Nürnberg 20:24 – Blatt, Stengel und Saft und Blüte des bemerkenswerten Schöllkrauts sind hier zu sehen. Ich weiß nicht, ob das was mit der Firma „Schöller“ zu tun hat, deren traditioneller Sitz hier ist, aber wahrscheinlich schon. Wie wir sehen, sondert das Kraut einen tiefgelben, fast orangenen Saft ab, der früher zum Färben genutzt wurde. „Das Schöllkraut“, schreibt Susanne Fischer-Ritzi, „scheint eine Vorliebe für Schlösser und Burgen zu haben.“ Das ist wohl gegeben!
Fotos Markus Termin ©
„Es hält sogar die ‚Stellung‘, wenn wir Menschen schon lange den Platz verlassen haben.“ So eine Mensch-Natur Symbiose weist im Besonderen darauf hin, dass im Grunde die ganze Natur in Symbiose mit dem Menschen lebt. Ich glaube, selbst der Amazonas ist nur ein verwilderter Garten. Und der Irrglaube, Menschen und Lebewesen seinen ein Produkt der Mineralien, hat wohl seinen Ursprung in der Genesis. Umgekehrt wird ein Schuh draus: auch Gebirge sind nur Ablagerungen von lebendigen Wesen. Da dies nicht nur für die Erde gelten kann, ist die Frage, ob es mal Leben auf dem Mars gab, eigentlich ein Witz. Doch solches Gedankengut nur ‚by the way‘ …
„Schöllkraut ist den Augen gsundt‘
Das wird uns von den Schwalben kund“
So heißt es in den Schriften der Schule von Salerno. Das geht darauf zurück, dass Aristoteles behauptete, junge Schwalben, die erblindet sind, würden von ihren Müttern mit Schöllkraut geheilt. So wurde Schöllkraut im Mittelalter zur Heilung des Stars, der Nachtblindheit und der Bindehautentzündung verwendet. Als Allheilmittel für Augenkrankheiten galt es lange Zeit, schreibt Susanne Fischer-Ritzi. Und Schwalben suchen schließlich auch die Nähe zu Menschen, wie viele Vögel. Daher wohl auch die Bezugnahme zu Sonne-Jupiter. Die Jupiter-Affinität betrifft zusätzlich die Verbreitungsart. Denn wo es wächst, da tut es dies gleich massenhaft, wie jene andere Jupiter-Pflanze, das Gänseblümchen. „Gleichzeitig“, schreibt Fischer-Ritzi weiter, „wirkt das Schöllkraut fördernd auf die Entleerung der Galle, steigert die Gallenabsonderung, wirkt hautreizend, bakterientötend, harnsäurelösend und zellteilungshemmend (!)“. Der gelbe Saft, auf Warzen geträufelt, ätzt diese weg. „In der heutigen Natürheilkunde“, so erfahren wir weiter, wird das Schöllkraut hauptsächlich als Leber- und Gallenmittel gebraucht. Ein Rezept sind in Eierkuchen eingebackene frische Schöllkrautblätter für Leberkranke. Doch Vorsicht! Schöllkraut will wohl dosiert sein. Das Sonnen-Jupiter Kraut ist bei unachtsamem Gebrauch und in Mengen hochgiftig! Fragen Sie also ihren Arzt oder Apotheker, und glauben sie nicht, ich dürfte hier verbindliche Ratschläge geben. Albrecht Dürer, einem Sohn der Stadt hier, half das Kraut sogar gegen oder für seine Malaria-Leber, was uns daran erinnert, dass Malaria in den Niederlanden und anderen Teilen Europas noch bis in die 60ger Jahre hin heimisch war, und es also auch wieder werden könnte. Was uns als Astrologen interessiert: wann sollen wir denn das Kraut (welches nicht leicht zu trocknen ist, vielleicht ist die Tinktur besser, oder das Einlegen in Wein) sammeln? Und da gibt es eine alte Angabe von Paracelsus: „Wenn die Sonne im Löwen und der Mond im Widder ist.“ (Also zwei mal Feuerzeichen, sehr gut = gibt also der müden Leber Feuer, Lebensgeist, „I suppose, Mr. Livingstone?“) Das wäre folglich im August jetzt kommend ab dem 19. zwei Tage lang der Fall, denn da haben wir, tropisch, den Mond im Widder. Am besten, sagt Paracelsus, um die Mittagszeit herum. Ich werd´s mal machen, und werd`s mit Anis in Wein einlegen, vielleicht.



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