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Wem Gott will …

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05.03.2010 16:00 Nürnberg

Liebe Leserinnen und Leser,

unsere große Solarzelle am Himmel zeigt uns immer noch ganz praktisch, an welchem Raum-Zeitpunkt wir stehen. Daher gilt heute und ganz besonders für die wunderbare Stilisierung des Fische-Traumtänzers aus Eichendorfs „Leben eines Taugenichts“. Die Sehnsucht aus dem Lied – und allen Werken des Dichters – findet sich, so meine ich, wunderbar in der Venus-Neptun Opposition zwischen Waage und Widder …

Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
Den schickt er in die weite Welt,
Dem will er seine Wunder weisen
In Berg und Wald und Strom und Feld.
Die Trägen, die zu Hause liegen,
Erquicket nicht das Morgenrot,
Sie wissen nur vom Kinderwiegen,
Von Sorgen, Last und Not um Brot.
Die Bächlein von den Bergen springen,
Die Lerchen schwirren hoch vor Lust,
Was sollt ich nicht mit ihnen singen
Aus voller Kehl und frischer Brust?
Den lieben Gott laß ich nur walten;
Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld
Und Erd und Himmel will erhalten,
Hat auch mein Sach aufs best bestellt!
Joseph von Eichendorf 10.03.1788 00:30 Rudnik