Liebe Leserinnen und Leser,
Edvard Munchs „Schrei“ bei Sotheby’s für 119,9 Millionen Dollar versteigert – SPIEGEL ONLINE
Was hat Munch da an der Hand – sehe ich einen Verband (Chiron)?
Olsen … siehe hier für einen interessanten Eindruck … Fähre Fred Olsen – Gomera LIVE …
– der König von La Gomera – hat einen perfekten Zeitpunkt gefunden. Was sehen wir im Horoskop von Munch selbst? Die Chiron-Wiederkehr zusammen mit Neptun. Denn das passt wohl zum „Gehalt“ dieses Bildes – eine grenzenlose Fische-Verletzung. Munch ist Schütze, mit Venus, Jupiter und Mars im Skorpion – und Neptun im Widder – was, wie ich finde, zum Ausdruck dieses Bildes passt, vor allem, wenn man in Chiron den neuen Schütze-Regenten sieht. Und Munch hat als Sohn einer Kauffrau und eines Militärarztes gewiss genug von Chiron-Verletzungen schon in jungen Jahren aufnehmen müssen – dazu, angefangen mit der Mutter – eine nicht enden wollende Reihe von Verlusten aus der Familie.
Wiegt aber der Preis die Magie des Bildes auf, seine Wirkung? Ist sie bezifferbar – oder wird sie gerade durch den „Wert“ des Bildes neutralisiert – die Welt hat ihre Ordnung, und die Kunst ist wieder begehrt – Wohlstandsindikator von Investoren.
Doch Munch hat seinerzeit damit eine Botschaft verbunden – daß eben gerade das, was das Bild „Der Schrei“ darstellt – grenzenlose Angst und Entsetzen, die der Mensch des Bildes „Der Schrei“ in Energie-Eingebundenheit mit den Farben seiner Umgebung regelrecht vermittelt – solle eben normativ – Munch hatte Mond im Steinbock – und geprägt vom Verantwortungsgefühl in der Kunst als ganz nach dem Schillerschen Ideal des Erziehungsfaktors der Kunst ausgedrückt werden: Expressionismus – Kunst als Volkserziehung.
Innen Munch, außen 03.04.2012, Chiron Opposion Mars (im Quadrat zum Mondknoten laufend) mit der Linie markiert.
Doch was ist in Wirklichkeit? Das Volk läßt sich nicht so erziehen, bezahlt aber an das Kunstwerk (bzw. dessen BesitzerIn) eine gewisse Summe, gerade zu dem Zweck, die Magie seiner Wirkung zu bannen, durch einen Preis zu bestechen. Kunst als selbstreferenzieller Wert des heiligen Simulakrums der Kunst. Olsen will deshalb folgerichtig von dem Erlös oder einem Teil davon wahrscheinlich ein Munch Museum bauen – muss also den Wert des verkauften Bildes durch eine Gründung steigern.
Und konnte sich Joseph Beuys mit seinem genialen Dictum „Kunst = Kapital“ – also dem Denken in Identität beider Begriffe – der Bewertung als Marktfaktor entziehen, womit letztlich aber seine künstlerische Wirkung gleichzeitig begrenzt und perpetuiert wurde? Begrenzt, weil sie als „Nur“-Objekt ohne Kontext den Revolutions-Gehalt wegläßt und damit ihren Sinn. Beuyssche Objekte sind fast sinnlos, wenn sie gehandelt werden. Perpeturiert, weil die Museen die Objekte, die sie teuer erworben haben, der Öffentlichkeit als denkwürdig präsentieren müssen, den historisch unrevidierbaren Kontext zum Wirken des Schamanen Beuys bilden einerseits und verhüllen andererseits.
Kunst = Kapital bleibt ein Rätsel. Der Chiron in den Fischen – ist dieser „Schrei“ – der Norwegen unzufällig zeitsynchron zum Chiron-Fische Inselkiller-Megaprozess verläßt. Daß die Parallele zum blanken Entsetzen anstößig erscheint, gehört schon zum Verdrängungsprozess des Kollektivs, Neptun natürlich auch hypnotisch und ablenkend. Beuys hat ein genaues Neptun/Chiron Trigon von Löwe zu Widder – Inspirations-Pflaster … die Verwundung von Pflaster im allgemeinen und die „Wunde“-Thematik als wichtigste Werk-Metapher, wenn ihr euch erinnert?
Mit freundlichen Grüßen,
Markus
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