Cocos-Inseln © Jörg
Liebe Leserinnen und Leser,
Am 26.01.2009 findet eine ringförmige Sonnenfinsternis statt, deren Zentralzone weitgehend über abgelegenen Gebieten des Indischen Ozeans verläuft. Erst kurz vor Sonnenuntergang überquert der Finsternispfad zunächst die Cocos-Inseln, ein zu Australien gehörendes Atoll, und dann Indonesien. Bei uns wird diese Sonnenfinsternis also leider nicht zu sehen sein.
Nürnberg 26.01.09 – 08:56
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Für Nürnberg zeigt dieses Horoskop einen ganz knappen Fische-Aszendenten. Mich freut das natürlich, denn hier fließen Welten zusammen.
„Als die Brücken fertig waren, und ebenso die Arbeiten am Athos, auch die Dämme in den Mündungen des Athoskanals, die die Flut abhalten sollten, damit die Mündungen nicht versandeten – auch als der Kanal als völlig fertig gemeldet wurde, da wollte sich das Heer, das in Sardes überwindert hatte, mit Beginn des Frühlings Richtung Abydos in Bewegung setzen. Gerade als es aufbrach, wich aber die Sonne vom Himmel und wurde unsichtbar, obwohl es ein wolkenloser, ganz heiterer Tag war. Der Tag wandelte sich in Nacht. Als Xerxes das sah, wunderte er sich. Er fragte die Magier, was diese Erscheinung zu bedeuten habe. Die Magier sagten, die Gottheit prophezeie damit den Hellenen den Verlust ihrer Städte, denn die Sonne gäbe den Hellenen, der Mond den Persern Orakel. Über diese Deutung freute sich Xerxes sehr, und das Heer zog vorwärts.“ (Herodot, Ηρόδοτος, geb. 480 /490 v.Chr., wahrscheinlich Pluto in Waage, Historien Buch VII, 37)
Eine Pluto in Waage-Generation hatten wir eben erst. Das sind die Menschen, die von November 1971 bis Juni 1984 (mit Skorpion Unterbrechung am Ende der Phase und Jungfrau am Anfang wegen der Rückläufigkeit) geboren sind, also während der Pop-Ägide, und die nachfolgend versucht haben, die Welt durch Kunst zu verbessern, sobald sie erwachsen waren, und das wollen sie immer noch, Gott sei Dank! Ihr Ur-Vater ist also dieser Herodot, dessen historische Schilderungen so kraftvoll sind, daß es eines der drei Bücher wäre, die ich mir auf eine Insel, wie die obere, mitnehmen würde, wenn die Anzahl der Bücher limitiert wäre. Die anderen zwei …? Dazu ein andermal.
Die Sonnenfinsternis wirkt, selbst wenn sie nur ringförmig ist, laut den antiken Astrologen in den Zwillingen, der Jungfrau und dem Wassermann am stärksten. Und zwar zumeist auf Regierungen. Das wäre dann wegen Athen, welches dem Wassermann zugeordnet wird, tatsächlich Griechenland. Bin mal gespannt, was da kommt.
Nachtrag aus der Zukunft: „Der griechische Staatspräsident Karolos Papoulias beauftragte am Montag Papandreou mit der Regierungsbildung. Die Zusammensetzung der neuen Regierung unter Papandreou soll schon an diesem Dienstag bekanntgegeben werden.“ Regierungswechsel im Oktober 2009.
Herodot schildert die Sonnenfinsternis anläßlich Xerxes´ Zug gegen die Griechen als spannungssteigernden Moment seiner ohnehin maximal spannenden Erzählung, denn seinen Lesern war der Ausgang des Perserkrieges ja bekannt (uns auch, „300“ lief letztes Jahr im Kino): das gesamte Heer des Xerxes ging mit mit Mann und Maus gegen die eigentlich unterlegen Griechen unter. Dass die Griechen nach „der Sonne weissagen“ würden, hätte Xerxes leicht als Schutzbehauptung seiner „Magier“ durchschauen können, wenn er Alexander von Humboldts „Kosmos“ gelesen hätte, der zur Zeit vom Buchhaus Campe in einem fantastischen Druck für 25,- Euro (Original 99,-) verramscht wird. Dort steht, dass sich die Hellenen ja gerade von Selenen phonetisch ableiten, und das ist der Mond, und nicht die Sonne, denn Selena ist eine Mondgöttin. Man spricht sogar – so Humboldt – von Präselenen, Menschen, die diesen Landstrich bevölkert haben sollen, bevor es den Mond gab. Freilich widerspricht das den allwissenden Astronomen, die heuer glauben, der Mond sei durch einen Einschlag gegen die Erde entstanden, den wohl schwerlich jemand hätte überleben können … Dennoch ist was dran an dieser Weissagung nach der Sonne, denn tatsächlich gibt es in unserer Astrologie, die wesentlich auf die Griechen zurückgeht (und deren Austausch mit den Ägyptern (von denen sie abstammen), einem durch und durch nach astrologischen Gesichtspunkten geordneten Staat, weswegen auch die Ägyptologie ohne Astrologie nicht weit kommt …) … gibt es also in unserer Astrologie den Primat der Sonne, welcher nichts anderes bedeutet, als den Wandel von Matriarchat ins Patriarchat.
Dies jedoch nicht willkürlich und grundlos, sondern differenziert und kenntnisreich. Sokrates wußte, ebenso wie Parmenides, alles von einer Frau, einer Priesterin. Orakel wurden nur von Priesterinnen gegeben. Und daher ist die Sonne im Horoskop einer Frau nicht einfach nur Patriarchat.
Doch zurück zur aktuellen Sonnenfinsternis: was auffällt: Sonne und logischerwiese Mond haben absolut keine Aspekte, bis auf einen: die Jupiter Konjunktion! Nach Claudia von Schierach sind aber eben die begleitenden Aspekte für die „Wirkung“ der Sonnenfinsternis, sowie ihre Nähe zu wirkungsvollen Fixsternen entscheidend. Nun ist aber der nächste für uns Astrolgen bedeutende Fixstern auf 4:28° Wassermann Dabih; dieser soll der Glücksstern eines mysteriösen Schlachters sein, was wohl „Dabih“ auf arabisch bedeutet. Doch eigentlich ist der Sonnenfinsternispunkt mit 6:30° Wassermann zu weit entfernt; bei Fixsternen muß die Konjunktion auf ein Grad genau sein.
Wie dem auch immer sei: mit Neubeginn wird so eine Sonnenfinsternis auf jeden Fall assoziiert und für mich persönlich gilt das sowieso. Denn wer mein Horoskop beobachtet, wird unschwer die Oppositionstelle finden, die von dieser Sonnenfinsternis mit Jupiter-Zeus Beistand begünstigt ist. „Schau mer mol“, wie die Franken sagen.
Mit freundlichen Grüßen,
Markus




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