Liebe Leserinnen und Leser,
Israel wird von den Alten dem alten Saturn zugeordnet. Oberes Chart zeigt den nördlichen Mondkonten im 10. Haus über der Saturn/Pluto Konjunktion – 10. Haus = Regierung, Hauptstadt – passend daher, dass Jerusalem jetzt von den USA bestätigt wird (und gleich relativiert „nicht vor 2019“ – mal gucken, ob das als Rückläufigkeitsentsprechung reicht, ob die Entscheidung am Ende Bestand haben wird – es dürfte schwierig sein, die Sicherheit der US-Botschaft zu gewährleisten). Wo soll sie hin? Gleichzeitig läuft Jupiter über den Südknoten Israels am Aszendenten im Zeichen Skorpion. Deutschland und Israel haben den Südknoten am Aszendenten, beide wirken in der Erscheinung altes Karma. Wir sehen zusätzlich Mars frisch im Skorpion, wie er genau den Aszendenten überquert. Gleich gibt es Tote. Mars in Skorpion ist – man kann es nicht anders sagen – ein Killer. Die Sonne des Staates steht im Stier in Haus 7 – das Land der anderen … mein Jüdischer Freund Steven hat mir das mit der Jüdischen Apokalypse neulich (im strömenden Regen, ein Futon auf dem Sackkarren) in wenigen Minuten erklärt: wer glaubt, Israel („is real“) davon abhalten zu können, ganz Jerusalem als ungeteilte Hauptstadt anzusehen, hat sich nicht mit der Religion beschäftigt. Die sagt nämlich – erklärte mir Steven, der sich erst seit wenigen Monaten (seitdem sein Vater verstorben ist) überhaupt für (seine) Religion interessiert: dass zum Ende der Zeiten alle Israelis zurück nach Israel kommen würden, das dann allerdings ein Land ohne Zäune sein werde. „It can´t be now, since they are building fences everywhere,“ erklärte Steven. Allerdings gäbe es im Boden, so Steven, einen Schatz, der eben nur seinem Volk gehört. Daher sei es den Israelis möglich, die Palästinenser in ihrem Land wohnen zu lassen; niemals jedoch könnten die Israelis in der Palästinenser Land wohnen. Dann käme es – und das wüssten alle religiösen Israelis – zu einem großen Krieg. Sie erwarten ihn. Und genau dann, wenn dieser Krieg im Land ohne Zäune aussichtlos verloren schiene, würde Gott selbst vom Himmel …
… herunterkommen und auf israelischer Seite kämpfen. „And then,“ – so Steven – würde das Geschehen für alle Völker offenbar werden und alle, die ganze Welt würde auf einen Schlag jüdisch. Wie gesagt, es regnete in Strömen. Und gerade, als Steven seine kurze Erzählung beendet hatte, kam die 25 an der Hradčanská an – „Burgschanze“ – perfektes timing. Es gelang mir, den in dickes transparentes vom Regen rutschiges Plastik verpackten Futon (ca. 20 kg) in die Tram zu hieven, und da stand ich mit meiner Geschichte und dem neuen Bett. Seitdem kommt es mir vor, als sei ich selbst Israeli geworden.
Um das zu verstehen, empfehle ich Thomas Mann: „Joseph und Seine Brüder“.
Überhaupt sollten die Deutschen mehr Thomas Mann lesen, den Faden der Hochkultur dort aufnehmen, wo er unterbrochen wurde. Wir brauchen keine neue GroKo (wo die einäugige Königin unter Blinden ist) – wir brauchen mehr und tiefere Intelligenz, und die gibt es nur bei Thomas Mann, Goethe, Schelling …
Mit freundlichen Grüßen,
Markus
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