Mundan, Weltbild

Sant’Anna di Stazzema

Liebe Leserinnen und Leser,

man ist fassungslos: es gibt ein Geständnis, einen Prozess in unserem Partnerland Italien, aber die greisen Täter, eindeutig Kriegsverbrecher, leben in Deutschland unbehelligt. Da hat man dem Kachelmann einen Strick drehen wollen – aber betreibt weiter eine Schutzpolitik den Weltkriegs-Tätern gegenüber, als gelte es, durch juristische Trägheit einen ungeschrieben Soldaten-Code der zugestandenen Entmenschlichung aufrecht zu erhalten, woran – dies einmal unterstellt – jeder Staat mit einer Armee ein gewisses Interesse haben muß.

Aber so ist es, glaube ich nicht. Wir müssen wie Friedrich Dürrenmatt oder Hans Wollschläger fragen: gibt es Interessen, die in Kontinuität mit jenem Kriegsverbrecher-Un-Geist stehen? Beeinflussen sie die Beweglichkeit oder Trägheit der deutschen Justiz?

Es fällt schwer, eine andere Erklärung zu finden.

Um so mehr muß man der ZEIT helfen, den absolut berechtigen Anspruch der Opfer auf Wahrnehmung in der deutschen Öffentlichkeit durchzusetzen, woran ich mich hier, gleicher Meinung, Blog-mäßig beteilige:

Sant’Anna di Stazzema: Ein NS-Kriegsverbrechen, das nicht verjährt | Wissen | ZEIT ONLINE

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

Massaker Sant’Anna di Stazzema 12.08.1944 06:52