Astrologie

Waage, Skorpion und … Fische!

Foto Termin ©, Kepler Pavilion, Regensburg

Liebe Leserinnen und Leser,

vor wenigen Sekunden ist Mond ins Zeichen Fische gewechselt, wo Neptun & Chiron sind – Merkur im Skorpion-Zeichen kann auch verletzen mit der Zunge allein. Venus und Mars in der Waage wollen sich im Prinzip einigen, allein Mars ist dafür zu schwach in der Waage. Venus will doch einen starken Mars. Jupiter/Sonne in Skorpion passt gut zu diesem heftigen Herbst-Orkan. Das Quadrat zwischen Saturn im Zeichen Schütze (der immer noch Lilith-Farbe hat) und Chiron im Zeichen Fische wird erst noch exakt, am Donnerstag-Abend, wenn Mond bereits im Widder steht und zu game-changer Uranus Verstärkung bringt am Freitag Nacht.

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

 

Mundan, Weltbild

„Zeitqualität“

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IMG_7325Fotos Termin ©, Kepler-Pavillion, Regensburg

Liebe Leser,

Gott weiß, daß Venus in Schütze (David Bowie) den Glamour mag. Und Mars in Skorpion ist auch tatsächlich Leidenschaft der leidenschaftlichen Art: nicht platonisch. Doch ob Sie diese „Zeitqualität“ so richtig nutzen können, hängt auch davon ab, wo bei Ihnen im Horoskop Venus und Mars stehen: stehen sie günstig? Oder vielleicht in Quadrat oder Opposition zu den laufenden Planeten? Gesetzt, Sie haben Mars in Stier und sind deshalb eher der kuschelige Typ, nicht so sehr der Leder-Fetischist?! – dann bedeutet Mars in Skorpion für Sie nur Ärger. Und wenn sie die Venus in den Zwillingen haben, dann mögen Sie Pathos & Glamour gar nicht so, sondern lieben mehr die heitere Weise, den witzigen Vers, das lustige Liedchen?

Aus diesem Grund läßt sich nicht gut pauschal sagen, wie alles für Sie sein wird, solange wir nicht einmal gründlich ihr Radix verwurzelt haben: in eigener Anschauung am besten …

Und dennoch gibt es natürlich die Zeitqualität: allgemein mag man es jetzt mit Venus in Schütze glamourös und exaltiert (doch natürlich durch Saturn gedeckelt, also eher unbewußt), allgemein wird jetzt mit Mars in Skorpion der „fiese Araber“ zum Thema – beides hängt mit Recht nicht recht zusammen, denn Mars & Venus haben keinen Aspekt.

Drum ist vielleicht – mit Merkur rückläufig: – einfach Abstand geboten?!

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

 

Karl IV

Vita Caroli Quarti

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Foto Termin ©, Regensburg Domplatz

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Liebe Leserinnen und Leser,

hier muss ich mal keine Zeit unters Horoskop schreiben, denn man sieht sie auf der Uhr. Bekanntlich sind Uhr und Horoskop eigentlich identisch. Besonderen Zauber hat das Bild, weil der große Zeiger auf Wassermann zeigt, der tatsächlich zu dieser Stunde aufsteigt.

Daß Wassermann oben zwischen 10:00 und 11:00 Uhr regiert, hat nicht viel mit Astrologie zu tun, aber die Logik der Baumeister ist nachvollziehbar: man hat dem Zeichen Widder die erste Stunde gegeben: jene nach Mitternacht, was aber eigentlich Unsinn ist, aber zur Fische-Stadt Regensburg passt, zumal der Tierkreis obiger Uhr auch noch seitenverkehrt ist, gemäß der astrologischen Laufrichtung gegen den Uhrzeigersinn … merkwürdiges Mischprodukt.

Was aber die jeweils „erste Stunde“ ist, ist gar nicht so einfach herauszufinden. Auf der Suche nach der Geburtsstunde Kaiser Karls des IV, der im nächsten Jahr 700-jähriger Jubilar ist (Prag wird da mit Nürnberg was machen, da wollen wir dabei sein … ) …

