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Philosophie der Astrologie 3

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Liebe Leserinnen und Leser,

nun ist es mir gelungen das gestern angekündigte Gespräch zu belauschen! hört selbst …

Mit freundlichen Grüßen!

Markus

Erster Dialog

Z: Verwirrung, ja, das mag vorkommen: „Es ergibt sich als Ergebnis des Dialogs die Erkenntnis, daß Astrologie die Koordination der astralen Spur unserer eigenen Herkunft von der Vergangenheit in die Zukunft ist.“ … das stellst Du als Ergebnis in Aussicht.  Sind doch nur blumige Worte!

H: Gemach, meine Treueste, erst will ich die Form des Dialogs noch ein wenig erläutern. Wir beziehen uns hier auf Giordano Bruno: „De l`infinito vniuerso et Mondi“ – denn der Geist dieses Werkes ist es, der uns auch wird verstehen lassen, was gemeint ist.

Z: Was soll denn das jetzt?

H: Bruno erklärt in diesem Renaissance-Dialog, warum alle Weltenkörper notwendigerweise lebendig sind. Er belegt mit seinem Dialog, daß wir in einem unendlichen, bewohnten und lebendigem Universum sind.

Z: O.k., soweit gut, aber was soll der Firlefanz? Du behauptest, wir wären – wesenhaft – überall dort mit anwesend, wo wir auch nur – und sei es mit einem technischen Hilfsmittel, sehenden Auges anwesend sind?

H: Ja, das tue ich. Stell es Dir so vor: Du schaust hoch und siehst einen Himmelskörper. Es ist also eine Tatsache, daß Dich das Licht dieses Himmelskörpers trifft und daß Du in der Lage bist eine kleine materielle Spur dieses Himmelskörpers gegenwärtig in deinem eigenen Wahrnehmungsapparat zu spüren.

Z: Ja, aber wir wissen doch, daß all diese Systeme da draußen zeitlich gar nicht gleichzeitig sind mit uns, Licht biegt das Weltall!

H: Und darum dürfen wir nicht müde werden, die neueste Forschung zu interpretieren. Du kommst mir vor, wie in einem Wach-Koma, als hättest Du diese Tatsache noch nicht zur Kenntnis genommen?

Z: Wieso? Was jetzt?

H: Daß offensichtlich das gesamte Universum aus miteinander verschränkten Einheiten besteht, die völlig unabhängig von ihrer Entfernung miteinander synchron korrelieren.

Z: äh?!

H: Es ist bewiesen: das Prinzip der Lokalität, Einheit von Kraft und Ort, dies stimmt nicht, es gibt etwas anderes.

Z: So weit würdest Du gehen?

H: Ich doch nicht. Das ist offiziell. Das ist reine Naturwissenschaft. Quantenphysik. Quantensprung, Quadratur des Kreises!

Z: Quatsch nicht schon wieder, sag, was das bedeutet!

H: Also, Du siehst den Stern mit seinen materiellen Auswirkungen auf Dich selbst; sind sie auch unendlich kein, sie müssen doch vorhanden sein. Wo sind sie? In der einen Welt, der alten Einstein-Welt, bei Dir selbst gegenwärtig aber scheinbar objektiv vergangen. Wo sind sie nach Aufhebung der Lokalitäts-Bedingung? Bei Dir selbst und beim wahrgenommenen Objekt!

Z: Verstehe ich nicht?

H: Na ja, so schwer ist es gar nicht zu verstehen. Wir wollen auf der rein materiellen Ebene bleiben, die ja wegen des Falls der Lokalitäts-Schranke nicht aufgehoben ist. Es ist, wie gering der materielle „Einfluss“ irgendeines Objektes auf seinen Beobachter auch sein mag, nur logisch, daß wir annehmen, daß eben auch die rein materielle Kette des Vorgangs niemals unterbrochen wurde, weil sonst logischerweise die Beobachtung gar nicht zustande käme. Nichts kann man nicht beobachten.

Z: Nach diesem Verständnis würdest Du den alten Indianer-Glaube bestätigen, in einer Fotografie sei ein Wesensteil des fotografierten Menschen gefangen?

M: Genau, in gewissem Sinne, also rein materiell und ganz exakt, selbst wenn wir es nicht messen können, so muß es sich logisch verhalten.

