Mundan, Weltbild

Peter und Judith Toths Schiffbruch

Naufragio » Untergang der Assalama, Armas Naviera, Kanarische Inseln

Nürnberg, 12:10 – Der „Club“ ist abgestiegen, und gestern gab es dazu passend genau zum Spielende ein kräftiges Gewitter. Man möge es mir verzeihen, aber ich sehe diesen Abstieg als Mentalitätsproblem der Stadt. Da hatte man – Einblick in die Denkweise der Beteiligten – einen sehr erfolgreichen Trainer, Hans Mayer, mit dem in der letzten Saison ein Titel zu holen war, von dem man sich einfach mitten in der nun beendeten Saison trennte. So was macht man nicht. Mein Problem ist: ich liebe Fußball, aber ich mag keine Pöbeleien, Sauf-Orgien und andere völkischen Blödheiten. Seit durch die WM und die PR-Arbeit des smarten Oliver Bierhoff – geb. 1. Mai 1968 – ein wenig Geist in die Szene geweht ist, bin ich gern dabei. Der Abstieg des „Clubs“ ist weiter nichts als ein Abstieg der ewig Gestrigen. Und die Möglichkeit, neu anzufangen, und schöne Spiele gegen den ewigen Rivalen Greuther Fürth sehen zu dürfen.

Am 30. April 2008 knallte die Fähre Assalama gegen den Beton-Pier der kleinen Hafenstadt Tarfaya die zur spanischen Sahara unter marokkanischer Verwaltung gehört.

Ich habe selbst mal ein halbes Jahr auf der Canaren-Insel Fuerteventura verbracht, und wir wunderten uns nicht wenig darüber, warum es bei der geringen Entfernung zum afrikanischen Festland keine Fährverbindung gab? Zu dieser Zeit waren allerdings auch noch keine Flüchtlings-Boote auf hoher See, Fuerteventura war eine vergleichsweise leere Wüsteninsel. Nun hat sich das Ehepaar Peter und Judith Thot Geimer mit drei Kindern von Fuerteventura aus aufgemacht, sich auf einer ganz anderen Canaren-Insel, nämlich La Palma, niederzulassen, und wahrscheinlich hat man einen Abstecher über die Schweiz nach Küssnacht machen müssen, um den Pkw, den Caravan und all die Erinnerungsstücke und Manuskripte herbeizuholen, die man auf solchen Inseln auch wohl haben will, wenn man sich dort niederläßt. Doch, wie gesagt, die Fähre havarierte und in der Folge haben die Toth Geimers wohl fast ihren ganzen Besitz verloren. Die Reederei fühlt sich nur sehr begrenzt verantwortlich, und will diesen Besitz weder bergen, noch ersetzen. Sogar, als dies noch möglich gewesen wäre, denn das Schiff hatte erstmal „nur“ Schlagseite, hat man eine Bergung insbesondere wertvollen geistigen Eigentums des Schriftstellers und Philosophen Peter Toth abgelehnt. Die Familie sieht sich in Marokko, wo man inzwischen hungerstreikend ausharrt, einer für schweizer Verhältnisse fassungslosen Ignoranz ausgeliefert. Nun versucht man – eben durch Hungerstreik – wenigsten an die Computerfestplatten zu kommen, die das Salzwasser vielleicht noch nicht geschluckt hat. Natürlich ist das Schiff, knapp vor der Küste dümpelnd, längst geplündert, denn ein Land, von dem aus die Menschen unter Lebensgefahr den Ozean überqueren, um nach Fuerteventura zu kommen, hat auch genügend Piraten, die sich einen solchen „Glücksfall“ nicht werden entgehen lassen. Schauen wir uns das Horoskop für die Abfahrtszeit der Assalama an:

