel, durch welches Kampf und Grausamkeit und Tod in die Welt kamen. Die Männer fürchten sich nicht ohne Grund vor der Anima; auch sind die Frauen nicht ohne Grund, wenn auch schuldlos entmachtet. Dass dies noch heute gilt, zeigt ein einfacher Blick auf die Verteilung des Wohlstands zwischen Männern und Frauen und die Grundgesetz-widrige Ungleichbehandlung von Frauen in Deutschland, sei´s im Beruf, sei´s bei der Rente. Obwohl es schon längst höchstrichterliche Entscheidungen gibt, werden sie einfach nicht umgesetzt. Dazu kommt die Grausamkeit, die Frauen Frauen antun, die weit über alles hinausgeht, was man sich vorstellen kann, und euphemistisch FGM genannt wird. Es ist diese Menschheitswunde, die der/die hominus/a technicus/a zu heilen versucht. Unser aller Überleben hängt davon ab, dass dies gelingt. Unsere Freiheit wird nicht am Hindukusch verteidigt, sondern würde dies viel besser im Sudan und in Ägypten, wo FGM an 99% aller Frauen von Frauen „praktiziert“ wird. Es ist daher auch nicht damit getan, Zauberei zum Aberglauben zu erklären. Unsere eigene Gesellschaft ist durchdrungen vom Fetischglauben, alltäglichste Handlungen sind oft magische Gewohnheit, unser ganzes Wissenschaftssystem ist eine einzige groß-magische Zauberformel, deren zerstörerische Kraft sich periodisch potenzierend in Katastrophen bündelt, und gerade deswegen so gefährlich ist, weil sie für rational gehalten wird, während schon allein ihr Vokabular („Schwarze Löcher, „Dunkle Materie“, „Fluid“) den Besuch beim Psychoanalytiker nahelegt. Immer dann, wenn etwas nicht funktioniert, wie jetzt in Genf bei LHC oder der Kreditkrise, kann dies als ein Einbuch der Realität und als Chance zur Betrachtung der angewandten „Zauberformel“ begriffen werden. Naturgemäß erscheint solche Sicht den daran abhängig arbeitenden Geistern nur als vermessener Witz. Sieht man aber die Umwandlung von Energie von einer Warte aus, wo mit jedem materiellen Prozess ein geistiger verbunden ist, so führt die Konzentration auf rein Materielles zu einem so starken Sog im gleichgewichtigen geistigen Bereich, dass in der Folge tatsächlich die Wahrnehmung und damit auch die materielle Wirklichkeit verändert wird, die für unabänderlich zu halten wir getrost „naiven Realismus“ nennen können. So ist es verbürgt, und erklärt überhaupt erst die Welt, dass Menschen vor Zeiten Farben, Töne und auch die Astralkörper von Lebewesen anders oder überhaupt wahrgenommen haben. Die Ägypter mussten nicht glauben: sie konnten sehen. Über die Ursachen: warum sich die Welt mit den Menschen so stark verstümmelt hat, kann man nachdenken und es gibt bestimmte Ansichten dazu. Fest steht jedoch, dass vor 2000 Jahren ein Sonnengott auf der Erde inkarnierte, und sich mit den Worten zu erkennen gab: „Ich bin das Licht der Welt.“ Er meinte dies nicht im übertragenen Sinne. Wer glaubt, wir sind die einzigen Lebewesen im Sonnensystem oder gar im Weltenall, weiß nicht, dass es keinen Stein gibt, der nicht lebt. Zurückkehren zur alten Magie hieße, dass wir afrikanische Zustände bekämen. Sich mit Jesus ins Licht stellen bedeutet: seiner Magie zu folgen, auch an Skorpion-Neumond. Unser Tierkreis ist auch deshalb bei Null-Grad-Widder festgelegt.

Mundan, Weltbild

Maya und Neptun

Nürnberg 12:57 – ungemütlich kalt und auch stürmisch. Das Licht nimmt immer weiter zu, aber es geht doch auf die Nerven, dass der Winter einfach nicht enden will. Leben wir etwa auf Island oder im nördlichen Kanada? Genug geschimpft. Was mich beschäftigt, ist dieser Maya-Kalender, der nun wirklich die interessantesten Fragen aufwirft. Bekanntlich endet eine Zählung der Zeit nach den Maya, einer Kultur, die eigentlich nicht untergegangen ist, wie immer behauptet wird, sondern weiter in Mexiko existiert, am 21. Dez 2012. Zweimal auf das Bild klicken, bitte.

