Foto Markus Termin ©
Nürnberg 22:40 – einer der bemerkenswertesten Wissenschaftler unserer Zeit ist sicherlich der Biologe Rupert Sheldrake, geboren am 28. Juni 1942 um 18:00 PM in Newark-upon-Trent (United Kingdom).
Rupert Sheldrake Online – Homepage

Sheldrake war bereits in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts aufgefallen, dass das Konzept der Evolution, wie es gegenwärtig gedacht wird: als das materielle Ergebnis geistlosen Zufalls nämlich, so nicht stimmen kann. Ein Dinosaurier, dessen Fossilien man entdeckte, war unserem Nashorn so auffällig ähnlich, dass es den Anschein hatte, es imitierte das Nashorn geradezu, oder dieses jenes. Man nennt einen solchen Vorgang Mimikry. Er ist in der Natur weit verbreitet, und ist oft dermaßen verblüffend exakt – Insekten, die aussehen, wie Kolibris, Wespen, die aussehen, wie Blumen, und Blumen, die aussehen, wie Wespen – dass man sich die Frage stellt: „Ja, woher weiß denn die Blume, dass sie sich evolutionär so zu entwickeln hat, dass sie perfekt der Optik eines Wespenweibchen ähnelt? Dies mit Mutation und Selektion und dem Faktor „Zeit“ allein zu erklären, wie es heute immer noch versucht wird, grenzt an Ignoranz gegenüber der Natur. Rupert Sheldrake führte deshalb in die Diskussion den Begriff der „Morphischen Resonanz“ oder der „Morphogenetischen Felder“ ein. Er versteht das Universum als ein schöpferisches, und Telepathie, deren Erforschung er sich widmet, seit Pluto über seinen AC ging, ist für ihn, wie für jeden anderen Besitzer eines Haustiers, eine Tatsache. Man kann sich auch über die Frage, was Zeit ist, nicht unterhalten, wenn man nicht die nahezu allen bekannten Phänomene des sogenannten Déjà-vu-Erlebnisses in Betracht zieht. Das kennt jeder: man/frau ist irgendwo, hat aber das Gefühl, die Szene schon zu kennen. Mir ging es am Wochenende mit einer Szene so, die unteres Bild nur sehr unvollkommen wiedergibt:
Wir sehen eine Kirche im Niederbayerischen. Dort aber kein Gottesdienst, sondern ein Konzert mit Bläsern – fünf Ärzte haben sich zusammengetan. Das ganze in Neuhaus am Inn in einer Klosterkirche auf einer Insel (also Haus 12 hoch drei!). Gegenstand meines Déjà-vu-Erlebnisses war nicht das Konzert selbst – die „Ärzte“ spielten durchaus keine Kirchenmusik, sondern Jazz, Klassiks, Beatles – sondern nur die unscheinbare Figur rechts neben dem Altar. Man kann es nicht erkennen, aber sie ist die professionelle Schlagzeugerin der Gruppe, eine Japanerin oder Chinesin. Ihr Auftritt in einer Kirche mit genialem Schlagzeugsolo passte überhaupt nicht in den Rahmen der Veranstaltung. Nun weiß jeder, dass Träume oft besonders absurde Szenen darstellen. Bei diesem Traum war ich mir absolut sicher, dass er vollkommen absurd war, etwas ganz Außerweltliches darstellte. Durch vorangegangene Déjà-vu-Erlebnisses geschult, habe ich mir jedoch angewöhnt, besonders absurde Träume aufzuzeichnen. Diesen, von der japanischen Schlagzeugerin in einer niederbayerischen Kirche, träumte ich vor fast genau einem Jahr. Die Aufzeichnungen sind recht detailiert: ihre schwarze Kleidung, den Standpunkt in der Ecke der Kirche, etc. Oft wird Déjà-vu geleugnet als besondere Form der vertrauten Nacherinnerung. Nun kann ich mir aufgrund der Aufzeichnung sicher sein: das ist mehr. Erkläre mir jemand: was ist Zeit, wenn es möglich ist, ein Jahr voraus in die Zukunft zu träumen? Wie schnell muss ein Bild, ein Gedanke, ein Gefühl aus der Zukunft sein, wenn es die Schranke der Vergangenheit überwindet? Fast alle Menschen haben solche Erlebnisse, es ist nicht Besonderes. Doch seit wir in einer Welt leben, in der nur das gelten soll, was man auch tatsächlich wiederholbar beweisen kann, haben die Menschen den Respekt vor der Wahrheit und dem Geist nicht mehr recht gepflegt. Sie sind eingeschüchtert, und trauen sich nicht, von dem zu sprechen, was sie wirklich erleben. Oder wenn, dann nur unter vorgehaltener Hand und im Umstand des „Wunders“.


Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.