Nürnberg, 17:41 – gar nicht so leicht bei rückläufigem Merkur, ein paar Bilder auf den Blog zu bekommen. Technik, die sonst reibungslos läuft, fällt aus – „… versuch`s mit einem flash reader …“ – doch was ist das? Beim F.F. Blog fällt pünktlich zum Beginn der Rückläufigkeit die Kommentarfunktion aus, Steinbrück macht sich die Schweiz zum Feind – nochmals, also doppelt – gedeckt von unserer ihre Gelassenheit (um nicht „Einfachheit“ zu sagen) ausspielenden Kanzlerin, die ihn, Steinbrück, für´s Grobe vorschickt. Ausgestattet mit einem Steuersystem, das alle fleißig dazu ermuntert, dem Staat ein Schnäppchen zu schlagen, ist es freilich Gebot der Stunde, statt – wie versprochen – eben jenes System zu ändern – auf´s Ausland zu schimpfen.
Beispiele für Merkurs Rückläufigkeit sind so zahlreich im Alltag zu beobachten, da schwirrt einem der Kopf und man denkt: wie kann denn das sein, so sensibel ist die kosmische Uhr?
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Foto Markus Termin ©
„Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit …“ gibt es keinen Gott. Für diesen Spruch haben die gesammelt, doch wie oft haben wir diesen Satz von der an „Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit …“ schon gehört? Was grenzt nicht alles an der Wahrscheinlichkeit, mit Sicherheit? Super-Gau passiert nicht … mit an Sicherheit gr … bis Tschernobyl.
Man muss nur ein wenig die Worte drehen, schon fühlt man, wie irrwitzig allein die Logik dieses Satzes ist. Ich räsoniere dabei die Sprechblasen-Plärre aus den deutschen Asterix-Übersetzungen: „Räbähhh …“
Sie werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht im Lotto gewinnen. Doch jede Woche tun es ein paar. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kann Leben im Universum gar nicht entstehen. Aber es ist da. Während sie dies lesen, sind sie selbst mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gar nicht anwesend. Beweisen Sie es! Und die Formel, nach der und durch die ein solcher Satz seine Evidenz gewinnt? Können wir das gar genetisch festmachen, nanotechnisch?: der Mensch und sein Spielplatz: „Räbähhh …“
Dazu kommt natürlich das ontologische Bonmont, wie solche „Weisheit“ wohl begründen muss, wer ihr denn die Logig liefert, den Satz überhaupt zu bilden und gar noch zu verstehen? Und man ist sich dabei noch nicht mal sicher? Denn allein schon die Klammer läßt eine Ausnahme zu. Pflastert aber dennoch feist, begleitet von Blümchen Internet-Seite einen Bus zu? Nun gut, Lieber Gott, verzeih ihnen, bleibe Du bitte unsere Ausnahme!
Das Marketing des oberen Plakates – ich erinnere an mein Fahrrad-Auto-Zeppelin-Projekt – ist aber besser und zeitgemäß. Der Bus unten verbraucht für eine überflüssige Kampagne massig CO2 (am 16.05.09 gar in Nürnberg).
Welch ein Lichtblick, zu hören, wie – Merkur rückläufig (vielleicht doch noch nicht die endgültige Entscheidung oder eben: mit Rückläufigkeit raus aus einem Vetrag) die mutigen Österreicher aus dem CERN-Forschungsprojekt auszusteigen versuchen. Man traut sich heraus aus dem autoritären Gefuchtel ganze Geldspeicher verbrauchender angeblicher Grundlagenforschung. Papier, Bleistift, Philosophie und ein wenig Demut könnten einer auf Wasser und Brot gesetzten Naturwissenschaft vielleicht ganz gut tun. Das Geld stecken wir stattdessen in sauberen Nahverkehr: wie wär´s?


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