21.Dez. 2012 07:13 Mexiko City (Sonnenaufgangshoroskop)

Für die aktuelle Astrologie gibt es eine Übereinstimmung. Neptun geht nähmlich in die Fische, einige Monate vorher, genau am 04. Feb. 2012. Nun, was mag das schon bedeuten? Wer sich jedoch ein wenig mit den Zählungen der Maya beschäftigt hat, der kann gar nicht umhin, darin eine Zeitenwende bisher ungeahnten Ausmaßes zu erblicken. Die Zählungen der Maya waren sehr genau. Das Datum, welches durch das oben dargestellte Horoskop als „Ende des Zeitalters“ errechnet wurde, ist auch der erste Tag einer neuen Zählung, die sich von der alten durch den Abschluss einer rhyhtmischen Fügung abhebt, die nicht weniger als 104000 (tausend!) Jahre überblickt. Um solches wirklich zu begreifen, muß man sich in die Literatur einlesen, andernfalls bleibt die gewaltige Dimension dem Bewußtsein unzugänglich. Es ist also nicht irgendein Datum. Und die Maya haben auch nicht kreuz und quer gerechnet, sondern mit einem exakten Anfangsdatum und einem exakten Enddatum. Alle ihre Tempel sind nach genauen Datumsangaben gebaut, so dass wir sehr wohl nachvollziehen können, wann was bei ihnen stattfand. Bedauerlicherweise haben wir keine Ahnung, was die Maya gezählt haben. Wir können darüber nur Mutmaßungen anstellen. Geht es um geistige Dinge, oder sind handfeste astronomische Wandlungen gemeint, Rhythmen des Kosmos, die wir allein deshalb nicht kennen, weil es dafür – wegen der Seltenheit der Ereignisse – weder eine Experimentalanordnung noch eine wissenschaftliche Theorie gibt? Waren die Maya okkulte Spinner? Wir unterschätzen die Ernsthaftigkeit ihres astronomischen Wissens, wenn wir das glauben. Andererseits ist interessant, dass allein das Wort „Maya“ schon in der Nähe zu „Neptun“ steht, dem die Täuschung ebenso wie der Regenbogen oder die kosmische Unendlichkeit zugeordnet sind. Nur nennen sich die Maya selbst „Quiche“, ebenso wie die Griechen für sich selbst „Hellenen“ sind und die alten Ägypter sich aus „Keme“ kommend betrachteten. Aber dennoch: Maya und Neptun ist eine Energie, denn wir sollten auch sehen, wie weltweite synchrone Sinnübereinstimmungen aus dem Pool des kollektiven Unbewußten sicherlich nicht zufällig sind. Freilich müssen wir zugeben: wir haben bisher keine Ahnung, was kommen wird. Unsere Welt schläft bei aller Wissenschaftlichkeit in totaler Unkenntnis der Großzyklen und deren Bedeutung für die Menschen. Zwei unglaubliche Theorien sind mir gestern begegnet, die wiederum total verblüffend sind: Zum einen ist die alte Maya-Sprache offensichtlich dem Althochdeutschen nicht unähnlich. Das klingt total verrückt, läßt sich aber absurderweise an mehreren hundert Beispielen nachvollziehen. Diese ziemlich plausibel begründete Theorie stammt von Erhard Landmann, dessen Schlussfolgerung, die Maya hätten deshalb kein Zahlensystem, jedoch falsch ist. Aber dennoch bemerkenswert. Zum anderen schreibt Armin Naudit über die Tatsache, wie alle alten Kulturen mit zunächst einem 360 Tages-Jahr rechnen, welches dann, bei den Ägyptern ebenso, wie bei den Maya, um 5,25 Tage (noch unsere Großmütter sprachen von „Unternächten“) erweitert wurde, um der Realität im wahrsten Sinne des Wortes Rechnung zu tragen. Dies würde jedoch bedeuten, so Naudit, dass es wohl ursprünglich ein 360 Tage-Jahr gegeben hat. Eine sehr einfache Schlussfolgerung, die schlichtweg genial ist. Demnach hätte die Erde ihre kosmische Bahn um die Sonne um ganze fünf Tage verlängert. Ein diesbezüglich stattfindendes Ereignis ist denkbar und keinesfalls unwahrscheinlich. Es wäre so wichtig, alle interdisziplinäre Einfalt aufzugeben, und den Rüstungsetat aller Völker auf die Erforschung dieser Fragen zu lenken, um eine Ahnung zu bekommen, was die alten Völker sagen. Doch bitte nicht auf neptunischen, esoterisch idealisierenden Pfaden. Denn bei allem Wissensdurst: die Religion war der wichtigste Faktor im Leben der Azteken und ihrer Nachbarvölker, also auch der Maya. In ihrer Vorstellung beherrschten blutrünstige Götter das Universum und mussten fortwährend durch Opfer besänftigt werden, auf dass sie die Welt nicht zerstörten. Im Grunde genommen bestand kein wirklicher Unterschied zwischen allen mittelamerikanischen Kulturen. Religion und Kalendarium weisen sehr starke Übereinstimmungen auf. Im Horoskop für den wichtigen Tag finden wir den Glückspunkt in Haus 9 in Konjunktion mit dem rückläufigen Jupiter im Zwilling. Neptun bildet ein Sextil zur Sonne und hat die Konjunktion mit dem kosmischen Heiler, Chiron, hinter sich. Vielleicht machen wir uns gar keine Vorstellung davon, in welchem kosmischen Krieg Jesus den Sieg davongetragen hat.

