Nürnberg, – 15:07: warum die Wahrheit sich durchsetzen wird:
„Wäre mit dem Weltinhalte von vornherein der Gedankeninhalt mit dem Gegebenen vereinigt, dann gäbe es kein Erkennen. Denn es könnte nirgends das Bedürfnis entstehen, über das Gegebene hinauszugehen. Würden wir aber mit dem Denken und in demselben allen Inhalt der Welt erzeugen, dann gäbe es ebensowenig ein Erkennen. Denn was wir selbst produzieren, brauchen wir nicht zu erkennen. Das Erkennen beruht also darauf, daß uns der Weltinhalt ursprünglich in einer Form gegeben ist, die unvollständig ist, die ihn nicht ganz enthält, sondern die außer dem, was sie unmittelbar darbietet, noch eine zweite wesentliche Seite hat. Diese zweite ursprünglich nicht gegebene Seite des Welthinhalts wird durch die Erkenntnis enthüllt. Was uns im Denken abgesondert erscheint, sind also nicht leere Formen, sondern eine Summe von Bestimmungen (Kategorien), die aber für den übrigen Welthinhalt Form sind. Erst die durch die Erkenntnis gewonnene Gestalt des Welthinhaltes, in der beide aufgezeigte Seiten desselben vereinigt sind, kann Wirklichkeit genannt werden.“
Erinnern wir uns an Aristoteles, der in seinem Werk
eine Lehre von der Form entwickelt hat, die Wolfgang Döbereiner causa materialis, causa formalis, causa effiziens und causa finalis nennt und den vier Quadranten des persönlichen Tierkreises zuordnet. Wer ist es, der hier den wahrscheinlich wichtigsten Satz – einen der wenigen wirklich wichtigen Sätze – der Philosophie formuliert?
Aristoteles wählt das Beispiel eines ungeformten Lehmklumpens für die Causa Materialis; geformt ist dieser Klumpen Material, das aber in sich die Möglichkeit einer Form enthält. „Es ist ein Hermes im Holz“, sagt er wörtlich, und meint damit uns wohl wenig erhaltene, weil nicht steinerne Hermesbüsten, die als fertiges Kunstwerk in der Möglichkeit des Holzes vom Künstler erweckt werden will. Ganz nebenbei sagt Aristoteles mit dem „Hermes im Holz“ etwas über das Alter seines Beispiels, denn sicher sind die hölzernen Hermen älter. Hermen waren übrigens Wegkreuze und Tempel am Hauseingang. Hier sind wir schon im vierten Quadranten, bei der causa finalis, dem „Sinn“ des Kunstwerkes: der ist: die Möglichkeit, Wahrheit und Wirklichkeit menschlichen Handelns zu bezeugen.
Nun aber zu unserer Frage: Ist der obere blaue Text von:
A. Aristoteles
B. Walt Disney
C. Arthur Schopenhauer
D. Rudolf Steiner
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