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Offener Brief an Dr. Helmut Kohl

Foto Markus Termin ©

Sehr geehrter Herr Dr. Kohl,

Jupiter steht über Ihrer Sonne, da melden Sie sich über die Bild-Zeitung im politischen Geschehen zurück, geben kurzfristig und im perfekten Timing ein Statement für die Atomkraft ab: Sie argumentieren weise gegen einen „Schnellausstieg“ und schildern offen die Probleme bis zur Endlagerung. Aber Sie kommentieren auch indirekt die Politik der Bundesregierung – schon allein Ihre Einflussnahme ist sensationell und für uns Astrologen perfekt synchronistisch mit Jupiter über Ihrer Widder-Sonne, während im Deutschland Horoskop gleichzeitig Saturn rückläufig über die Sonne Radix Deutschland Horoskop geht, der alte Herrscher über der Sonne, und das auch noch rückläufig: bezogen auf Vergangenes, der berühmte Widder-Rückblick, stark wie Religion … und Gottes Wille fest im Blick.

Es ist ja nicht ganz ausgeschlossen, daß dieser Brief Sie tatsächlich erreicht, deswegen lassen Sie mich Ihnen meinen tiefsten Respekt aussprechen: für Ihre bewundernswürdige Standfestigkeit.

Das Schlimme ist ja, daß Sie mit allem, was Sie sagen, Recht haben. Man muss nur mal durch eine Innenstadt fahren oder laufen, dann wird man merken, daß so ein Besitzer von großer Motorkraft mit Verbrennung das Objekt seiner Liebe nicht in wenigen Jahren zur Antiquität gewandelt sehen möchte, obwohl uns doch bewußt ist, daß die Wirklichkeit so eine kräftige Umwälzerin wirklich ist.

Nur jetzt gerade, in dieser Situation, ist es mir vielleicht doch lieber, von einer promovierten Physikerin regiert zu werden, als von einem promovierten Historiker, obwohl Sie auch als Historiker zugeben müssen, daß Tschernobyl die Sowjetunion zur Auflösung trieb, so wie Fukushima den Kapitalismus zur Auflösung treiben wird, wie ein englischer Kollege, Steve Judd meint, was ich ebenfalls glaube, und zwar deswegen, weil dieses Kraftwerk so viel Geld kosten wird, von Monat zu Monat mehr, daß es wie ein Badewannenabfluss für den Kapitalismus wirken wird, von der Versicherungsbranche aus. Der Unterschied zu Tschernobyl – das Sie nun als Historiker in seiner Gewalt bestimmt kennen! 600 000 Sowjetbürger räumten jeweils 90 Sekunden lang radioaktiven Müll weg – und immer noch ist die Gefahr nicht gebannt. Japan jedoch ist keine Diktatur, die sowas befehlen kann – und ist doch in einer ähnlichen Situation – bereits jetzt schon, und, wie ich fürchte, sich steigernd.

Ich werde dennoch die CDU nicht wählen, wohl aber vielleicht die CSU, einfach, weil Söder ein vernünftiger Kerl zu sein scheint … oder nicht? Aber das ist Ihnen sicher herzlich egal. Besonders hat mich an Ihrer Argumentation der weise Hinweis überzeugt, bei einem Sofort-Ausstieg würden wir von Kernkraft aus wesentlich schlechter gewarteten Silos aus dem Ausland abhängig. Das ist ein sehr gutes Argument! Und Sie sind der einzige, dessen Stimme laut genug schallt, es zu äußern, und Sie tun es, während Jupiter, das „Große Glück“ der Alten, über Ihrer Sonne steht!

Sie schreiben: „Uns muss klar sein, dass, solange es keine glaubwürdige, wettbewerbsfähige und umweltschonende Alternative zur Kernenergie gibt, es auch keinen weltweiten Ausstieg aus der Kernenergie geben wird.“ Nun bitte ich Sie, lieber Vater Doktor – Doktor-Vater Kohl: nehmen Sie zur Kenntnis, daß es eben diese Alternative gibt: gerade baut eine deutsche Firma in den USA zwei Kraftwerke vom Potential zweier Atomkraftwerke ganz aus Sonnenenergie! – – – obwohl es passiert, erscheint es als Utopie – daher: Atomauststieg sofort! – und zwar per ersetzte Kilowattstunde, Stunde gegen Stunde! Lassen Sie uns praktisch denken! – – :

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Mit freundlichen Grüßen,

Markus Termin

Innen Helmut Kohl, 03.04.2011 06:30 Oggersheim, außen Transite 25.03.2011 19:30 Nürnberg