Ereignis, Mundan

UFO über Nürnberg

20.09.2010 23:04 Nürnberg

Liebe Leserinnen und Leser,

ich muss sagen, mir wäre es lieber gewesen, mit ein paar Aufnahmen Jupiter und Uranus in ihrer Konjunktion zu erwischen! Nun schaut euch aber mal bitte die unteren Fotos an! Wenige hier wissen, daß ich gelernter (sic!) Werbefotograf bin, und so mache ich manchmal Belichtungsreihen.

Den grünen Punkt habe ich deshalb auf den Aufnahmen zunächst überhaupt nicht gesehen. Ich wollte nur Jupiter und Mond fotografieren. Obwohl ich gelernter (sic!) Werbefotograf bin, habe ich nur eine ganz winzige digitale Canon, und zwar vielleicht deswegen, weil ich a): das Handwerk kenne, – b): meine Leica damals für eine kleine Weltreise verscherbelt habe und daher weiß, daß sich mit einer billigen Kamera nicht schlechtere, sondern andere Bilder machen lassen.

Nun aber weiter: aus meiner Fotografenzeit ist mir eben die Gewohnheit geblieben, Belichtungsreihen zu machen. Was ist das? Als wir noch mit silberoxyd-beschichteten Filmen arbeiteten war es mitunter wichtig, am Set eine Aufnahme – anstatt sie zu wiederholen (z.B. Fisch für die Metro, muß gleich „geschossen“ werden, weil´s verdirbt) – neben der korrekt gemessenen Belichtung die Blende eine rauf und eine runter zu öffnen und zu schließen, jeweils in viertel-Blenden Schritten, um ganz sicher zu sein, daß eine Belichtung stimmen würde, und somit der Kunde zufrieden wäre …

Blende ist jener Ring, der im Objektiv zwischengeschaltet ist, und der die Lichteinfallsmenge und Tiefenschärfe regelt: je mehr Licht, desto weniger Tiefenschärfe, je weiter geschlossen die Blende, um so mehr Tiefenschärfe: braucht aber gleichzeitig hell ausgeleuchtete Objekte. Ein gewiefter Fotograf kann mit diesen Instrumenten spielen, und das machen auch alle.

Seit der Digitalisierung bleibt die Optik gleich. Nur spielt es jetzt definitiv keine Rolle mehr, wieviele Bilder man macht (vorher gefielen sich Profis sehr – –  : bei der Verschwendung von Filmmaterial!).

Lange Rede, kurzer Sinn: meine Gewohnheit, Belichtungsreihen zu machen, hat sich also erhalten, nur mit der winzigen Canon bei Nacht nicht mit der Blende, die ich gar nicht manuell verstellen kann, sondern mit der digital eingebauten Filmempfindlichkeit.

Ich will also Jupiter und Mond fotografieren, benutze den Mond als Bildaufheller, denn allein mit Jupiters Licht wäre keine Aufnahme zu machen. Das hat den Vorteil, daß wir beide, Jupiter und Mond sehen können, und genau wissen: um 23:04 in Nürnberg hatten Mond und Jupiter einen Abstand von ziemlich exakt 28º.

Hier gibt es so ein paar mitlesende neunmalkluge Astronomen, die bitte ich um ihr Urteil. Bei unteren Aufnahmen habe ich mich zunächst gefreut. „Wow“, dachte ich, „das ist ja Uranus, zum ersten Mal im Leben gesehen, zwar nicht bloßen Auges, aber Kraft der eingestellten Filmempfindlichkeit!“ Seht selbst:

Nürnberg 20.10.2010 23:00:58 ISO 1600

Nürnberg 20.09.2010  23:01:14 ISO 800

Nürnberg 20.09.2010 23:01:31 ISO 400

Was ist das für ein güner Punkt? Wäre ja nun toll, wenn das Uranus wäre, den man bei Jupiter mit einem starken Glas schon mal – so wird erzählt – sehen kann. Doch – schaut euch oberes Horoskop Bild an: das kann nicht sein! – wäre zu schön, um wahr zu sein – denn Uranus steht mit Jupiter in einer genauen Konjunktion, welche uns zwar nicht die Elongation mitliefert (also wie hoch oder niedrig die Planeten stehen), aber doch mindestens ein klares Über- oder Untereinander zeigen müßte.

Nun meine Frage: was ist der grüne Punkt?

Weil ich es wissen wollte, wagte ich ein wenig später nochmal ein paar Aufnahmen, diesmal entsprechend der Belichtungsempfindlichkeit von unten nach oben:

Nürnberg 20.09.2010 23:17:16 ISO 200

Nürnberg 20.09.2010 23:17:47 ISO 800

Nürnberg 20.09.2010 23:17:57 ISO 1600

Alle Fotos © Termin

Wie wir sehen, hat sich der grüne Punkt, gepeilt an der Jupiter-Position (übrigens im Zeichen Fische),  von rechts des Planeten nach links verschoben. Die beiden Kondensstreifen tun nichts zur Sache.

Und was ist das? Uranus nicht. Kein Flugzeug: zu langsam. Ein Satellit? – : erscheinen nicht so:  helles und sehr schnelles Licht.

Diese Sichtung ist ein ganz gutes Beispiel für Synchroninzität: vor ein paar Tagen besprochen, jetzt gesichtet. Die Fotos sind selbst gemacht, authentisch, nicht manipuliert. Wenn also einer der mitlesenden Astronomen (I know, you´re out there!) eine Erklärung hat: bitte vortreten oder für länger schweigen!

Mit freundlichen Grüßen!

Markus

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