Geschichte

Astrologie und Körperteile

tierkreismensch

Nürnberg 18:53 – wir sehen hier oben den sogenannten Tierkreismenschen, gezeichnet im frühen 15. Jahrhundert von den „Brüdern von Limburg“, Ordensbrüdern, vermute ich. Es handelt sich dabei um ein verstecktes Medizinrad. Wie wir sehen, ist jedem Körperteil ein Tierkreizeichen zugeordnet. Was bedeutet das? Nehmen wir z.B. jemanden, der Saturn im sechsten Haus rückläufig im Skorpion hat. (Saturn ist übrigens seit dem 2. Januar in der Jungfrau rückläufig, dazu gibts was zu sagen, aber ich suche diesbezüglich gerade meine Aufzeichnungen …) Nun läuft über diesen Saturn einmal der Mars, der Mensch hat einen Autounfall und verletzt sich am Knie: weil Saturn den Steinbock regiert, der für Knie steht. Meist sind begleitende bedeutende Transite zu beobachten: Mondknoten über Mondknoten, ect. Nun könnte man einwenden: „Das ist ja Zauberei!“ Richtig, ist es wohl. Es sind aber Beobachtungen, die 1. mit verblüffender Regelmäßigkeit zu beobachten sind und die 2. nur dann beobachtet werden können, wenn man das Horoskop gut kennt und studiert.

Woher kommt aber die Zuordnung von Körperteilen zu einem bestimmten Zeichen – respektive einer Himmelsregion? Die einzig sinnvolle Erklärung dafür hat Rudolf Steiner, der uns die Psychogenese und die Entstehung des Körpers Hand in Hand mit kosmischen Zeitläufen nahe bringt. Gehört, beispielsweise, dem Zwilling der Brustkorb und dem Löwen das Herz, so liegt es daran, dass Atmung und Blutkreislauf des Menschen über den Rhythmus (auch beim Baby im Bauch gibt es erst Rhythmus, dann entsteht das Herz aus dem Rhythmus!) zu einer bestimmten Entwicklungsphase erst gebildet wurden. Dies muß Darwin übrigens – wenn ich richtig informiert bin – nicht widersprechen; allerdings ist dessen Vererbungslehre nur ein kleiner Ausschnitt einer viel größeren Wahrheit. Die Organe hängen also erdgeschichtlich Zeitaltern ihrer Bildung an: und dies je nach Orientierung des Tierkreises im großen platonischen Jahr von ca. 25800 Jahren, das Menschen wohl schon sehr sehr lange beobachten, viel länger als ein oder zwei „Umrundungen“. Ebenso tief ist auch die Astrologie mit ihrem geheimen Sinn der menschlichen Archetypen verankert und deshalb ein mehr als geheimer Zauber.

Für die Zuordnung der Organe zu den Tierkreiszeichen bedarf es als Medizinalrad (dies war das Werkzeug von Paracelsus!) auch noch einer Beobachtungsgabe und sehr langer Zeit und Tradition: ist nun eine Pflanze dem Saturn zugeordnet: Wurmfarn, Mohn, Johanniskraut z.B., so hilft sie gegen saturnische Leiden: Würmer z.B., Schmerzen, Narben, ect.

Als wäre das System nicht schon komplex genug, kommt noch hinzu, dass eben jene Pflanzen auch in einer bestimmten Konstellation zu sammeln waren. Dies ist nun aber keine Zauberei. Dass alles mit allem zusammenhängt, und die Pflanzen sich ihrem Wachstumsrhythmus entsprechend nicht nur nach dem Mond richten, sondern den Planeten ihre Blüten und Früchte zur gegebenen Zeit regelrecht entgegenstrecken und jeder Tannenzapfen sich danach formt, war jahrtausendelang tiefstes Menschheitswissen. Es bedurfte eines Studiums, um dieses zu kennen, welches dem heutigen Medizinstudium an Länge und Umfang nicht nachstand. Die Erfolge dieses Heilens sind auch heute noch bemerkenswert und zum Teil nicht verstanden: wie Empedokles die Malaria oder Nostradamus sogar die Pest besiegte, das wissen wir heute nicht mehr.

Dieses Wissen wurde vierhundert Jahre lang durch die sogenannte Hexenverfolgung gründlichst zerstört.