Nürnberg 21:15 – gerade hat es angefangen, zu regnen, den Enten da unten macht das freilich nichts. Es sind ohnehin erstaunliche Tiere. Enten können tauchen, schwimmen, fliegen und auf dem Land laufen. Fliegen tun sie sogar sehr gut, geradezu meisterlich. Wenn die Ägypter das Wort „Sohn“ schreiben wollten, so malten sie die Hieroglyphe ‚Ente‘, weil sie es für verehrungswürdig hielten, wie sehr sich die Enten um ihre Jungen bemühten, und sogar bei einer Gefahr sich opferten, bevor den Jungen etwas geschehen konnte. Das hinderte die Ägypter jedoch nicht, Enten zu jagen und zu essen.
Foto Markus Termin ©
Nürnberg gehört eigentlich den Enten. Es gibt tausende von ihnen in der Pegnitz; manche fliegen im Winter fort, andere bleiben, wenn das Wasser wärmer ist, als die Luft. Die weltberühmte Kulturente, Donald Duck, feiert am 13. August das 74. Jubiläum ihres Geistesblitzes durch den Schöpfer Walt Disney, der ebenso wie Wilhelm Busch (!) den Mond in der Waage hatte. Disney war darüberhinaus Schütze Sonne und Fische Aszendent, und er wurde geboren zur ‚großen‘ Konjunktion von Jupiter und Saturn im Steinbock, am 5. Dez. 1901 um 12:35 in Chicago. Als ihm Donald in den Sinn kam, war ebenfalls Waage-Mond, und wir werden nun nicht überrascht sein, dass der Mond wiederum der Planet der Enten ist, gemäß mittelalterlicher astrolgischer Zuordnung. Darüberhinaus war auch Jupiter in der Waage, und sorgte daher über Disneys Mond für einen gewaltigen Enten-Wachstumsschub. Hier das Vergleichshoroskop zwischen Disney und seinem Donald (bitte zwei mal draufklicken):
Die oben erwähnte Konjunktion von Jupiter und Saturn erinnert auch an heute, wo Jupiter wieder, sieben Umläufe später, im Steinbock steht; Saturn freilich nicht. Man könnte diesen Aspekt, der bei Disney ins Haus 11 fällt, als „Herrschaft über den Zeitgeist“ zusammenfassen. Seine Schütze-Sonne in Haus 9. verkündet uns wieder mal den idealen ‚Veröffentlicher‘, wie in so vielen Horoskopen erfolgreich publizierender mit einer Haus 9 Betonung; hat man dort freilich die Schütze-Sonne, so steht sie an ihrem Platz und ist deshalb besonders stark. Und der Fische-Aszendent? Läßt sich die damit verbunde Sehnsucht besser ausdrücken, als durch die Affinität zu diesen Wasser-Nixen, dem Entenvolk? Oskar Adler spricht den Waage-Mond als „weitgehende Kraft der Umilliusionierung des Lebens zu einer Dichtung, die uns die anderen Menschen als Mitspieler zugesellt,“ an. Und ist es nicht ganz genauso mit den Donald Duck storys? Wird hier nicht das echte Leben überaus erfolgreich in die Bilder einer Illusion verwandelt? Und ist dies nicht geradezu das Konzept des Disney-Konzerns? Dazu steht Neptun noch bei Disney im Vaterhaus und im Familienzeichen. Klar, dass die Ente ein Familienmensch wird, und dass es im Donald vor Vätern nur so wimmelt, die aber alles Ersatzväter sind, denn wer kennt den wahren Vater von Tick, Trick und Track wirklich? Disneys eigener Vater war Bauunternehmer und hatte fünf Kinder, er wird nicht oft Zeit gehabt haben für der kleinen Walter. Der Mond in der Waage übernimmt von der Sonne in diesem Zeichen zwar die Nähe zur Kunst, aber mehr in Form einer Süchtigkeit, als in Form von genialen Schöpfungen. Mag man Donald, die Waage-Mond Ente, doch genial finden, sie hat viele Generationen süchtig gemacht, aber nicht nach Kunst, sondern, Oskar Adler treffend, wie immer, nach Spiel.

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