2012, Poetry

Supernova bei Arkturus im Bärenhüter

Nürnberg, 18:21 – gestern hat es wahrlich gedonnert und geblitzt, gegen 22:00, und gleichzeitig gab es so heftiges Schneetreiben, dass man den Hut festhalten mußte. Ich mag solches Wetter, andere finden es scheußlich, so schweigen wir besser.

Die Supernova vom 19. März 2008 war 250 Millionen mal heller, als alles, was in dieser Hinsicht jemals am Himmel beobachtet wurde. Als Kepler eine Supernova im Oktober 1604 beobachtete, war diese zwar viel heller, als die jetzige, aber gleichzeitig näher bei uns, denn sie ereignete sich in unserer Galaxie, der Milchstraße. Weil man die Dimensionen des Universums noch verkannte, überlegte Keppler, ob sie nicht durch eine vorangegangene Konjunktion von Jupiter und Saturn, der königlichen Konjunktion im Tierkreiszeichen Schütze, in dessen Nähe die Supernova sich zeigte, verursacht gewesen sein könnte. Es wird auch spekuliert, ob der Stern von Bethlehem eine Supernova war, doch finden sich in der Zeitensignatur des Weltalls dafür keine Hinweise. Die aktuelle Supernova war also nicht für´s Auge heller als jene keplersche, so doch für die messenden Geräte. Aber immerhin war sie mit bloßem Auge sichtbar. Sie kommt aus der Gegend des Fixsterns Arkturus im Sternbild Boötis, alias dem Bärenhüter. Die Region entspricht einer Gegend oberhalb des Tierkreiszeichens Löwe (Sternbild Jungfrau). Arkturus wird mit Jupiter – Mars Einfluss in Verbindung gebracht und ist „günstig“, aber „gefährlich“ (Michael Uhle, Die Fixsterne). Die Mythologie erzählt eine der zahlreichen Verführungsgeschichten des Jupiter-Zeus, der in einem stillen Wald Callisto (Καλλιστώ), eine Nymphe aus dem Gefolge der keuschen Jagdgöttin Diana „verführte“. Als ihre Schwangerschaft nicht mehr zu verbergen war, wurde sie von der Göttin verbannt. Hera, die Gattin des Zeus, die ja immer die eifersüchtige Ehefrau spielen muss, verwandelte die unschuldige Callisto in eine Bärin, die gleichwohl menschliches Bewusstsein behielt. Es erscheint ein wenig ironisch, dass Callisto nun die Ehre widerfahren ist, außer in das Sternbild des großen Bären, auch noch in einen Jupitermond verwandelt worden zu sein.

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Doch die Geschichte geht weiter, und sie hat ja mit der Supernova zu tun: Arcas, Callistos Sohn, wurde Jäger. Und natürlich begegnete er der Mutter als Bärin. „Siehe, da kommt der Sohn Arcas, der seine von Lycaon stammende Mutter nicht kennt. Er ist jetzt etwa fünfzehn Jahre alt. Während er wilde Tiere jagt, während er geeignete Bergwälder aussucht – dumque feras sequitur, dum saltus eligit aptos – und die erymanthischen Wälder mit geknüpftem Garn umstellt, stößt er auf seine Mutter“, schreibt Ovid. Doch bevor er sie mit dem Bogen töten kann, geht Jupiter der Allmächtige dazwischen, um den Frevel des Muttermordes zu verhindern.

Mir fällt dazu parallel das Bärengeschehen um Flocke und Knut ein. Die beiden werden als Sternbilder in den Himmel versetzt. Die wütende Hera kann gerade noch bewirken, dass die Bärin am Himmel kein Wasser trinken darf, und so berührt das Sternbild auch nie den Ozean, womit die Natur der Mythologie wieder genau dem Lehrgedicht des astronomischen Merkbildes entspricht, mit welchem dem antiken Schüler der Stoff ganz anders als heute, sinnvoll und nicht vertrocknet ins Gedächtnis gefügt wurde.

Und die zweite Assoziation ist Isaak, der von Gott abgehalten wurde, seinen Sohn zu opfern. Nur stellt diese Geschichte eine Umkehrung dar. Die weise Barbara Hutzl-Ronge lehrt, dass beinahe alle unterworfenen Göttinnen ehedem die Mütter oder Geliebten ihrer Unterwerfer waren. Jupiter holt sich in dieser Fabel das den Frauen ursprünglich obliegende Jagdrecht. Doch sei´s drum. Mutter und Milch/Süßnahrung sind in der „Bärenmarke“ und dem „Gummibärchen“ unsterbliche volksmythologische Verbindungen eingegangen, so dass es gar nicht so fern liegt, diese Supernova im Bärenhüter-Sternbild in Verbindung zu sehen mit der Ankunft des Hirten (ein anderer Name für den Bärenhüter), der unsere Bärenmutter, die Mutter Erde selbst retten wird. Und irgendwo in meinem Kopf, ohne dass ich das näher begründen könnte, hat das zu tun mit dem Ende der gezählten Zeit im Kalender der Maya im Jahr 2012 und der Wiederkehr des Christus.

Supernova-Chart, wie immer einmal und nochmal anklicken:

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