Karl IV – Václav oder Venzelslav zeigt sich dem astrologischen Forscher als echter Zwillinge-Geborener: denn schon die Frage nach seiner Geburtsstunde ist zwiespältig, obwohl Karl wahrhaft versucht hat, in seiner Autobiografie gerade die Geburtszeit möglichst exakt anzugeben. Die Autobiographie, ein ganz merkwürdig gewobenes Schriftstück – „Vita Caroli Quarti“ – fast traumhaft, nahezu surreal – stellt das Geistige in den Vordergrund – steht in einer Reihe der Kaiserbücher (Marc Aurels, Friedrichs II. Falkenbuch) – ist aber keine stoische Belehrung, sondern lebendige Selbstansicht und Darstellung in einem: beispielhaft ehrlich: manchmal sogar komisch, mitunter brutal. Dort spricht er von seiner Geburt: „Diesem König Johann von Böhmen schenkte Königin Elisabeth … anno domini milessimo trecentesimo XVI pridie idus … „– den Tag vor den Iden – in diesem Fall das letzte Mondquadrat – „Terminalien“ genannt … „Maii hora prima in Praga,“ so schließt der Kaiser seine Auskunft.

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Eine solche Auskunft gibt man nicht, wenn man die Astrologie nicht kennt und Wert darauf legt, ihrem Deutungssystem das persönliche Beispiel zu geben.

Doch was ist „hora prima“? Gemeinhin wurde das als Tagesbeginn verstanden, der ganz in unserem Verständnis mit Sonnenaufgang gleichgesetzt wird. Dann hätte der Kaiser nicht nur Sonne Zwillinge, sondern auch den Aszendenten dort. Doch das ist sehr unwahrscheinlich und entspricht überhaupt nicht seinem Charakter. Was ist „prima hora“?

Wir suchen die Geburtsstunde, die uns astrologisch/astronomisch den aufsteigenden Grad anzeigt, nach dem wir Astrologen den Ausdruck der Persönlichkeit deuten, weil von dort der Entwicklungsweg zum Sonnen-Ich, Christus – dem Licht der Welt – geht.

Erste Stunde – was meint er damit? Sonnenaufgang? So ist es interpretiert worden, doch dagegen spricht einiges. Zumindest bei einem gebildeten Zeitgenossen, der Latein, Deutsch, Italienisch, Französisch und last but not least Tschechisch sprach und schrieb, und sich in der von ihm gestifteten Universität mit allen Wissenschaftlern austauschte zu einer Zeit, als Astronomie & Astrologie verbunden waren. Interessierte sich Karl IV explizit für Astrologie/Astronomie? In seinem Allerheiligsten, der Heilig-Kreuz-Kapelle zu Karlsstein, sind in das Gewölbe eingelassen die Planeten als Edelsteine. Die Kaiserkrönung in Rom könnte mit einem Feuertrigon unter Jupiter im Löwen astrologisch elektioniert zu sein. Für die Königskrönung (die zweite) zum deutschen König spricht der Kaiser von „günstigen Vorzeichen“ – expliziter wird nicht zur Astrologie Bezug genommen – bis auf eine bekannte Ausnahme: die Karlsbrücke.

Doch die „erste Stunde“ – „prima hora“ war zur Zeit von Karls Geburt in Bohemia weder Mitternacht (wie oben als Widder in der Regensburger Darstellung), noch Morgen, sondern wurde zu jeder Jahreszeit als die Stunde des Sonnenuntergangs gezählt, nach italienischer, böhmischer Gewohnheit, die noch Goethe als wirklichkeitsnah preist.

Tatsächlich ist auch der äußere 24-Stunden Ring der berühmten astrologischen Uhr zu Prag auf diese Zeitangabe ausgerichtet und schafft das Kunststück, diese nach Jahreszeit variable Stundenzählung – denn die Sonne geht ja immer anders  unter – auch tatsächlich (davon schreibt auch Rudolf Steiner) anzuzeigen.

Das macht aus Kaiser Karl einen Schütze Aszendenten, nicht morgens, sondern am Abend geboren – also zur allgemeinen Annahme das genaue Gegenteil… ; daß sich diese Zählung einmal ändern könnte, hat Kaiser Karl IV nicht in Betracht ziehen können.

Doch Neptun am Aszendenten passt in seine neptunischen Passionen: er schreibt gezielt geistige Erlebnisse auf, wie als sammelte er als aufrichtiger Zeuge schwerpunktmäßig übersinnliche Momente. Es gibt der Schrift zusätzliche Intensität, daß er auch, gleich einer Beichte, von nur einer moralischen Verfehlung berichtet – während des Italien-Feldzuges scheint er in eine Orgie geraten zu sein: „Wir wurden verderbt mit den Verderbten … „.

Mit freundlichen Grüßen,

Markus