Liebe Leserinnen und Leser,
sicher könnte man sagen: da meckert nun einer, weil er nicht eingeladen wurde. Die Huffington Post ist ein Skorpion Aszendent – sofern die magische 10:10 10.10 2013 tatsächlich eingehalten wurde.
Aber wer hätte gedacht, daß Frau Huffington sofort und der deutschen Kulturlandschaft unkundig den Bildzeitungsmodus übernimmt? Das ist ein peinlicher Start: Regierungsorgan einer großen Koalition durch die mitmischende headline „Regiert endlich“: „Schwierige Sondierungsgespräche: Jeder dritte Deutsche will Neuwahlen“, eine Ursula von der Leyen, die eiserne Arbeitsministerin mit ihrem strikten Kurs gegen die Freiheit der Selbstständigkeit entdeckt ihr Herz für burnout aus den Zahlenketten der über 50 Millionen ausgefallenen Arbeitsstunden: nachdem sie 4 Jahre lang angepeitscht hat.
Boris Becker? Der jetzt sein Privatleben vermarktet? Oh je … hat Ariana Huffington den am Pool oder auf der Jacht getroffen, ebenso wie Löwen Nicolas Bergruhen, der Wasser predigt und Wein trinkt? Die Zeitschrift trägt schon ihre Handschrift.
Und sie selbst mit dem orakelnden Umdefinieren von Glück und Lebensqualität im geistreicher Plauderton: das bleibt folgenlos und ist gemütlich.
Was aber jedenfalls wichtig ist: nun kommt über viele Umwege Hellas nach Deutschland, wenn schon Deutschland nur als Tourist nach Hellas geht.
Ich glaube, daß Frau Huffington ihre Deutsche Filiale auf den Skorpion-Aszendenten elektioniert hat (der sich folglich für eine Geburtszeitkorrektur eignet): ein/e AstrologIn hat sicher auf die Venus-Opposition hingewiesen: ihr Zünglein an der Waage – Venus/Mars Trigon in den beiden Luftzeichen Zwillinge/Waage; die aber dennoch ihre Ausstrahlung gerade herausfordert: i.e. : erhöht. Saturn, Herr des Schreibens im Gründungs-chart, steht zusammen mit Merkur und dem Mondknoten in Haus 12 – gut für eine Plattform aus Blogs, denn Haus 12 repräsentiert auch das Internet und wird mit Neptun in den Fischen zur herrschenden Kraft.
Jupiter steht sehr stark im Krebs (in Huffingtons Sonnenzeichen) und schickt sich an, zu Saturn ein Trigon zu machen, während er Haus 2 beherrscht.
Nun wollen wir gucken, ob die Sache nicht langweilig wird, eine reine scientistenfreundliche Burda-Veranstaltung, also letztlich – das erklärt von der Leyens Inbrunst – im Kaffeekränzchen mit der Kanzlerin geplant, die Huffington bekanntlich nicht unähnlich ist (beide Krebs).
Das erklärt jedenfalls, warum die ebenfalls durch Burda getragenen Science-Blogs auf Deutsch vor kurzem, wie ein dort bekannter Blogger andeutete, ihre Schließung befürchten mußten: mit ihrer Shitstorm-Ballermann-Attitüde sind die Science-Blogs für die Huffington-Post nicht tragbar. Seitdem hat Florian Freistetter sein albernes Esoterik-bashing eingestellt, denn Burda kann und wird nicht auf Synergien mit dem Wissenschaftsbetrieb verzichten – wie weit man sich im Lifestylebereich boulevard-mäßig die Esoterik jenseits von Kritik offen hält, wird sich zeigen.
FAZ-online gefällt mir besser bislang: Deutsche „Huffington Post“: Über Tarif – Feuilleton – FAZ.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus



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