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Das Auge des Horus

Repro Markus Termin

Nürnberg 15:31 – „Der Obelisk in Verbindung mit dem Ibis des Thot ist entweder ein Wortspiel – das altägyptische „techen“ bedeutet sowohl Obelisk als auch Ibis – oder eine Anspielung auf die Funktion des Toth als Heilgott, der das verletzte Auge des Horus heilt: das Wort „techen“ steht in medizinischen Texten auch für eine Verletzung des Auges. So wird in diesem Amulett (ca. 1000 v. Chr.) in mehrfacher Weise auf Erscheinung und Funktion des Gottes Toth angespielt.“ (Aus „Gott und Götter im alten Ägypten, Sylivia Schoske u. Dietrich Wildung)

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Obelisk – dies ist die Darstellung der ägyptischen Schreibweise für das, was wir eine Obelisken nennen. Obelisken gibt auf auf der ganzen Welt, nicht alle sind aus Ägypten gestohlen worden, aber viele.

Obelisk – dies ist die Darstellung der ägyptischen Schreibweise für das, was wir eine Obelisken nennen. Obelisken gibt auf auf der ganzen Welt, nicht alle sind aus Ägypten gestohlen worden, aber viele.

Nanu? Warum diesen Text doppelt? Weil Obelisken, wie das World Trade Centre, nur paarweise auftraten in der alten Zeit. Das Wort Obelisk stammt übrigens aus dem Griechischen (griech. ὀβελίσκος) und bedeutet Bratspieß. Damit machten sich die Eroberer Alexander des Großen lustig über die Spitzsäulen, deren Funktion sie nicht kannten, ebensowenig, wie wir. Was mich hier beschäftigt, ist die Fortsetzung meiner Gedanken zum Thema „Technik“. Jupiter und Merkur stehen sich in einer Opposition gegenüber, und Merkur im Krebs unterhält noch ein Sextil zum Mars in der Jungfrau, sowie ein annäherndes Trigon zum rückläufigen Uranus in den Fischen. Insbesondere dieses Trigon zu Uranus läßt es berechtigt erscheinen, dass man über solche Themen der Rückschau auf Historisches nachdenken darf. Nehmen wir einmal an, obiges Fayence-Amulett ist nicht zufällig in Lapislazuli-Blau gehalten, so wären in einer Abbildung alle drei Bedeutungen des Wortes „techen“ versammelt: der Ibis, der Obelisk und der Bezug zur Augenheilkunde, denn Lapislazuli galt als Heilmittel für die Augen. Wer sich an die gestrige Kolumne (Angela und die Technik) erinnert, wird auch wissen, dass uns das Wesen der Technik interessierte, welches selbst nichts Technisches sein kann. Unser Wort „Technik“ ist aber ebenso offensichtlich, wie das Wort „Chemie“, aus dem Ägyptischen abgeleitet. So weit mir bekannt, führt die offizielle Etymologie die griechischen Lehnworte aus dem Ägyptischen noch nicht auf ihre Originalbedeutung zurück; wäre dies der Fall, wie wir es hier beim Wort „Technik“ uns dies zu tun trauen, so wüßten wir mehr über das Wesen der Dinge. Denn das Wesen der Dinge – und damit ihre Beherrschbarkeit – ist in ihren Benennungen enthalten. Bekanntlich war zuerst das Wort, und dann die Dinge. Eingefleischten Materialisten wird dies komisch vorkommen: der Herr möge ihren Geist erleuchten! Demnach hätte Technik etwas zu tun mit dem Ibis, dem Obelisken und einer Augenverletzung. Der Pfad der Bedeutungen läßt sich weiter verfolgen bis zu dem Punkt, wo man einsieht, dass die Ägypter gescheite Leute waren, die sehr wohl zu tiefen Verschlüsselungen ihres geheimen Wissens in der Lage waren. Mit Augenverletzung ist nämlich nicht das eigentliche Auge gemeint, sondern das sogenannte „Dritte Auge“, die bei uns inzwischen reichlich verkümmerte Zirbeldrüse. Fasst man alles zusammen, wird ein Schuh draus: Technik ist die Prothese für die verletzte Zirbeldrüse. Doch auch Schrift, das Wissen des Ibis, ist eine Technik. Schrift aber sind Bilder. In Bildern wird die Realität „gedoppelt“, ebenso, wie der Obelisk immer nur doppelt auftritt. Insofern ist das „Bilderverbot“ verschiedener heiliger Schriften Unsinn: Schrift ist ja schon Bild. Unser „A“ stellt, auf den Kopf gedreht, einen Stierkopf dar: der Apis-Stier, den die Ägypter heiligten, und der so gar nichts mit seiner Verballhornung, dem goldenen Kalb, zu tun hatte. Wodurch die Zirbeldrüse verletzt wurde und wird, das zeigt sich dieser Tage wieder überdeutlich in parallelen Darstellungen von Gegenwartsthemen, in denen diese Dinge lesbar enthalten sind, wie in einem offenen Buch: beispielsweise im Zeit-Magazin Nr. 29, wo auf der ersten und dritten Seite ein Foto von Waris Dirie zu sehen ist, wie sie die Dreharbeiten zu „Wüstenblume“ begleitet, und man auf der fünften davon schreibt, wie „mit der Zirbeldrüse die Sexualenergie in Vitalenergie um(gewandelt)“ wird. Erschütternd, zu lesen, wie sich die Leute angesichts der Folter von Frauenverstümmelungen immer noch hinter ihrer „Kultur“ verstecken wollen. Und wie allein Waris Dirie dasteht.