Nürnberg, 22:46 – wunderbares Wetter heute. Sonne, lichte Wolken. Saturn funzelt überraschend zentral vom Himmel, Mars, der ihm nahe sein sollte, wird durch Wolken verborgen. Im Osten steigt, unsichtbar, Pluto auf, und Jupiter wird ihm bald – sichtbar allerdings – folgen. Der Mond, der ein annäherndes Trigon zu Jupiter bildet, steht im Stier, und dies auf der anderen, der Tag Seite der Erde, uns abgewandt. Er nähert sich seiner Erneuerung hinter der Sonne, d.h. auch er wird „verbrannt“. Objektiv ist das keinesfalls gut, um, Cäsar folgend, wie er in Bellum Gallicum schreibt, neue Dinge zu beginnen an Neumond. Im Stier jedoch, mit dem Trigon zu Jupiter, da steht er sehr gut, der Mond, da fühlt er sich wohl, übersetzt dieses Wohlgefühl der Welt in Form von Wetter, Atmonsphäre. Und in der Tat, das Wetter ist – mit dieser Konstellation – weltweit gut, auch, wenn es weltweit im Tropengürtel regnet. Wäre vielleicht an der Zeit, den Wetterdienst mit der Astrologie wieder zu koppeln? Ich denk mal drüber nach. Auf jeden Fall gibt es einen globalen Wetter Zusammenhang, der vielleicht interessanter wäre, wie der rein lokale Blick. So etwa: wie spüren wir hier am Wetter einen Zyklon in Burma? Oder: was bedeutet eine Dürre in der Sahelzone wettermäßig für uns? Sicher sind die Meteorologen schon fit genug für solche Dienste, aber wo kann man sie finden? Der Mond steht im Stier erhöht, es ist dort sein Nachthaus, wie er ja das ganze erdige Trigon bei Nacht als Triplitätswürde, laut alter Astrologie, bei Nacht regiert: Stier, Jungfrau und Steinbock. Das hindert ihn nicht, im Steinbock sein Exil zu haben, und im Skorpion seinen Fall. Doch darum schert sich die psychologische Astrologie wenig: auch ein Skorpion-Mond ist ein guter Mond, doch trägt er bestimmte Eigenschaften, mit denen der/die Eignerin versucht, den anderen emotional zu verzirzen. Stier-Mond Menschen aber würden das nie tun, sie sind wirklich lieb und nett und umgänglich. Sie brauchen sehr die Gemeinschaft und leiden oft tief an der rohen Gemeinheit all der anderen. Sie sind verletzlich, und werden leider oft verletzt. In gewissem Sinn bestehen sie darauf, naiv zu sein. „Die Bereitschaft, alle Fähigkeiten in den Dienst der höheren Antriebe zu stellen, die in der Richtung der Sonnennatur liegen, um sie zur Tat werden zu lassen, ist das vorzüglichste Merkmal dessen, was der Mond im Stier gewährt“, schreibt Oskar Adler. Stier ist ein sehr weibliches Zeichen. Pflanzen, die zum Mond gehören, haben weiche, dicke, saftige Blätter:
Foto Markus Termin
Der Mohn, wir ahnen es, trägt ja den Mond schon im Namen. Und warum wohl? Denn jener schmerzlindernde Saft, der aus seinen Kapseln gewonnen werden kann, er entspricht, wie auch die schlaffen Blätter, genau dem lunaren, dem Nacht-Wesen, welches zauberhaft einige hohe Geister vertritt und beherbergt. Man kannte zur Zeit dieser Zuordnung Neptun noch nicht. Toth soll ein Mondgott sein, ebenso Jahweh. Dabei irritiert, dass dies männliche Wesen sind, wo doch Mond für weiblich gilt. Den Ägyptern galt der Mond nicht als Krebs regiert, sondern sein Tier war der Skarabäus, der daher auch nicht mit der Sonne assoziiert sein konnte. Der Engel des Mondes ist Gabriel. Seine Länder und Städte sind Holland, Niederlande, Dänemark, Nürnberg und Flandern. Auster, Hummer, Schildkröte und Aal sind seine Fische, Silber ist sein Metall, Frösche, Schnecken, Gänse, Nachteulen, Wiesel und Kuckuck sind seine Tiere, und sein Wochentag ist; – – – ? – – – ! ? – Der Mondtag!

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