Foto Termin © (Mond im Steinbock)
Liebe Leserinnen und Leser,
dieser Zeitgenosse hatte den Mars im Skorpion – wie heuer auch – ich denke, es ist nur gerecht, wenn wir uns auf YouTube seine Version von „Hey, Joe“ anhören – die ja per se politisch inkorrekt ist, aber den Kampf gegen den Drachen darstellt, der die Jungmännerwürde in den Wahnsinn treibt: Mars im Skorpion – man ist bereit, zum Letzten Ver-letzenden zu greifen, um die Wahrheit der Liebe (die man von ihr schließlich erfahren hat!) zu verteidigen gegen den Tod, durch den Tod: weil das Selbstwertgefühl scheinbar darüber steht – und all dies stimmungsmäßig kontrapunktiert durch den Mexikanischen Jubel – dem wohl herzlichsten der Welt – die Flucht vor dem Henker, die höhnische Rechtfertigung – alles ein Loblied auf die Treue. Alles ein Märchen, alles Macho-Kind, alles Freud – denn Venus steht im Quadrat im Licht-Zeichen der Sonne – Löwe – und bringt alles ans Licht: Liebe, tagsüber in den Dünen, nicht nachts – wie Skorpion – in der Nähe der dunklen Versuchung – diese Spannung ist aktuell.
Das ursprüngliche Lied wird durch die Übersteigerung und Lebensanpassung im Video hispanisch/historisch umgedreht – gemäß DeVilles eigener Geschichte – und doch ist Mars im Skorpion der Ausdruck tiefster, wahnsinniger Leidenschaft – und die zur Schau getragene Coolness ganz Bruch, ganz Gefühl, ganz Transzendenz. Was eben große Künstler ausmacht: die Verwandlung von sich auf andere zu übertragen. Doch wieder nicht ohne Opfer. Doch das ist kein Blutopfer, sondern ein Musik-Opfer: darin liegt die Wandlung.
bewundernswürdige Sonnen-Jupiter Opposition!
Willy DeVille 25.08.1950 Geburtstag, außen Todestag 06.08.2009, Mond u.U. im Steinbock
Mit herzlichen Grüßen,
Markus

Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.