Personen, Poetry

Rudolf Steiner und die Farben

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Liebe Leserinnen und Leser,

es gibt ja mal einen Wink – und einer davon war die letzten Tage dieses Büchlein oben. Es enthält nicht weniger, wie eine optische Kosmologie in drei Vorträgen. Warum ich darauf gekommen war? Ich schlug es auf und sah, daß genau der Vortrag, in den ich mich verlesen hatte, auf den 6. Mai 1921 (bis 8. Mai 1921, je 08:30 Dornach) datiert war, und sofort verstand ich logisch, warum er hier dem Grün das tiefe Wort gibt.

Auf diesen Tag sind die Transite unten eingestellt. Ihr seht, Merkur im Stier und Neptun im Löwen bilden ein Quadrat. Auch bedeutend, weil Neptun im 9. Haus bei ihm steht, dem Haus des Vortragenden. Es ist also ein anstrengender Aspekt und Neptun ist Spannungsherrscher des ganzen Horoskops.

Gleichzeitig geht Saturn innert relativ kurzer Zeit das dritte Mal über Rudolf Steiners Mond in der Jungfrau – während zeitnah Jupiter über den Radix-Saturn – ebenfalls in der Jungfrau – läuft und ihm Herrschaft manifestiert.

Von diesem und einem weiteren wichtigen Aspekt aus ist die Vortragsreihe zu verstehen: Uranus hatte gerade die Sonne passiert – das Sonnenselbst-Befreiungsthema.

Und nun, mit Saturn rückläufig über den Mond, wendet er sich nochmals der Farbenlehre zu, wie in der Jugend seiner akademischen Laufbahn.  Mond ist Herr des 9. Hauses.

Das ganze Buch erweist sich als ausreichend gefüllt mit Denkwürdigkeiten und Offenbarungen für Monate oder Jahre genauen Nachprüfens, wer es genau studiert, fühlt sich die Farben zum ersten mal richtig erklärt.

Da es drei Vorträge sind, freue ich mich auf Morgen, dann lese ich den dritten …

Wußten Sie schon, daß Farben bereits Bilder sind? Und hier findet sich auch die Verbindung zu Heidegger und dem Ding an sich. Und eine beständige Auseinandersetzung mit der Naturwissenschaft – die Steiner aus Ehrfurcht vor der Mathematik in ihrer betrügerischen Zielrichtung und auch Arglist nur fast vollständig durchschaute, sondern in der Regel die Versöhnung suchte – aber Michael kann mit dem Drachen – das hätte er eigentlich wissen müssen – nicht verhandeln. Im Ergebnis glaubt man heute in Dornach an Einstein.

Nach dem Stand der heutigen Wissenschaftskritik können wir damalige Zeiten (ab 1900) der frischen Verwirrung, die Verführung durch die Geometrie (und deren skrupellose Verfälschung (vulgo sogar Rechenfehler im Fundament der SRT, mit denen Mathe-Fan Steiner buchstäblich nicht rechnete) nicht verstehen; das Faben-Buch enthält eine grandiose Licht-Kosmologie, die den Sternen und Planeten unterschiedliche Farbwahrnehmungen zubilligt und sie genau beschreibt.

Schon bemerkenswert, daß sich in unserem Sprachraum so ein hellenisches Einweihungs-Mysterium,  wie es das Steinersche ist, entfalten kann. Wer hat sonst noch eigene Buchhandlungen, Bauernhöfe, Körperpflege-Konzerne auf schon immer selbstverständlicher biologischer Basis, eigene Schulen, Kindergärten und sogar Universitäten? Und dann: wie bemerkenswert versteckt bleibt dies doch alles, Gott sei Dank … wäre ich Walldorf-Schüler, ich wäre Rebell – doch diese Übermacht ist nicht zu besiegen …

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

Innen Rudolf Steiner 25.02.1861 23:09 Cakovec, außen 06.05.1921 08:30 Dornach

„Das physische Auge erblickt um sich herum Lichter, Farben. Wie der Hellseher die Aura am astralischen Leib rot, blau, gelb und grün wahrnimmt, so sieht das physische Auge um sich herum Rot, Blau, Gelb und Grün. In beiden Fällen ist die Ursache genau die gleiche. Wie hinter dem Rot im Astralleib eine Begierde lebt, so steckt hinter dem Rot der Blume eine Begierde als das «Ding an sich». Eine in der Blume waltende Begierde ist das Rot in der Blume. Was der Gesichtssinn tut, wenn er diesen Punkt überschreitet, ist nicht anders, als wenn Sie einen Rock umkehren, ihn auf die andere Seite wenden. Während in der Aura sich des Menschen astrale Natur ausprägt, lebt hinter der ganzen Farben- und Lichtwelt, hinter der Welt des Gesichtssinnes, die äußere astrale Natur. Niemals gäbe es in der Welt Farben, wenn nicht die Dinge ganz und gar durchdrungen wären von astralen Wesenheiten. Was in der Welt als Farben erscheint, rührt von den Astralwesen her, die sich äußerlich durch die Farbe kundtun. Durch die Umwendung des Inneren nach außen geht die Wesenheit von dem höheren auf den niederen Plan herunter. Sie können das Folgende durch Meditation erreichen: Wenn Sie eine grüne Fläche, etwa ein Laubblatt, vor sich haben und jetzt aus sich herausgehen, um die Sache von der anderen Seite anzuschauen, dann würden Sie die astrale Wesenheit sehen, die hinter der grünen Farbe ist und die sich durch die grüne Farbe anzeigt. So müssen Sie sich vorstellen: Indem Sie in die Welt hinausschauen und diese Welt mit Farben überdeckt sehen, haben Sie hinter diesen Farben die astralischen Wesenheiten zu vermuten. Wie Sie aus Ihrem Inneren die Farben Ihrer Aura für den Hellseher erscheinen lassen, so ist die Farbendecke der Welt der Ausdruck für die kosmische Aura. Alles Farbige in der Welt ist eine umgewandte Aura. Könnten Sie Ihre Aura umwenden wie einen Rock, so würden Sie Ihre Aura auf der umgekehrten Seite ebenfalls physisch sichtbar sehen. Das gilt für den Gesichtssinn, und damit sehen Sie, daß der Gesichtssinn in inniger Beziehung zur astralischen Welt steht.“ (GA o96, S. 130f)

„Wer als Chela die Venusstufe unter einem
Meister vorausnimmt, kann seine Mitmenschen auf dem physischen
Plane auch in der Lichtwirkung wahrnehmen; dann geht auch die
Lichtwirkung herunter auf den physischen Plan.“

„Der eine ist der orientalische Yogaweg, der zweite der christlich-
gnostische Weg, der dritte der christlich-rosenkreuzerische Weg.
Diese drei Wege führen zu der einzigen Wahrheit.“