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TeleCom Aktien kaufen!

Foto Markus Termin ©

Nürnberg – 20:34 – So schön könnte das Leben sein, „Sicherheit im Zeichen der Burg“, wie ein alter Slogan einer Versicherungsgruppe lautet, wäre da nicht die Deutsche TeleCom, das größte Unternehmen des Landes, das im Geschäftsjahr 2007 einen Umsatz von 62,5 Mrd. Euro erzielt hat. Dumm nur, dass es nahezu unmöglich ist, dort jemanden persönlich zu erreichen, wenn man ein Problem hat. Die technische Abteilung hat mit der Abteilung für Kundenservice nichts zu tun, der Kundenservice nicht mit dem Rechnungswesen, Telefon nichts mit dem Internet, und in jedem Fall spricht man mit einem Mitarbeiter, den man höchstwahrscheinlich niemals mehr wieder sprechen wird. Daher ist es gewährleistet, dass sich die meisten Probleme, die Kunden haben mögen, ohnhin im Sand verlaufen, weil die Kunden verzweifelt aufgeben, wenn sie sich zum x-ten Male durch die defekte, vollautomatische Einwählmaschine „Kennen Sie schon unser super TV-Angebot?“ inklusive Zwangswerbung gewählt haben, was mitunter mehr als eine halbe Stunde braucht, bloß um dann wieder aus der Leitung geschmissen zu werden, oder ihr Verslein runterzubeten. Hat man jedoch, wie ich, ein technisches Problem, welches immer wieder auftaucht, und von den Technikern der TeleCom nicht behoben werden kann, dann kann es schon passieren, dass eingeschriebene Post monatelang unbeantwortet bleibt, und das ist noch das Wenigste. Mein Problem ist die sogenannte „Splitter-Box“. Sie geht immer wieder kaputt, wenn mal ein Handy durchklingelt, und es ist ein Verlust ohnegleichen, an Zeit, an Geld, und auch ein Ärgernis sie wieder in Gang zu setzen. Sicher ist, an meiner Anlage liegt es nicht, und gegen die Verdrängungs- und Verschleppungskünste des Giganten komme ich nicht an. Pünktlich zur Opposition von Merkur und Neptun bekomme ich nun ein Brieflein, welches behauptet, mein Problem existiere gar nicht. Ich habe nun wenigstens den Vorteil, mir das Treiben astrologisch erklären zu können, und dass ausgerechnet ich auserkoren wurde, gegen den Drachen zu kämpfen, wundert mich bei meiner Haus 12-Sonne auch nicht. Und die Splitter Box macht immer schlapp, wenn Neptun meinen Merkur transitiert, oder Merkur rückläufig ist, da kann ich mich drauf verlassen. Damit mir mein Humor nicht abhanden kommt, habe ich mir mal die Aktie des Konzerns angeschaut, die 1996 mit viel PomPom unter die kleinen Leute gebracht wurde, um sie hernach gründlichst abzuzocken. Bei einem Ausgabekurs von 14.57 Euro ist die Aktie nach einem Höhenflug kurzer Dauer heute noch 11:41 Euro wert. Doch jetzt kommts: im Sinne von: „Liebet eure Feinde“ will ich hier der TeleCom prophezeien, daß sie zumindest bis zum 25. Okt. auf ihren Ausgabewert zurückfindet. (Nachtrag 10. Oktober: der Zusammenbruch des ganzen Systems in diesem Ausmaß steckt in meinen Überlegungen noch nicht drin. Ich bin selbst recht gespannt, ob sich die Kurse erholen werden. Wir sehen es ab dem 17. Oktober, wenn Merkur wieder direkt geht.) Also: kaufen, kaufen, kaufen! Denn, wie wir leicht im Horoskop für die Ausgabe feststellen können, hat diese Aktie das Jugendalter erreicht, und wird sich mit einer vollen Jupiter-Umdrehung noch dieses Jahr wiederfinden, bitte, wie immer, zweimal anklicken:

Jupiter aber herrscht über das Haus 2 dieser Aktie, also deren Wert. Nun wünsche man mir auch Glück beim schreiben, Einschreibebelege zusammentragen, Kopien anfertigen, wegschicken meines begründeten Widerspruchs gegen den Drachen, was mich einen halben Tag und die Energie eines ganzen kostet; einfach den Anbieter wechseln geht ja auch nicht.

Datum und Zeit der Aktien-Ausgabe nach Claudia von Schierstedt