30.04.2008

Die Familie steigt tatsächlich als Krebs am Osthorizont auf, und sie steht in den Fischen als Mond in Haus 9, dem Haus der Seereisen. Passender könnte es nicht sein. Was auffällt, ist die Anwesenheit von Mars in Haus 1, der eine latente Gewaltmöglichkeit immer hergibt. Mars hat ein Quadrat zum Glückpunkt, der ganz an der Spitze zu Haus 11 und in genauer Konjunktion zu Venus steht, im Widder: dies sind die Plünderer, die Hab und Gut einfach durch Glück in die Hände bekommen, indem sie Initiative ergreifen, und das Schiff plündern. Was jedoch das Ehepaar am meisten aufbringt, ist die Ignoranz der Reederei und der Behörden, die weder ein Interesse zu haben scheinen, das Schiff zu bergen, noch Hab und Gut der Passagiere zu retten. Wer sind sie im Horoskop? Sie werden vertreten durch die Herrscher von 10: Jupiter, Neptun. Wenn man nun bedenkt, dass die Familie Toth Geimers durch den Mond dargestellt ist, so ist eben der Mond in den Fischen wahrlich abhängig von Neptun und Jupiter. Jupiter steht schwach im Steinbock, doch stark in einem Eckhaus: die Position der Reederei ist stur und unverrückbar, also steinbockmäßig. Neptun bildet eine schicksalhafte Konjunktion zum Mondknoten: das ganze seefahrerische Konzept der Reederei und der Behörden wird letztlich durch die Havarie verändert werden. Dies bezieht sich nicht nur auf den einen Unfall der Fähre. Neptun steht im Haus 8, dem Haus der Veränderung und vielleicht des Todes. Demnach, und gemäß der Politik des Verschweigens, wird sich die Reederei in Existenznöte bringen, wenn sie nicht schon längst darin ist. Und auch auf den Canaren werden neuerdings Entscheidungen von Provinzfürsten und Bürokratie – in Spanien, gelinde gesagt, nicht besser, als bei uns – nicht einfach mehr so hingenommen. Der Mond, den wir als die Familie sehen, steht in Opposition zu Saturn, der aber auch Herrscher von Haus 7, also Herrscher des Hauptsignifikanten der Reederei ist. Und er steht – zum x-ten Male betont an dieser Stelle – am Punkt der Mondfinsternis vom 21. Februar 2008, der bekanntlich „Vertuschungen und Intrigen“ bedeutet. All dies ist hier zutreffend und anschaulich durch das Horoskop geschildert. Peter Toth hält trotz seines Namens scheinbar wenig von Esoterik. Das ist für einen Philosophen schade, denn er entäußert sich damit der Möglichkeit, seine Lage als den Beginn von etwas Neuem aufzufassen, aus dem ihm Freiheit erwachsen kann, die viel mehr wert sein könnte, als aller materieller Besitz oder Erinnerungsstücke. Speziell an diesem Punkt, beim Jammern wegen verlorener Erinnerungsstücke, fehlt mir das Verständnis. Sollte man doch froh sein, von ihnen befreit zu sein. Freilich bedarf es vielleicht eines solchen Paares, um die Reederei letztlich das Fürchten zu lehren. Denn sie scheinen entschlossen zu sein, ihr Leben diesem Kampf zu widmen. Dass die Reederei und die Behörden durch Neptun in Haus acht vertreten sind, zeigt auf, wie hier der Betrug überhaupt Ursache einer Taktik der Verschleierung ist. Irgendwo versucht einer die Hand aufzuhalten und viel Geld von einer Versicherung zu kassieren. Uranus zeigt jedoch mit einem Sextil zu Jupiter an, dass die scheinbar Unbeweglichen sich werden bewegen müssen. Die Versicherung verspricht auch für die Familie Toth Geimer der Hebel zu werden, bei dem sie ansetzen können. Immerhin geht auch der Mond eine Konjunktion mit Uranus ein, der das Haus 8 regiert, also die Versicherung. Bleibt zu wünschen, dass die Toth Geimers ihren Hungerstreik rasch beenden und sich trotz des Kampfes gegen das betrügerische Monster, das die Reederei zu sein scheint, der Botschaft des Glücks im Unglück nicht gänzlich verschließen. Das Sextil von Uranus zu Jupiter, dem auch der Mond, also die Familie begegnen wird, deutet darauf hin, dass man sich irgendwie doch einigen wird. Wer mehr lesen will, suche unter dem ganz unten angegebenen Link in der Blogroll von La Palma Aktuell – Frische Nachrichten aus La Palma.