Nürnberg, 22:17 – Venus läuft wieder direkt, es ist die Zeit der Geständnisse. Als Astrologe am Telefon gleicht das, was die „harmlose“ Venus angerichtet hat, einem Mars-Feld. Es sei denn, man/frau hat sie selbst rückläufig wie schon gesagt: diese schwelgen in Liebe. Und das tun auch die, die sich wiedergefunden haben, was auch nach langen Ehejahren noch möglich ist. Und eigentlich müssen wir uns ja ständig „wiederfinden“, was eben zur astrologischen Rückläufigkeit gut passt.
Ovid behauptet in seiner „Ars amatoria“, der „Liebeskunst sei der Kriegskunst ähnlich. „Jupiter“, schreibt er, „lacht aus der Höhe über die Meineide der Liebenden und läßt sie bedeutungslos im äolischen Südwind verwehen.“ Solche und schlimmere „harmlose“ Sätze haben dem großen Dichter die Verbannung gebracht; Augustus konnte nicht umhin und verstieß ihn an einen barbarischen Ort am schwarzen Meer, die Klageverse, die er von dort nach Rom schrieb, sind nicht sonderlich heiter.
Und auch wenig heiter sind die Berichte der rückläufigen Venus-Zeit, die beim Astrologen ankommen. Der Sturm ist vorüber, das Meer ist wieder glatt. Manche haben sich (wieder)-gefunden, andere haben ihr Waterloo erlebt, viele Beziehungen hängen an seidenen Fäden. Nun macht Frau Venus die Strecke …
… zurück und wird am 02. Mai 09 um 19:11 nochmal ein Quadrat zu Pluto einnehmen, dann wieder aus dem Widder-Zeichen. Man/frau tut gut daran, die Schotten dicht zu machen und zu prüfen, ob denn das Zelt der Liebe straff gespannt ist, denn der Sturm kommt nochmal zurück wie ein Sommergewitter, das nochmal in unsere Richtung schwenkt.


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