Brüderlichkeit statt Gewalt

Liebe Leserinnen und Leser,

überall empört sich, einem Lauffeuer gleich, tatsächlich auf Empfehlung des greisen Philosophen die Jugend – im Süden Europas und Nordafrika bislang zumindest. Man nennt sich in Spanien und Griechenland „empört“ – die Biografie von Stéphane Hessel gibt ihm und seinem kurzen Text, dem Revolution-auslösenden, Gewicht.

Er versteht mit Venus und Mond im Schützen auf alle Fälle ein Feuer zu entfachen … Mars dazu mit Saturn/Neptun Gebilde im Trigon-Zeichen Löwe – zu dem der Revolutionär – Uranus – im eigenen Zeichen und in Opposition steht, ein gelebter und wahrscheinlich endlich erfolgreich überwundener Konflikt zwischen eigener Kraft und Freiheitsdrang.

Aber auch anderswo im Westen gibt es Gewalt – Hooligans in Vancouver und Protestanten gegen Katholiken in Belfast schon wieder … ganz zu schweigen von anderen Teilen der Welt – all das trägt die Handschrift Puto/Uranus Quadrat …

In seinem Buch setzt sich Hessel mit Satres Indifferenz zur Gewaltfrage auseinander, und hält dem ein Vernunft-Argument dagegen: mangelnde Effektivität, Nachhaltigkeit. Stéphane Hessel spricht mit der Autorität eines Gewalt-Anwenders und Gewalt-Opfers: es ist ja nicht anzunehmen, daß in den drei Jahren bei der Résistance keine Gewalt verwendet wurde …

Nur begibt man sich auf Glatteis – schon der Hinweis auf die Nazis ist für die Frage der Gewaltlosigkeit die direkte Herausforderung des Bösen – denn was wäre geworden, wenn man die Nazis nicht gemeinsam gestoppt hätte, wenn die Allianz etwas schwächer gewesen wäre? Hätten wir hier in Deutschland irgendwann gewaltfreie Revolution gegen die Nazis gemacht?

Fest steht jedenfalls, daß die paar hundert Leute in Athen, die empört bereit sind, militant vorzugehen, eine Lunte in der Hand haben, an der Europa zerbrechen kann.

Zu Recht fragt man sich in Hellas, warum in den letzten dreißig Jahren die Reichen profitiert haben, und die Armen jetzt zahlen müssen … ?!

Mit freundlichen Grüßen,

Markus

Stéphane Hessel, 20. Okt 1917, Berlin