Weltbild

Gibt es „Zeit“? Das Rätsel der Teleportation

Liebe Leserinnen und Leser,

merkwürdige Frage, nicht wahr? Dabei weiß doch jeder, daß es „Zeit“ gibt. War nicht gestern gestern und wird nicht morgen morgen sein? Aber so einfach ist die Sache nicht! Gehen wir von den Tatsachen aus: während wir hier gemeinsam überlegen, sind wir gewiss in der Gegenwart. Wo sonst? Na und? Waren wir jemals irgendwo anders, als in der Gegenwart? Und haben wir die Möglichkeit, Informationen über die Vergangenheit zu bekommen? Wenn ja, sind es jedoch ausschließlich Informationen aus der Gegenwart … Sie sehen also, es ist gar nicht so leicht, selbst von einem ganz naiven Standpunkt aus, den ich hier gerne einnehme, weil er in der Lage ist, Dinge zu klären. Also fragen wir genauer: haben wir Menschen die Möglichkeit, die Gegenwart zu verlassen?

Das wäre ebenso absurd, wie die fixe Idee von der „Teleportation“ (hier klicken). Also das Bewegen von Dingen durch den Raum mit „Fernwirkung“, ohne die Kräfte, die wir kennen. Nun werden Sie sagen, sowas gibt´s nicht. Aber ein gut informierter Physiker würde Ihnen widersprechen: er würde sagen, daß es bereits einmal gelungen sei, Teleportation technisch zu beweisen; er würde jedoch einschränken; nicht mit Materie, aber mit Information. Und wenn er ein ganz freigeistiger Physiker wäre, würde er sagen: „Und wissen sie, das wirklich unser Bild der bisherigen Realität sprengende dabei ist, daß die Information überhaupt keine Zeit braucht, um teleportiert zu werden. Sie ist sofort da.“

Nun würden Sie sich vielleicht fragen, dies sei ja schon merkwürdig, können wir auch nicht nachprüfen, aber nun hält das Geraune an, der Experimentator ist ein bescheidener Professor an einer österreichischen Universität und hat sogar Sinn für Humor.

Fotos Termin ©

Anton Zeilinger (hier klicken) teleportiert eine Information: Die Polarisationsrichtung des ersten Photons. Und dies, das ist wesentlich und kommt hinzu: ohne Zeit – in „Nullzeit“.

Anton Zeilinger, 20.05.1945

Die Konsequenzen dieser Experimente werden für unser Weltbild revolutionär werden: wir müssen die Welt völlig neu denken und die scheinbar selbstverständlichsten Dinge neu hinterfragen. So kann z.B., wenn eine „Nullzeit“-Bewegung möglich ist, das Universum auch kein „Alter“ haben, es kann keinen Urknall geben, keine Relativitätstheorie … all das werden Dinge sein, die wie unbrauchbares Arbeitsgerät im Geräteschuppen als Antiquität des physikalisch-materialistischen Weltbildes landen.

Doch nur Mut, denn wer weiß, welche Tiefe der Welt wir entdecken, wenn wir bemerken, daß wir nichts, als die Gegenwart unseres Bewußtseins haben – und welch köstlichen Wert wir damit besitzen.

Mit freundlichen Grüßen,

Markus