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Stundenastrologie und Geburtshoroskop

Nürnberg, Sonntag den 09. März 2008 um 11:01 – Sonnenschein, etwas diesig. Der Mond im Widder bildet ein T-Quadrat zu Mars im Krebs und Jupiter im Steinbock. Also gibt es Auseinandersetzungen. Dabei ist doch verkaufsoffener Sonntag?! Mars und Jupiter sind jedoch im „Fall“, also schwach, nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, es wird also nicht so heftig. Natürlich bezieht sich das auf die Jahreszeitliche, „tropische“ Astrologie, die ich, ihr wisst es, für die richtige halte. Nach Rafael Gil Brand deckten sich die beiden Tierkreise – siderisch und tropisch – vor ca. 1670 Jahren. Inzwischen haben sie einen Abstand von 23.21 Grad. Wenn man nun bedenkt, dass Widder schon seit Urzeiten das Zeichen des Anfangs ist, eine Deckung von siderisch und tropisch also auch vor Christi Geburt mit rückwärts größer gewesenen Abständen in der Zeit nicht gegeben war, so findet sich ein weiteres Argument für die fanatastisch anmutendende „Trepidation“, also ein Pendeln des Frühlingspunktes um Null Grad Widder herum. Dies würde natürlich auch die Lehre von den Zeitaltern nach Frühlingspunktpositionen ad absurdum führen.

Die Stundenastrologie wird mir immer wertvolleres Hilfmittel bei der täglichen praktischen Arbeit. Wenn Klienten bei mir anrufen, schaue ich immer erst das Geburtshoroskop an, doch dann sofort das Horoskop des Augenblicks. Meist haben beide etwas miteinder zu tun. Idealerweise steigt Krebs auf, wenn jemand mit Krebs-Aszendent anruft. Dies ist so häufig der Fall, dass ich den Zufall ausschließen kann. Eine Übereinstimmung findet sich jedoch sicher: ebenso oft ist es beispielsweise der Mondstand, der mit dem Geburtshoroskop übereinstimmt. Danach richte ich mich, und kenne damit den Schwerpunkt des Horoskops. Wenn wir konkrete Fragen lösen wollen, macht es am meisten Sinn und Spaß, den Angaben zu folgen, die das Horoskop macht, und zu sehen, ob KlientInnen dies bestätigen können. So erschließt sich ein erstaunliches Bild der gegenwärtigen Vorgänge in Bezug auf ein bestimmtes Thema, eine ganz konkrete Frage. Warum dies so ist, soll ein Hauptthema dieses Blogs sein. Work in progress!  Die alten Regeln (William Lilly) geben die Anhaltspunkte vor, das ist wieder eine große Hilfe. Es geht um einen Diebstahl? Das zweite Haus und sein Herrscher ist wesentlich. Es geht um einen Liebhaber? Schau das Haus 5 an, und siehe, was dessen Herrscher mit dem Herrscher des Aszendenten macht.  Für den Arbeitplatz sind das Haus 10 und das Haus 6 maßgeblich.  Schwierig wird es, wenn Klienten eine festgelegte Erwartungshaltung haben, die sie im Prinzip bloß bestätigt wissen wollen. Das ist nicht selten der Fall, wenn es um Liebe geht, und hier ist alle Diplomatie gefragt, dem Schicksal nicht unredlich in den Arm zu fallen und KlientInnen nicht zu verletzen. Der Herrscher von fünf ist Saturn, rückläufig und steht in Haus 12? Das ist nun wirklich nicht gut, deutet auf Verlust des Liebhabers hin. Doch er könnte auch im Krankenhaus sein, in einer geschlossenen Anstalt, für die das Haus 12 ebenfalls steht. Und schließlich ist auch Jupiter im Haus 5, und mildert etwas … soll man Hoffnung machen? An diesem Punkt befindet man sich als Astrologe in einem echten Dilemma, und ich kann AstrologInnen verstehen, der die Stundenastrologie aus solchen oder anderen Gründen ablehnen. Doch das entspricht nicht meinem Naturell. Ich bin Widder-Aszendent und deswegen mit reichlich Risikofreudigkeit gesegnet. Und andererseits ist diese Stundenastrologie vor allem kombiniert mit dem Radix so eine Art Feinabstimmungsinstrument. Du siehst zunächst was im Radix passiert: Uranus geht durch Haus 5 und Jupiter geht in Haus 7 – nun gilt es zu schauen, wo die beiden im Stundenhoroskop ihr Wesen geltend machen. Die Klientin will jemanden kennenlernen und das Stundenhoroskop sagt, wie und wo das am besten laufen wird. Besonders interessante Stundenhoroskope werde ich an dieser Stelle – selbstverständlich anonym – mit euch besprechen.

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