Mundan, Weltbild

Der Kampf mit dem Stier-Gott

Manuel M. Vincente: Toro de Osborne

Liebe Leserinnen und Leser,

wer sich fragt, wo denn die kardinale Klimax bleibt, nimmt die ungeheuren Veränderungen nicht recht wahr, die wir erleben. Nach einer Reihe von sehr verletzenden und spektakulären Unfällen im Stierkampf hat sich nun Katalonien entschlossen, den Stierkampf zu verbieten. Unsere  Presse spricht unisono von einer Retourkutsche nach Madrid, wegen jüngst vom obersten Gericht den Katalanen verweigerter Begriff „Nation“.

Aber was ist denn Stierkampf? Es ist der Rest eines uralten Mittelmehr-Opferkultes für den Stier-Gott: dem Mond mit seinen Hörnen. Ein mutterrechtlicher Kult, bei dem es um Opfer von Stier und Mensch geht, der Minotaurus im Labyrinth zu Kreta ist nichts anderes, als dies, hinter dem das alte Königs- oder Königssohnopfer steht. Und zwar zum Neumond, dem Opferneumond – war das nicht sogar im Löwen … ? denn dies ist die Auferstehung des Mondes und allem, was sich mit ihm feiern läßt: nach drei Tagen, wenn die Sichel des jungen Mondes auf der gegenüberliegenden Seite und jetzt bei Sonnenuntergang sichtbar wird … !

Wenn Maria mit dem Jesus-Knaben auf einer Mondsichel weilt, so sind dies die Hörner des bezwungenen Stier-Gottes, des Mondes, weswegen der Mond im  im Stier erhöht ist …

Jedenfalls ist das Aus für den uralten Kult in Katalonien ein Ereignis, der kardinalen Klimax würdig. Denn es betrifft einen Kult, also die tiefste Verbindung des kollektiven Unbewußten zu sich selbst.

Und: wo etwas Altes sich überwindet: auf den Mond fliegen, anstatt ihn sich einzuverleiben in symbolischer Form – kommt auch etwas Neues hervor.

Morgen nehmen Mars und Saturn einen neuen Zyklus auf … haben Altes hinter sich gelassen, Gesetz und Kraft müssen teilweise neu geordnet werden.

Mit freundlichen Grüßen!

Markus