Poetry, Weltbild

παράδειγμα – Kosmologischer Paradigmenwechsel

Liebe Leserinnen und Leser,

noch gar nicht so lange her – bis zum frühen 20. Jahrhundert, da galt die Theorie der Weltentstehung aus dem Urnebel als Non-plus-ultra. Aus diesem hätten sich nach und nach leuchtende Sterne verdichtet, glaubten Kant und Leibnitz und viel andere.

Dann kam – möglicherweise auf Grund einer Mißinterpretation der Rot/Blau-Verschiebung in der Frequenz der Strahlen, die uns von fernen Galaxien erreichen, die Theorie, alles wäre aus einem Urknall aus einem Punkt, kleiner als die Plancksche Länge entstanden. Nun wandelt sich das Paradigma der modernen Kosmologie ein weiteres Mal, und die Idee der „Multiversen“ – „Parallel Universes“ wird zur beherrschenden Wassermann-Projektion (Greene ist Wassermann):

TheHiddenRealityDennoch ist die dreimalige Verwandlung des Paradigmas – παράδειγμα – wörtlich ein „daneben zeigen“ – ein wichtiger Indikator dafür, daß das eigentlich wahre Wesen des kosmologischen Forschungsgestands – des Alls – durch die aktuelle Präsentation im Modell nicht gefunden ist – denn ein Paradigma zeigt ja grundsätzlich neben das Wesen der Sache, ist ein zeitwandelnder Bedeutungs-Kontext.

(Bitte nun in diesem Zusammenhang die „Zeit“ selbst nicht geringschätzen!)

Unwandelbarkeit des Wesenskerns gehört sowohl philosophisch, als auch naturwissenschaftlich zum eigentlich Gesuchten, sei es als Erkenntnis, sei es als Naturgesetz (dem noch Erkenntnis – jenes „was es ist“ – folgen muß).

Und dies, obwohl wir wissen, daß alles „Seiende“ nur existieren kann, indem es sich wandelt.

Vom „Sein“ selbst erwarten wir daher das Gegenteil: „Unwandelbarkeit“. Die Dialektik, der wir aufgesessen sein könnten – so legt Parmenides nahe – gehört aber selbst zum Seienden und definiert dennoch – irrational, als Sprung – Eigenschaften des Seins – die diesem als Polarität zum Seienden (des sich Wandelnden) notwendig zukommen: die Einheit und Ewigkeit und Beständigkeit, die diesem vollständig abgeht, aber durch die Tatsache der Existenz selbst wieder vollständig zukommt. Es ist zum Mäuse-melken, wahrhaftig!

Dennoch können wir – allein schon magischen Regeln entsprechend – erwarten, daß aus dem Dreischritt der modernen Kosmologie (die mythische ist was anderes, hat jedoch formell Verbindung im Dreischritt): Urnebel – Urknall – Multiversen – sich ein Viertes, vollkommen Neues ergeben wird, das den Rahmen verläßt, wie es auch zu Pluto/Uranus Quadrat passt – natürlich auch deshalb, weil der Begriff „Multiversen“ das „Universum“ in seiner Singularität ad absurdum führt.

Wenn euch das zu verknotet gedacht ist, dann kennt ihr genau die missliche Lage der Kosmologie der Gegenwart, die sich ebenso, wie Putin/Obama aus inneren Krisen durch Expansion befreien will: noch ein größerer Beschleuniger, noch größere Teleskope, noch mehr fracking & Überwachung, noch mehr Wirtschaftswachstum, noch mehr Naturzerstörung …

Teilchenbeschleuniger 3.0:: Das nächste große Ding – FAZ

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

 

 

Poetry

Im All – Natur des Lichts

Liebe Leserinnen und Leser,

manchmal frage ich mich – wie man zu so friedlichen Konstellationen, wie Mond im Stier und Sonne in Krebs eben friedlich fragen kann („Potenzierung der romantischen Veranlagung, die ja die Sonne im Krebs verleiht“, schreibt Oskar Adler)  – ob wir die Natur des Lichts nicht völlig falsch auffassen, bisher. Dazu einmal dieses Bild:

Fotos Termin ©

Wenn Sie sich die Sonne anschauen, sehen sie diese Neigung zur strahligen Fadenbildung, die man natürlich leicht als Phänomen der Linse abtun könnte.

Hier der Ausschnitt etwas vergrößert. Besonders fallen diese Strahlen im Winter – im wahrsten Sinne des Wortes – ins Auge, wenn man im Januar bei tief stehender Sonne joggen geht – da scheint zuweilen die Sonne durch die Äste, und das Licht wird mit bloßem Auge, ganz ohne Kamera – gleichfalls in dynamischen Fäden wahrgenommen, die aus der Quelle – der Sonne – stammen. Es ist, als wäre der Lichtstrahl mit seiner Quelle, der Sonne, dynamisch in der Weise verbunden, daß eine Gleichzeitigkeit vorliegt. Man merkt es daran, daß die Veränderung des Standpunkts zu einer Verlagerung der Achse des Licht-Strahls wird. Die Natur der Strahlen ist ursprünglich linear, aber bereit, ohne Aufhebens die Richtung zu variieren, wenn das Auge des Beobachters und der Brechungswinkel – hier jetzt dieses wahrgenommene Wort an der Kante des Verstecks der Sonne, die direkt zu betrachten blendet – ihre Linie gemeinsam verschieben.

Daraus wird – endlich – Frucht für uns – lebendigen Wesens auf selbst lebendiger Erde im All* …

Mit freundlichen Grüßen,

Markus