Liebe Leserinnen und Leser,
lesen wir einmal das Bild der Zeit aufmerksam. Foto und Horoskop haben die gleiche Zeit und Position, nur seitenverkehrt. Denn der bronzene Merkur auf dem Dach wird von der andererseits, im Osten wohl untergehenden Sonne angestrahlt am hellichten Tag noch.
Merkur-Saturn-Sonne im Zeichen der Verhandlungen geschlichtet und eingerichtet durch Heiner Geißler. Sein Horoskop ist ganz unten. Der alte Jesuit mit Mond/Uranus im Widder. Muss reparieren, was Kanzlerin mit ihrem Stuttgart 21 Bekenntnis angerichtet hat. Wer`s verfolgte konnte gewärtigen, daß die Polizei erst an den Folgetagen brutal wurde, nachdem die Kanzlerin sich öffentlich geäußert hatte. Motivationsschub, oder ein anderes Zuviel oder Zuwenig und dann kracht im Jahr der kardinalen Umbrüche das Ding durch.
Wie auch immer: mich freut, wenn mit Herrn Geißler ein Fische-Geborener nach dem Rücktritt Horst Köhlers wieder denselben freien Fische-Raum des öffentlichen Diskurses betritt. Dieser Mann – der sich beim Gleitschirmfliegen schon viele Knochen gebrochen hat – ist wertvoll! Merkur Mars Konjunktion exakt im Wassermann. Eine geistvolle Persönlichkeit. Mehr Geißlers („Westerwelle ist ein Esel“ – im Zusammenhang mit der „Spätrömischen Dekadenzdebatte“) in die Politik! Doch wenig verwunderlich auch, warum der Fisch Randfigur oder Sonderling bleibt. Mit Saturn im Steinbock werden sie den auch nicht mehr los. Gottseidank.
DIE ZEIT hat es ausnahmsweise mal gut erkannt: Mit dem Gewalteinsatz gegen Schüler und Rentner hat Stuttgart 21 die Legitimation verloren. Erinnern wir uns, daß in den 80ger Jahren die Demos der Öko-Bewegung auch von Rentnern und Schülern angeführt wurden.
Wer macht denn da eigentlich auf Zahlenmagie? Stuttgart 21, Agenda Zwozehn … und keiner interessiert sich mehr für Kachelmann?!
Hier meldet sich mit Merkur in der Waage die alte Bundesdeutsche Bürgerkultur zurück. 20 Jahre waren wir im Einheitszwang wie gelähmt. Nun melden wir uns wieder. Ostdeutsche mögen staunen, daß es sowas bei uns gibt. Aber nicht nur ihr habt durch „Wir sind das Volk“ Freiheit erstritten: ohne die bedauerlich gewalttätigen Straßenschlachten bei uns in den späten 70ger und vor allem den 8oger Jahren stünden tausende denkmalgeschützte Häuser in den Innenstädten, vor allem in Berlin, aber auch Frankfurt oder Freiburg nicht mehr.
Deswegen ist Stuttgart 21 nach dieser Planung schon jetzt gestorben. Das wahre Problem sind die Kosten. Sie würden bei anhaltendem Widerstand explodieren. Da es aber bei diesem Widerstand um mehr, als nur den Bahnhof geht und demnächst gewählt wird, glaube ich nicht an eine Realisation des Bahnhofs. Obwohl ich zugeben muß, daß Stuttgart durch die vielen Gleise gleich im Zentrum schon arg leidet.
Wie wär´s in diesem Zusammenhang mit Zeppelinen und Elektroautos für den selben Betrag an Milliarden und ein paar Brücken über die Gleise?
Mit freundlichen Grüßen,
Markus
Heiner Geißler 03.03.1930 unbekannte Zeit, Oberndorf am Neckar


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