Liebe Leserinnen und Leser,
„Aber Astrologie ist darüber hinaus viel mehr als das – stellen Sie sich einmal vor – ein bestimmter Zeitpunkt – schon allein dieses, das Setzen eines bestimmten Zeitpunkts ist je ein Akt der Verwandlung – von der Bewegung in den Stillstand“, – ihr habt´s sicherlich gelesen. Jedoch – einmal genau betrachtet: stimmt das?
Es stimmt nicht ganz, bzw. stimmen tut der Teil mit der Verwandlung – aber echter Stillstand, wird der erreicht, oder handelt es sich um eine andere Bindung? – denn es hat ja eine Verdopplung der Realität stattgefunden: auf der einen Seite die Realität der Planeten und der Sonne und all dies – auf der anderen Seite ein Punkt auf einem Blatt Papier, da-stehend, bzw. – ich halte das für wichtig – relativ feststehend, aber eben eigentlich nur Vergänglichkeits-verzögert, denn die Bibliothekare wissen um die endliche Aufbewahrungszeit der Erinnerungssysteme – gut möglich, die in Stein gehauenen Hieroglyphen könnten letztlich die CDs und elektronischen Datensysteme überdauern.
Schrift ist ja immer Bild: Abbild bereits. Insofern also Menschen leben – einer, wie Lao Tse sagt, großen Ding-Kraft im Kosmos – Schrift gebrauchen, begehen sie die erste technische Tat, denn Schrift ist Dopplung, Abbild, Simulation – und als Dopplung ist Schrift auch Technik. Mit anderen Worten: Schrift ist die erste Technik. Warum? – ; – weil das Wesen der Technik in der Verdopplung besteht (plus und minus der Elektrik, O und I des binären Codes, die Doppelhelix der DNA, etc.) – eine Form von Projektion des Kosmos auf ein Blatt Papier oder einen Sandkreis im Inneren einer geomantisch auf uralten Linien ausgerichteten Doppelwallburg ist auch eine Dopplung, eine Simulation in Schattenumkehrschrift, aus der die bekannten Figuren des Pentagrams und Salomonischen Siegels hervorgehen in je 8 oder 60 Jahren.
Technik ist also wesenhaft zweidimensional projektierte Natur, Natur des Alls. Es geht hier um den ersten und deshalb stärksten Akt der Trennung und Intelligenz – Auf die Idee von der Verdopplung, auf die ich mich hier beziehe, kommen wir durch die traditionelle Doppelstellung der sogenannten Obelisken – die altägytisch tatsächlich auch téchen heißen:
Pyramiden und Obelisken, aus: »Neuer Orbis pictus für die Jugend«, 1835
Wir halten also fest: téchen sind Obelisken auf altägyptisch – Obelisk ist das hellenische Fremdwort nach der alexandrinischen Eroberung ( – es bedeutet sehr respektlos „Bratspieß“ als hellenische Verballhornung der hellenischen Eroberer, die nicht verstanden, was sie sahen). Deshalb wissen wir viel mehr über Ägypten von Herodot, der dort vor der Eroberung war – und sicher den Weg ebnete, denn Alexander las ihn gewiss – als von irgendwelchen Historikern der Besatzungszeit durch die Hellenen.
Wo in der Natur findet sich die Verdopplung? Überall – und zwar genau dort, wo natürliche Linsen Umkehrbilder an jede nur denkbare Projektionsfläche strahlen – die ganze Natur ist in all ihren natürlichen Linsen eine unendliche Camera Obscura – der Akt der Verdopplung, der simulativ der Technik als doppelter Obelisk voranschreitet, ist ein Natur-imitativer im tiefsten, direktesten Sinn.
Warum nochmal Verdopplung? – weil die Obelisken doppelt sind – immer – und tatsächlich auch téchen heißen, in alter Sprache – und die Tendenz zu binären Codes in der vollen Entfaltung dieses erfolgreichen Grundkonzepts gerade in unserer Gegenwart ans Tageslicht tritt.
téchen – dieses Wort hat aber noch zwei weitere Bedeutungen – und vergessen wir nicht – wir sind auf der Suche nach der Antwort auf die Frage, ob Astrologie im eigentlichsten Sinn eine Technik ist, und was wir dann von ihr zu halten hätten.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus
P.S.: bei Jupiter 16 18´ 25º Zwillinge, Merkur 18 18´13 Waage


Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.