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Geheimnisvolles Unbewußtes – Anima Telluris

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Foto Markus Termin ©

C.G. JungC.G. Jung, 26.07.1875 Kisswill, CH

Liebe Leserinnen und Leser,

Einer der Äste, die aus dem Baum sprossen, den Freud gepflanzt hatte, war C.G. Jung. Es war Jungs Beigabe, dem „Unbewußten“ auch eine kollektive Seite zu geben, das „Kollektive Unbewußte“, und dafür Formen in der Kultur zu suchen, die einen übereinstimmenden Menschheitscode vorstellten.

Dies führte zu Entdeckung unbewußter „Archetypen“, also Urbilder der Menschheit, die sowohl individuell als auch kollektiv normalerweise unbewußt sind. Doch kann, laut Jung, deren Vorhandensein sich dem Forscher erschließen, wenn er es lernt, aus den Trauminhalten seiner Patienten den kollektiven Teil herauszufinden und damit auch dessen Bedeutung zu erschließen, für den Patienten und die Allgemeinheit.

Jung war ein großartiger Schreiber – siehe Jupiter Haus 4 – auch wenn er sich amtlich kompromitierte, als es galt, die Psychoanalyse gegenüber den Nazis zu vertreten und antisemtisch entweder vorgab zu sein, oder es war.

Sein Werk ist ein riesiger Zettelkasten auch der klassischen und fernöstlichen Gelehrsamkeit, wenngleich zuallererst Behandlungsprotokolle. Er fand in den Prozeduren der mittelalterlichen Alchemisten die Beschreibung von seelischen Einweihungswegen, deren Ausdruck er  wiederum gegenwärtig in der Psychopathologie seiner Patienten ablas.

Er beschäftigte sich intensiv nicht nur mit Astrologie, sondern auch mit Keplers Sicht auf die Astrologie: „Kepler vermutet“, schreibt Jung, „daß das Geheimnis der wundersamen Entsprechung in der Erde begründet sei, denn diese sei durch eine anima telluris beseelt, für deren Existenz er eine Reihe von Beweisen anführt, unter anderem die beständige unterirdische Wärme, die der Erdseele eigentümliche Erzeugung der Metalle, Mineralien, Fossilien , …“