Z: Jetzt verstehe ich langsam: Du willst mit diesem Dialog auf einer rein materiellen Ebene belegten, daß absolut Alles gegenwärtig miteinander interagiert, und dieses Interagieren in Wahrheit eine Kraft-Verbindung ist, die, wie sonst nur in der Physik üblich, sich aus Impuls und Gegenimpuls darstellt, aber der Zeit dennoch enthoben ist? Wenn ich den Sirius sehe, bin ich auch dort, denn den Sirius sehen bedeutet, einen Impuls ebenso zurücksenden, wie er von meinem Auge empfangen wurde, und das, laut Quantenphysik, zeitlos?

M: Wie Bruno schreibt: “ … denn wie wir bei anderer Gelegenheit bewiesen haben, setzt das Schaffen-Können das Geschaffen-werden können, das Ausdehnung verleihende setzt das Ausdehnbare, das Ausdehnende setzt das Ausgedehnte. Nimm hinzu, daß ebenso, wie sich in der Wirklichkeit  endliche ausgedehnte Körper finden lassen, der erste Intellekt den Körper und die Ausdehnung erfasst; wenn er diese erfasst, dann ebenfalls nicht anders als unendlich; wenn er den Körper als unendlich erfaßt und dieser als unendlich erfasst wird, dann ist folglich eine solche intelligible Spezies; und aufgrund dessen, daß sie von einem Intellekt hervorgebracht worden ist, wie es der göttliche Intellekt ist, ist sie schlechthin wirklich, und zwar so wirklich, daß ihr Sein notwendiger ist als das Sein dessen, was wirklich vor unseren Augen zu sehen ist.“ *

Z: (wiederholt nachdenklich): „… und zwar so wirklich, daß ihr Sein notwendiger ist als das Sein dessen, was wirklich vor unseren Augen zu sehen ist.“

Ich fange langsam an, Dich zu verstehen. Du meinst, die Astrologie bezieht sich gerade auf diese Anwesenheit des Bewußtseins vor den materiellen Dingen, also gleichzeitig, aber gewissermaßen seiender, als das sichtbare Seiende?

H: Die Astrologie ist in Bezug darauf wie eine Schleuse. Wichtig ist, zu verstehen, daß diese „Schleuse“ sowohl phylogenetisch, als auch ontogenetisch „funktioniert“, individuell und menschheitsgeschichtlich.

Wir machen uns ihre Bedeutung und ihr Wesen klar, wenn wir voraussetzen, daß im Zuge der Entstehung der Astrologie ihr Werkzeug, die Zahl, geschöpft aus der Proportionalität der Himmelsharmonie, erst entstanden ist.

Ohne Astrologie keine Mathematik.

Aus der Astrologie sind die Zahlen hervorgegangen. Daher ist die Astrologie Bedingung für alle anderen Wissenschaften und wird eben deshalb so heftig wie erfolglos bekämpft, müßte man doch den Ast absägen, auf dem man sitzt oder sich selbst den Teppich unter den Füßen wegziehen, wollte man auf Astrologie verzichten.

Und dann möchte ich noch darauf hinweisen, wie fein Brunos Gedanken darauf hindeuten, daß wir als Geist-Wesen raum-unabhängig sein könnten und sind. Vor diesem Hintergrund führt die astrale Spur zum Verständnis der Astrologie in den Raum, aus dem sie durch Zeitäquivalenz nun auch tatsächlich physikalisch beweisbar wieder hervortritt. Der Mensch, der mit diesem Bewußtsein in der Astrologie die Entwicklung des Menschen zur Erkenntnis des Seins erlebt, hat in ihr den erfüllenden Kontakt zur Zukunft und zur Vergangenheit gefunden und tatsächlich darüber hinaus: wie einen Sprung in die Gegenwart.

Z: Nun verstehe ich, warum Du Dich so geschraubt ausdrückst. Aber wenn das stimmt, dann kann es auch fliegende Untertassen geben!

H (schmunzelnd): gehab Dich einstweilen wohl, wir sprechen uns bald wieder!

* Aus Reclam „Über das Unendliche, das Universum und die Welten“, Reclam, S. 57, zweiter Dialog.