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Veilchen und Venus

Nürnberg 22:28 – wunderbares Wetter, schöne, bayrische Wolken, noch etwas kühl. Ich habe für meinen Balkon Zitronengras, Basilikum, Schnittlauch, Ananas-Salbei und englische Minze gekauft. Venus hat, wie Merkur, zwei Gesichter: es gibt die Luft-Venus in der Waage und die Erd-Venus im Stier. Zur Zeit ist die Venus in den Stier gegangen, und da verläßt sie ihr Quadrat zu Mars und will mit der Sonne verschmelzen. Doch das findet erst am 10. Juni statt. Bis dahin wird Merkur, der Bruder von Venus, rückläufig die ganze Parade ablaufen, und die Begegung findet am 6/7 Juni statt. So wird also der Luft-Merkur in seiner Rückläufigkeit Sonne und Venus beherrschen in diesen ersten Juni Tagen, und da wäre es möglich, wenn er in seiner Funktion als Zauberer und Magier uns mit dem einen oder anderen Trick in die Welt seiner Transzendenz entführt. Die Luft-Venus in Waage ist eine kühle, künstlerisch begabte, bunte Königin. Ich sehe sie in samtbraun und dunkelgrün. Dazu vielleicht ein Rubin. Die Erd-Venus ist anders. Sie duftet nach Veilchen. Alle mit einer Venus im Stier haben diese lebendig glänzenden wunderschönen, oft dunklen Augen, die vom Überfluss an Liebe sprechen. Wenn nun die Venus auch der Apfel ist, so steht die Luft-Venus zur Erd-Venus im Verhältnis von Apfel zur Apfel-Blüte. Zum Merkur ist noch zu sagen, dass man in den alten Tagen eine Gewohnheit hatte, seine Ratschläge einzuholen: betrat man seinen Tempel, so waren die ersten zufällig gesprochen Worte, die einem nach dem Hinausgehen vor der Tür entgegenkamen, sein Orakelspruch. Ich halte es noch heute so, und fand mich stets gut geleitet. Doch wo hat Merkur seinen Tempel?